Hallo Biggi,
ich lese des öfteren mit Begeisterung deine Tipps und Ratschläge - nur mir konnte bisher noch nicht geholfen werden :-(( - mein Problem: von Anfang an produziere ich Milch in rauhen Mengen (meine Tochter ist jetzt 8 Wochen alt).
Nichts hat bisher geholfen, die Milchmenge zu reduzieren, ich habe so ziemlich alles ausprobiert: Salbeitee, Phytolacca, Ein-Brust-Stillen...
Nach 5(!) Milchstaus und 2 Brustentzündungen habe ich nun einsehen müssen, das ich die überschüssige Milch abpumpen muß und so habe ich täglich etwa 500-700ml "übrig". Mein Gefrierschrank ist auch schon voll.
Nun fragte mich meine Freundin, ob ich ihr nicht die Milch geben kann, ihr Sohn ist 6 Wochen alt und ihre eigene Milch reicht wohl nicht aus.
Was sagst du dazu, kann man das machen, oder sollte man das nicht tun, wegen gesundheitlicher Aspekte (im Sinne ihres Sohnes).
Ansonsten lasse ich mir das Stillen nicht vermiesen, auch wenn das mit dem Abpumpen stressig ist.
Hier habe ich mal einen schönen Artikel über die Zusammensetzung der Muttermilch gefunden:
http://www.afs-stillen.de/neu/Quellen/Stillen/Archiv/Nachrichten/StilArchMMZUS.html
Wer hat da noch Argumente gegens Stillen?
Liebe Grüße
Nele, Mama von Benedict (*16.08.96) und Frederike (*16.09.03)
Mitglied inaktiv - 14.11.2003, 11:40
Antwort auf:
Artikel über Mumi + Milch der Freundin geben?
Liebe Nele,
erst einmal herzlichen Dank für deine netten Worte und den schönen Artikel :-).
Das Ammenstillen war in vergangenen Zeiten eine gängige Praxis und hat sicher vielen Babys das Leben gerettet als es noch keine hochwertige künstliche Säuglingsnahrung gab. Auch heute noch listet die WHO gespendete Frauenmilch vor künstlicher Säuglingsnahrung auf, wenn es um die optimale Ernährung eines Babys geht. Doch es gibt einige Dinge, die Du und deine Freundin bedenken sollten:
• deine Freundin muss ganz sicher sein, dass sie es emotional verkraftet, dass eine andere Frau ihr Baby stillt. Es mag rational betrachtet absolut unproblematisch sein, weil es „nur“ abgepumpte Milch ist, doch die Psyche einer Mutter spielt eine große Rolle und unsere Gefühle sind nicht vom Verstand steuerbar. Vielleicht wäre deiner Freundin mehr geholfen, wenn sie eine kompetente Beratung bekommt und ihre Milchmenge steigert.
• es gibt zwar nur wenige Krankheiten, die über die Muttermilch übertragbar sind, doch es gibt bestimmte Risiken. So kann zum Beispiel der Zytomegalie Virus (CMV) durch das Stillen übertragen werden. Für das eigene voll ausgetragene Baby einer CMV positiven Mutter ist dies kein Problem, für ein fremdes Baby, dessen Mutter CMV negativ ist, kann es ein Problem werden. HTLV I (Human T Cell Leucaemia Virus) ist ein anderer Virus, der in dieser Hinsicht problematisch sein kann, ebenso HIV. Aus diesem Grund wird Spendermilch für ein fremdes Baby in den Milchbanken pasteurisiert.
Ihr solltet deshalb sicher gehen, dass Du ganz gesund bist.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 14.11.2003