Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

An Biggi- wegen Frage vom 14.11: zuviel Milch

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: An Biggi- wegen Frage vom 14.11: zuviel Milch

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Liebe Biggi, vielen Dank für die Antwort. Habe mir schon gedacht, daß die Prolaktinhemmer nicht gut sind. Aber richtig weitergeholfen hat mir Deine Antwort jetzt auch nicht. Den Standardtext bei zu starkem Milchflußreflex habe ich jetzt schon mehrfach gelesen. Was hältst Du von Salbeitee, Stillhütchen (damit nicht mehrstrahlig, bei einer Brust kommen mindestens 6 Strahlen raus!!!) oder kannst Du mir eine Stillberaterin nennen? Liebe Grüße eine verzweifelte Marion


Biggi Welter

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Liebe Marion, auch wenn Du meinst, dass ich dir nur einen Standardtext hinknalle, trifft dieser genau dein Problem. Wenn Du das „Berg-auf-Stillen“ versuchst, wirst Du sehen, dass die Milch nicht mehr spritzt und sich dein Kind nicht mehr sooft verschluckt. Genau so wird es dir helfen, wenn Du dein Kind öfters anlegst, anstatt weniger und auf Schnuller verzichtest. Ob Salbeitee dir hilft, müsstest Du ausprobieren, trinke aber nicht viel davon. Stillberaterinnen sind Stillhütchen gegenüber sehr kritisch eingestellt, denn wir sind diejenigen, die mit den negativen Folgen, die sich aus der Verwendung von Stillhütchen ergeben, herumschlagen müssen. Glaube mir, ich kann schon gar nicht mehr zählen, wie viele verzweifelte Mütter ich erlebt habe, nur wegen dieser Dinger. Es gibt sicher Mütter, die wahre Lobeshymnen auf die Stillhütchen singen werden, aber es gibt noch viel, viel mehr Frauen, denen die Stillhütchen ernsthafte Probleme eingebracht haben. Bei einer günstigen Konstellation - Mutter mit sehr reichlicher Milchmenge, kräftig saugendes Kind - kann eine Frau auch mit den Stillhütchen lange stillen, aber dies ist leider eher die Ausnahme, denn die Regel. Allerdings kann ich dir natürlich nicht sagen, ob Du vielleicht zu den Ausnahmefällen gehörst. An einem Stillhütchen saugt ein Kind mit einer anderen Technik als an der Brust, es lernt also auf diese Weise nicht das korrekte Saugen und kann zudem saugverwirrt werden. Viele Kinder können dann nicht mehr ohne Hütchen an der Brust trinken. Falls das Stillhütchen eingesetzt wird, weil die Mutter zum Beispiel wunde Brustwarzen hat und sind die Brustwarzen schließlich abgeheilt (was durch den Gebrauch von den Hütchen sogar länger dauern kann), saugt das Kind nach wie vor nicht korrekt an der Brust oder erst recht mit einer falschen Technik bzw. die Mutter legt nach wie vor nicht korrekt an, die Ursache des Wundwerdens ist also nicht behoben und das Problem beginnt von vorne. Stillhütchen verhindern die direkte Stimulation der Brustwarzen, beeinträchtigen den Milchspendereflex und die Milchproduktion. Ein Stillhütchen macht es dem Kind unmöglich, genug vom Brustwarzenhof zu erfassen, so dass die darunterliegenden Milchseen nicht zusammengedrückt werden können. Daher werden die empfindlichen Nervenenden in der Brustwarze bzw. dem Brustwarzenhof nicht entsprechend stimuliert, um den vollen Milchfluss auszulösen. Die Brust wird nicht so gut entleert, es kann sich ein Milchstau entwickeln und die Milchmenge geht zurück. Das Trinken an der Brust ist für das Baby mit Stillhütchen erheblich anstrengender als ohne Stillhütchen (20 Minuten Trinkzeit mit einem Saughütchen, ergibt die gleiche Menge wie fünf Minuten ohne Stillhütchen). Auch ist die Immunantwort der Brust (das heißt, dass immer genau die Antikörper in der Milch gebildet werden, die das Kind in der aktuellen Situation braucht) mit den Stillhütchen nicht so gut. Das Stillhütchen kann zum Keimträger werden und so eine Soorinfektion immer wieder aufflammen lassen. Es gibt auch Mütter, die mit einem Kontaktekzem auf das Stillhütchen reagieren. Und nicht zuletzt, sind die Dinger schlichtweg lästig. So, das Plädoyer gegen die Stillhütchen war jetzt lang genug, aber es ist eine Tatsache, dass viele Stillberaterinnen viel weniger Arbeit hätten, wenn dieses „Hilfsmittel" nicht so rasch und unüberlegt eingesetzt würde. Ich suche dir gerne eine Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort und deine Postleitzahl nennst. LLLiebe Grüße Biggi


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