Mitglied inaktiv
Hallo, Jakob ist jetzt 4 Monate und einen Tag alt, ist 64 cm groß und wiegt 7750 g. Also ein ziemliches Klötzchen *g* Nun meine Frage: EIgentlich von beginn an hat er alle zwei Stunden Hunger. Es kommt immer mal vor, das er eine Mahlzeit über Tag verschläft oder auch mal eine halbe Stunde bis Stunde länger aushält, aber in der Regel sind es zwei Stunden Abstand. Ich habe damit keine Probleme, auch weil er über Nacht nahezu durchschläft, auf jeden Fall zwei mal fünf Stunden. Allerdings hat er nach wie vor Probleme mit Blähungen, die ihn auch schon mal Nachts aufwecken. Zur Zeit mache ich einen Rückbildungskurs, der jeweils 1,5 Stunden dauert. Nun kam es schon zwei mal vor, das mein Mann mich anrufen musste, weil der kleine völlig hysterisch war und die Flasche nicht genommen hat. Meine Hebamme schwätzt jetzt ständig an mir rum, das ich unbedingt die Abstände zwischen den Mahlzeiten ausdehnen müsste, die kurzen Abstände seien auch der Grund für die Blähungen etc.. Ich habe kein gutes Gefühl dabei den kleinen Mann eine Stunde hinzuhalten, ich denke mir bei dem Wachstum und der langen Pause über Nacht braucht er das einfach, oder liege ich da falsch? Kann man einem Baby überhaupt einen Rhythmus aufzwingen? Ich dachte vom stillen nach der Uhr sei man mittlerweile ab, oder? Es verunsichert mich auf jeden Fall, das sie so vehement darauf pocht (und ich hoffe bei jedem Termin, das der kleine Mann durchhält bis der Kurs aus ist....). Auf der anderen Seite würde ich mich auch freuen, wenn er bald mal länger aushält.....es wäre weniger stressig meinen Alltag drumherum zu organisieren..... kommt das von alleine? Bin echt verunsichert und freue mich auf deine Antwort, Melanie
? Liebe Melanie, ALLE Stillexperten empfehlen das Stillen nach Bedarf und nicht nach der Uhr! Es gibt auch keinen Grund einen Mindestabstand einzuhalten (s. angehängten Text). Vielleicht lässt sich das Problem mit dem Kurs lösen, indem dein Mann mit dem Kleinen mitkommt, so dass Du unmittelbar vor Beginn und gleich danach stillen kannst. Oder ihr versucht es statt mit der Flasche mit dem Becher. LLLiebe Grüße Biggi Woher kommt der Mythos vom „Mindestabstand" ? Von Denise Both, IBCLC „Sie dürfen nicht so oft anlegen, dann hat die Brust ja keine Zeit, sich wieder zu füllen." „Zwischen zwei Stillzeiten MUSS ein Abstand vom mindestens zwei Stunden liegen sonst bekommt das Kind Bauchschmerzen" „Frische Milch darf sich nicht mit bereits angedauter Milch vermischen, deshalb dürfen Babys frühesten nach zwei Stunden wieder angelegt werden" Wohl jede Stillberaterin ist schon mit diesen Aussagen konfrontiert worden. KinderärztInnen, Hebammen und auch wohlmeinende Mitmenschen kommen immer wieder damit. Ist ein Mindestabstand wirklich notwendig oder sinnvoll? Die Antwort auf diese Frage ist ein klares NEIN. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Es ist nicht sinnvoll, den Abstand zwischen den Stillzeiten lange zu halten „damit sich mehr Milch ansammelt", denn die Brust funktioniert nicht wie eine Flasche, die wieder aufgefüllt werden muss. Der größte Teil der Milch wird während des Stillens gebildet. Ebenso ist es ein Ammenmärchen, dass ein Baby einen Mindestabstand zwischen zwei Stillzeiten einhalten müsse, um zu verhindern, dass frische Milch auf angedaute Milch kommt. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. Es gibt keinen Beweis, für die „Frische Milch auf halbverdaute Milch-Theorie", die besagt, dass zwischen zwei Stillmahlzeiten ein Mindestabstand von zwei Stunden eingehalten werden müsste, weil das Baby sonst Bauchschmerzen bekäme. Doch woher kommt diese Meinung? Die Vorstellung, dass der Magen zwischen zwei Mahlzeiten vollständig geleert werden müsse, geht wahrscheinlich auf den Kinderarzt Prof. Adalbert Czerny (1863 – 1941) zurück, vor allem auf das, was er in seiner 1893 erschienen Veröffentlichung „Die Ernährung des Säuglings auf Grundlagen der physiologischen Funktionen des Magens" und seinem 1922 veröffentlichten Buch „Der Arzt als Erzieher des Kindes" geschrieben hat. Czerny hielt es einerseits für absolut notwendig feste Abstände zwischen den Stillmahlzeiten einzuhalten, damit sich zwischen den Mahlzeiten der Magen komplett entleert und sich die Magensäure (Salzsäure) ansammeln und antiseptisch wirken kann und andererseits maß er dem streng einzuhaltenden Stillrhythmus einen hohen erzieherischen Wert bei. Nach seinen Beobachtungen entwickelten sich mit künstlicher Säuglingsnahrung (zur damaligen Zeit überwiegend Kuhmilch) gefütterte Babys besser, wenn zwischen den Mahlzeiten ein Abstand von vier Stunden eingehalten wurde. Daraus schloss er, dass es auch für gestillte Kinder besser sei, einen Mindestabstand und festen Rhythmus einzuhalten. Nachdem er festgestellt hatte, dass Muttermilch nach eineinhalb bis zwei Stunden den Magen vollständig verlassen hatte und Kuhmilch nach drei Stunden, legte er die Abstände der Mahlzeiten für gestillte Kinder auf mindestens drei Stunden, für kuhmilchgefütterte Kinder auf mindestens vier Stunden fest. Es wurde – wie so oft – einfach eine Vorgehensweise, die für nicht gestillte Kinder sinnvoll sein konnte, auf gestillte Kinder übertragen und bis heute hält sich die Vorstellung von dem Mindestabstand in vielen Köpfen, zum Leidwesen vieler junger Mütter und ihrer Babys.
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