Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen

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Frage: Abstillen

KP30

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Guten Abend, ich habe heute, bei meiner fast 1,5 jährige Tochter, mit dem nächtlichen Abstillen angefangen. Ich habe Nächte zuvor bereits versucht das ständige Nuckeln etwas zu reduzieren, in dem ich ihr immer gesagt habe, dass Mama schlafen möchte und Mama langsam Schmerzen hat. Heute vor dem Schlafengehen noch gesagt, dass heute keine Brust mehr gibt und wir anders einschlafen werden. Als der Zeitpunkt dann gekommen ist, war das alles für mich sehr schlimm. Sie hat sehr viel geweint und "Mama Mama" gesagt. Das brach mir wirklich mein Herz. Ich hatte sie dauernd auf dem Arm, hab sie geküsst und festgehalten und mit ihr ruhig geredet, damit sie sich nicht alleingelassen fühlt. Sie hat bitterlich geweint und das kenn ich von ihr gar nicht. Ich blieb standhaft und sie schlief iwann mal auf meinem Arm ein. Danach habe ich geweint wie ein Schlosshund. Ich möchte mein Kind durch das Abstillen nicht irgendwie traumatisieren. Mache mir sehr viele Gedanken um ihre Bedürfnisse. Ich kam nur an einen Punkt, wo es Nachts viel "genuckel" war und es auch wehtat, da hauptsächlich eine Brustseite stillte. Ich komme mir nun sehr egoistisch vor und bin wirklich sehr traurig und emotional. Denn ich muss mich auf taffe Nächte noch einstellen und bei dem Gedanken könnte ich wieder los weinen. Hab ich jetzt das Urinstinkt meiner Kleinen zerstört? Ist sie traumatisiert? Habe ich egoistisch gehandelt? Liebe Grüße.


Biggi Welter

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Liebe KP30, es ist Dein gutes Recht, jetzt weniger zu stillen und auch wenn es Deiner Kleinen nicht gefällt, musst Du klar und konsequent bleiben. Dein Baby spürt jetzt Deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass Du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf Deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Babys sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und Du Deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum anderen muss für Dein Kind deutlich erkennbar sein, wo Deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Deine Tochter wird vermutlich schreien, toben, treten oder Dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie sie in diesem Alter ihren Frust ausdrücken kann. Wie kannst Du damit umgehen? Lass es zu. Lass Dich nicht verunsichern, denn es geht Deinem Kind ja trotzdem gut, sie bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an Deiner Liebe zweifeln. Sie ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihr und sei Du ruhig und klar, so dass sie sich an Dir orientieren kann. Vielleicht wirst Du sie ein wenig ablenken wollen (falls sie sich ablenken lässt), vielleicht bleibst Du auch einfach nur in ihrer Nähe und versicherst ihr, dass alles ok ist, und dass ihr weiter stillen könnt (oder kuscheln), sobald sie sich etwas beruhigt hat. Wenn du konsequent bleibst, wird es klappen. Nur davon hängt es ab: Schaffst DU es... Du kannst auch ganz langsam anfangen und sagen, dass Du nachts nur noch zweimal oder so stillst oder eben bis der Wecker klingelt, so kann Dein Kind sich orientieren. Klar gibt es ein paar harte Nächte, aber das macht nichts. Wir können unseren Kindern nicht alle Wünsche erfüllen und dein Kind KANN lernen, dass Du eine Pause und Deinen Schlaf brauchst. Ich kann Dir die Entscheidung, ob Du weitermachst nicht abnehmen, aber ich möchte Dich ermutigen, in Dich zu hören. Es ist nicht schlimm, wenn Du Dich gegen das weitere Stillen entscheidest, aber es wäre schlimm, wenn Du das dann ewig bereuen würdest. Setze Dich deshalb in einer ruhigen Minute hin und spüre in aller Ruhe, welcher Weg für Euch passt. Nimm Dir einmal eine ruhige Stunde für Dich, in der Du wirklich unbeeinflusst von außen nachdenken kannst und mach Dir dabei sogar ruhig eine Liste aller Gründe, die für ein Abstillen jetzt sprechen und auch welche dagegen sprechen. Überlege dann, welche der Gründe tatsächlich für DICH Bestand haben. Überdenke Deine Beziehung zu Deinem Kind. Und ja, es ist normal, wenn Dein Kind noch Deine Nähe sucht und die Geborgenheit an der Brust vermisst und vehement einfordert! Wichtig ist, dass Du Dir Klarheit verschaffst und dann zu Deiner Entscheidung stehst ganz gleich wie diese ausfällt. Wenn Du Dir Deiner Entscheidung sicher bist, wird es Euch beiden besser gehen. Fällt die Entscheidung von Deiner Seite für das Abstillen, dann wird Dein Kind fühlen „Jetzt hat Mama keinen Zweifel mehr" und wird sich auch abstillen lassen, sicher nicht ganz ohne Wehmut, aber ohne riesige Verzweiflung. Vielleicht ist es aber auch so, dass Du gar nicht sooo sehr genervt bist und merkst, dass es so noch okay ist für Dich. Dein Kind wird diese Phase hinter sich lassen, auch ohne Druck. Ich würde mich freuen, wenn Du mir in ein paar Tagen noch einmal schreibst, wie es Euch dann geht. Liebe Grüße, Biggi


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