Mitglied inaktiv
Hallo, nochmal zu meiner Frage vom 18.02.2008: Ich war auch immer der Meinung dass man trotz stillen geröngt und geimpft werden kann. Mein Hausarzt und mein Orthopäde haben sich jedoch immer gesträubt. Ich werde aber nun Ihre Antwort ausdrucken und den Ärtzen diese vorlegen, in der Hoffnung, dass ich nun doch geimpft und geröngt werde. Könnten Sie mir vielleicht trotzdem schon mal einen Rat geben, wie ich es dann in Zukunft schaffe, unsere Tochter abends abzustillen? Vielen Dank für Ihre Antwort. Rebekka
Kristina Wrede
Liebe Rebekka, bin gespannt, was die Ärzte sagen... Zum nächtlichen Abstillen: Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, dass eure Stillzeit nun langsam zu Ende geht und zeigen Sie ihm, dass Sie es selbstverständlich noch genau so lieb haben wie schon immer. Sie entziehen ihm die Brust, aber nicht sich selbst und keinesfalls Ihre Liebe. Dazu können Sie die Stillzeiten immer weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind kurz anzulegen, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen oder zu trinken anbieten. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt Ihnen, Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedesmal Ihren Kindern zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euere Kinder auf andere Weise beruhigen müssen. Sie können Ihr Kind ja zuerst (kurz) stillen und dann Ihrem Partner übergeben. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Das kann auf verschiedene Art und Weise möglich sein. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihre Kinder auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihnen einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass Ihre Kinder weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spüren und Sie nicht gleich die Geduld verlieren, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? Probieren Sie es einmal mit immer kürzerem Stillen und viel Kuscheln. Es kann auch helfen, zunächst einmal einen Teil der Nacht "stillfrei" zu bekommen, das ist manchmal leichter. Dann vereinbaren Sie mit ihrem Kind, von wann bis wann nicht gestillt wird. Definieren Sie Signale, die Ihre Tochter schnell wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich Ihre Tochter dann darüber beschwert, dass sie nicht trinken darf (und das kann sie natürlich nur durch weinen oder schreien), dann trösten Sie sie und sprechen liebevoll-beruhigend mit ihr, aber bleiben konsequent beim „Nein“, bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann sollten Sie auch von sich aus Ihrer Felice die Brust anbieten – so lernt sie, dass sie sich auf Ihr Wort verlassen kann. Gegebenenfalls können Sie ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder doch auch immer wieder einen Schnuller anbieten. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", je älter sie sind, desto einfacher. Mit 14 Monaten kann ein Kind soweit sein, für einige ist es allerdings noch zu früh, und dann werden Sie es daran merken, dass Ihr Kind nach etwa 1 Woche noch immer nach der Brust verlangt. Wenn du "nur" das Einschlafstillen abschaffen möchtest, kannst du ähnlich vorgehen. Stillst erst dein Kind und begleitest es dann ohne Brust in den Schlaf. Es wird dann natürlich auch ein paar Tage dauern, bis deine Kleine das neue "Ritual" annimmt, aber wenn du sie liebevoll begleitest, wird sie es akzeptieren. Herzlichen Gruß und viel Erfolg, Kristina
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