Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen in der Nacht !?

Frage: Abstillen in der Nacht !?

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Liebe Biggi, unser "süßer Zwerg" 19 Monate alt stillt nach wie vor mit großer Begeisterung und ich finde es ebenfalls sehr schön. Ich möchte gerne weiterstillen, bis sich unser Sohn selbst abstillt. Leider tut sich momentan akut ein Problem auf. Unser Kleiner schläft nachts in seinem Bettchen in Form eines "Babybalkones". Er war schon immer ein schlechter Schläfer und deswegen haben wir uns für diese Lösung entschieden, da sie für mich als Stillmama in der Nacht am einfachsten erschien. Es stört uns auch keineswegs, daß David bei uns im Zimmer/Bett ist. David wacht nach wie vor Nachts mindestens 2mal bis zu 6mal die Nacht auf und sucht sich die Brust. Das bedeutet, daß ich seit seiner Geburt vielleicht erst 10mal 6h am Stück geschlafen habe und normalerweise 6-8h Schlaf in 2-3-Stunden-Rhythmus bekomme. Tagsüber kann ich es nicht ausgleichen, da er nur noch 1h schläft. Das bedeutet ich gehe schon seit einiger Zeit "am Zahnfleisch", bin unausgeglichen und habe nur noch einen Wunsch mehrmals 8h am Stück schlafen zu können. Ich nehme mal an, daß ich hauptsächlich aufgrund des Schlafmangels sowie noch andere "kleineren" Streßfaktoren an Gürtelrose erkrankt bin. Nun möchte ich gerne nachts abstillen ohne daß mein Kind fürchterlich darunter leidet. Ich habe schon etliche Bücher über Schlafprobleme gelesen und bin kein Verfechter von irgendwelchen Schlafprogrammen (Sanduhrmethode etc.). Mein Wunsch ist es tagsüber weiterzustillen bis er sich abstillt und nachts das stillen aufzuhören. Hast Du einen Vorschlag wie wir das ohne großes Leid bewerkstelligen könnten? Liebe Grüße Daniela


Biggi Welter

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? Liebe Daniela, für viele Menschen unserer Kultur wird „guter Schlaf" mit „ununterbrochenem Schlaf" gleichgesetzt und für junge Eltern ist es dann eine große Herausforderung mit dem Schlaf in „Häppchen" zurecht zu kommen. Genau zu diesem Thema habe ich vor ein paar Tagen eine interessante Stellungnahme eines Gynäkologen gehört, der über das Thema „rooming-in und Müdigkeit der Mutter" gesprochen hat: Er hat dargelegt, dass er aufgrund seiner Dienste und seiner Arbeit im Krankenhaus extrem selten mehr als drei bis vier Stunden am Stück schlafen kann und fünf Stunden ununterbrochener Schlaf sind für ihn bereits der Inbegriff des Luxus. Dennoch - und obwohl dies schon seit mehr als zehn Jahren für ihn so ist - fühlt er sich nicht unausgeschlafen oder empfindet seinen Schlaf als qualitativ beeinträchtig. Ich will damit sagen, dass unterbrochener Schlaf nicht mit Schlafmangel gleichgesetzt werden kann und dir deshalb das Abstillen in der Nacht nicht zwingend einen Vorteil bringen wird. Zumal es auch keine Garantie dafür gibt, dass dein Kind dann nicht mehr aufwachen wird, nur weil es nachts nicht mehr gestillt werden wird. Wenn Du dir aber für dich sicher bist, dass Du nachts nicht mehr stillen magst, dann wird das vermutlich nicht ganz ohne Trauer bei deinem Kind gehen. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. In diesen Gesprächen kannst Du dein Kind immer wieder darauf hinweisen, dass Du der Meinung bist, dass das Stillen in der Nacht nun eingeschränkt wird, dass Du es aber weiterhin genau so sehr lieb hast, wie schon immer. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt dir, dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedesmal deinem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Du kannst dein Kind ja in der ersten Zeit zuerst stillen und dann deinem Partner übergeben. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, dein Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Mit Geduld, Ruhe und viel Liebe, werdet ihr das schaffen. LLLiebe Grüße Biggi


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