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Abstillen/Flasche

Biggi Welter

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Frage: Abstillen/Flasche

Yasbat

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Hallo, Mein Sohn ist 26 Wochen an und ein Frühchen(35+4). Ich stille ihn von Anfang an, aber mittlerweile habe ich nicht mehr genug Milch. Das merke ich. Er muss eine lange Zeit an der Brust nuckeln, damit da erstmal was kommt. Dann trinkt er 2-3 min. Dann kommt da nichts mehr. Deswegen möchte ich gerne Zufüttern. Mein Problem ist jedoch, dass er die Flasche komplett ablehnt. Zum einen wird generell die Flasche selbst abgelehnt. Er kaut nur an dem Sauger rum. Zum anderen lehnt er die Säuglingsnahrung ab. Ich habe versucht ihm die Pre-Nahrung von Bebivita zu geben. Er hat gewürgt, wollte nicht. Dann habe ich es mit der Marke Hipp probiert. Den Sauger der Flasche abgemacht und wie aus einem Glas versucht ihm zum trinken zu motivieren. Der Geruch hat ihm zum Würgen gebracht. Ich habe trotzdem versucht es ihm zu geben, aber er mochte den Geschmack wahrscheinlich nicht. Brei bekommt er auch nur Mittags und das nur reinen Kürbis oder Pastinake, weil er Kombination mit Kartoffeln oder Risotto ablehnt und auch unter starken Verstopfungen leidet. Ich bin am verzweifeln. Meiner Meinung nach bekommt er am Tag nicht die Menge an Flüssigkeit und Vitaminen etc., die er bekommen sollte. Vorallem an Tagen wie dieser, wo es sehr warm ist, versuche ich ihm Tee oder Wasser zu geben. Ich habe es schon mit Fläschchen versucht, mit einem rundum Becher. Er lehnt alles ab. Die einzige Methode ihm etwas Wasser oder Tee zu geben ist mit einem Löffel. Wie werde ich es mit der Pre-Nahrung machen? Wäre super wenn Sie mich diesbezüglich beraten könnten.


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Liebe Yasbat, wenn der Milchspendereflex später einsetzt, bedeutet das nicht, dass die Milchmenge nicht ausreichend ist! Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Darum raten wir erst dann zur Gabe von künstlicher Milch, wenn keine andere Maßnahme geholfen hat - oder das Kind deutlich zu wenig zugenommen hat! Wie gedeiht das Baby denn im Moment, was nimmt es zu pro Woche? Wenn Sie zufüttern möchten, muss Ihr Baby lernen, die Flasche anzunehmen. Anfangs können Sie Muttermilch mit Säuglingsmilch mischen und dann immer weiter strecken, das klappt meist ganz gut. Lassen Sie IMMER JEMANDEN ANDERS die Flasche anbieten, nie Sie selbst. Es gibt einige Tricks, die Sie probieren können: - versuchen Sie, die Flasche anzubieten, wenn Ihr Baby nicht allzu hungrig (zur regulären Stillzeit wird er keine Experimente mitmachen wollen) ist; - lassen Sie die fütternde Person das Baby ganz liebevoll halten, während die Flasche angeboten wird; - anstelle den Sauger in den Mund zu schieben, lassen Sie die Betreuung die Unterlippe damit kitzeln, damit sie selbst ihn nimmt; - Ihr Baby könnte in ein Kleidungsstück eingewickelt werden, welches nach Ihnen riecht; - der Sauger der Flasche könnte mit warmen Wasser auf etwa Körpertemperatur gebracht werden; - versuchen Sie verschiedene Sauger - Silikon + Kautschuk, verschieden Formen, größere oder kleinere Sauger; - versuchen Sie, verschiedene Positionen ausprobieren zu lassen; - vielleicht geht es mit rhythmischen Schaukeln besser, auch Gehen kann Erfolg bringen. Einige Babys nahmen die Flasche, wenn sie im Autositz saßen, besser; - probieren Sie, die Flasche zu geben, wenn Ihr Baby schläft; - versuchen Sie es weiter - aber bedenken Sie auch, er kann auch aus einer Tasse, vom Löffel, mit der Pipette oder dem "Soft Cup" gefüttert werden; Versuchen Sie verschiedene Sorten der Säuglingsmilch aus und wie gesagt, oft klappt es mit abgepumpter Muttermilch am besten! Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben. LLLiebe Grüße Biggi


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