Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Abstillen -Baby schläft nur an der Brust ein

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Abstillen -Baby schläft nur an der Brust ein

NaSie

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Hallo liebe Stillberaterinnen, ich bin kurz vorm verzweifeln! Meine Tochter ist vor ein paar Tagen 9 Monate alt geworden und ich denke es ist für mich langsam an der Zeit abzustillen!! Ich habe meine Tochter seit dem ersten Tag voll gestillt, mittlerweile bekommt sie nur noch morgens, mittags- zum einschlafen, abends- zum einschlafen und in der Nacht die Brust (auch immer zum einschlafen). Tagsüber bekommt sie Brei. Nun habe ich versucht sie langsam daran zu gewöhnen, die Flasche zu nehmen (sie trinkt tagsüber ohne Probleme Wasser oder Tee aus der Flasche). Ich habe ihr Milch abgepumpt, allerdings verweigert sie die Flasche und schiebt sie weg und weint. Ich versuche sie so zu halten wie beim stillen damit sie viel Körperkontakt hat aber nix zu machen! Sie macht so lange richtig Theater bis sie wieder an die Brust kann... es ging sogar schon mal über 2 Stunden! :( Es zehrt langsam ziemlich an meinen Nerven, denn manchmal leg ich sie dann schlafend in ihr Bett und sie wird sofort wieder wach und will wieder an die Brust, obwohl sie papp satt sein müsste!! Tagsüber ist sie immer an rum wuseln und will nicht kuscheln. Ich dachte nämlich es könnte daran liegen, dass sie abends alles nach holen will (kuscheln). Ich hoffe sie können mir einen Tipp geben!! Schnuller oder Daumen nimmt sie übrigens überhaupt nicht!! Vielen Dank im Voraus Natascha


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Liebe Natascha, ich weiß, es klingt verrückt, aber glaub mir: Das Verhalten deiner Maus ist absolut normal.Sie braucht ja dabei auch weniger die Milch als deine Nähe und das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, das beim Saugen an der Brust (wissenschaftlich erwiesen!) entsteht! Gerade die Kinder, die tagsüber besonders unruhig sind holen sich auf diese Weise ihre "Erdung". Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich auch in der Nacht noch so viel braucht. Die unruhigen Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt! Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Leichter als das Abtrainieren der natürlichen Instinkte des Kindes geht es, wenn du weiter stillst, aber am Umfeld etwas änderst. Du kannst dich z.B. mit ihr zum Stillen in dein (gesichertes) Elternbett legen und wenn sie eingeschlafen ist, von ihr wegdrehen und wieder aufstehen, ohne dass du sie bewegen müsstest. Gleiches ginge auch mit einer Matraze auf dem Fussboden, falls du sie nicht in dein Bett nehmen magst. Hast Du es schon einmal mit dem Kinn-Trick" probiert? Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen... Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-). Vielleicht verlegst du auch das Schlafen aufs Schlafen im Tragetuch, bis du selbst zu Bett gehst? So kannst du wenigstens in den Abendstunden noch irgend etwas machen, und wenn es auch 'nur' ein langer Spaziergang ist, um den Kopf freizubekommen und Energie zu tanken (in der Natur, nicht in der Stadt). Hast du mal geschaut, ob es eine Stillgruppe in eurer Nähe gibt? Dort findest du nicht nur zuverlässige Informationen sondern auch viel Zuspruch und Ermutigung, sowie hilfreiche Tipps von Frauen, die ähnliches durchgemacht haben wie du. Du findest sie unter: http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina


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