Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

abstillen, aber Baby schläft nur an Brust ein

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: abstillen, aber Baby schläft nur an Brust ein

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Hallo! ich benötige dringend Ihre Hilfe! Habe meine Tochter 6 Monate voll gestillt. Seitdem ich mit der Beikost angefangen habe, bekomme ich ständig mit meiner linken Brust Probleme (Milchstau). Jetzt habe ich sogar eine schmerzhafte Brustentzündung, die ich mit Antibiotika behandeln muss :-( Habe immer sehr gerne gestillt, aber mittlerweile möchte ich schon gerne abstillen, weil es mir mit dem ständigen Milchstau und Brustentzündung zu anstrengend wird. Wie gehe ich am besten vor? Einfach gar nicht mehr anlegen und Pfefferminztee trinken? Aber ich muss ja irgendwie den Milchstau loswerden, was ja sicher am besten durchs Anlegen funktioniert. Mein nächstes großes Problem: sie schläft NUR an der Brust ein. Wie kann man ihr das am einfachsten abgewöhnen? Sie wird auch nachts noch ca. 2x wach und sucht nach meiner Brust, schläft dann sofort wieder ein. Vielleicht ist Flaschenmilch ja sättigender und sie wird dann nachts nicht mehr wach. Danke für Ihre Hilfe! Gruß, Dani


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Liebe Dani, der Gedanke, dass ein Baby mit Flaschenmilch vielleicht besser durchschläft, bewahrheitet sich oftmals nicht. Es entspricht einfach nicht der Natur des Kindes, mit 6 Monaten durchzuschlafen. Würden das die meisten Babys von sich aus tun, wie traurig wären dann die vielen Autoren der unzähligen Ratgebern, die Eltern dabei helfen sollen, ihre Kinder (gegen deren Natur) zum Alleine- und Durchschlafen zu bringen... Wenn Sie Ihr Kind jetzt radikal abstillen wollen, wird das sicher nicht ohne Tränen gehen, langsames und allmähliches Abstillen ist für Sie und das Kind besser. Außerdem ist es ja so, dass es - vorausgesetzt, es MUSS nicht abgestillt werden - tatsächlich NICHT darum geht, möglichst schnell Stillmahlzeiten durch Breie zu ersetzen (das hätten nur die Hersteller dieser Breie allzu gern...), wie es leider immer noch in vielen Büchern und Broschüren steht, sondern um die ergänzende Fütterung, durch die sich Babys Magen und Immunsystem langsam an die "fremde Kost" gewöhnt, die es etwa ab dem vollendeten ersten Lebensjahr gut vertragen wird. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt“ werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI-Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT-Kost heißen, nicht wahr? Falls Sie trotzdem baldmöglichst abstillen möchten, hier die empfehlenswerten Vorgehensweisen: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab“. Das bedeutet, dass Sie Ihrem Kind die Brust nicht von sich aus anbieten, aber auch nicht ablehnen, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Ihre Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Sie müssen die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Sie viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmen, die Ihrem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Sie Ihr übliches Verhalten in bestimmten Situationen verändern. Wenn Sie zum Beispiel sitzen bleiben anstatt sich hinzulegen, wenn Sie Ihr Kind zum einschlafen bringen. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal ist es sinnvoll, wenn der Vater das abendliche Zubettbringen übernimmt. Manchmal bringt es das Abstillen auch weiter, wenn Sie das Stillen immer dann, wenn Ihr Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschieben. Das können Sie flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Sie können auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Das Abstillen in der Nacht ist meist das Schwierigste. Vielleicht hilft es, wenn Sie zunächst einmal die Tage "stillfrei" bekommen, und dann, wenn sich das gut eingespielt hat, an die Nächte gehen. Könnten Sie sich das vorstellen? Herzlichen Gruß, Kristina


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