Jacqueline He.
Liebe Frau Welter! Ich stille meine Tochter (26 Mon) immer noch. Es war lange Zeit eher unfreiwillig, da sie erst mit 1 1/2 richtiges Essen zu sich nahm (davor immer ausgespuckt), aber ich habe mich damit arrangieren können. Sie ist zwar nach wie vor keine große Esserin, aber zumindest isst sie endlich in normalen Kinderportionen. Bis vor kurzem wurde sie noch ca. 4Mal gestillt (morgens-nach der Krippe-abends zum einschlafen und meist so gegen 11 uhr nachts). Dann schlief sie bis morgens durch und das selbe Spiel ging wieder von vorne los. Sämtlich Versuche von mri ihre Stillzeiten zu reduzieren scheiterten an ihren bitterlichen Tränen und meiner Nachgiebigkeit. Jetzt bin ich aber wieder schwanger und ich merke, dass ich einfach nicht mehr weitermachen will und kann. Tragischerweise haben sich ihre Stillzeiten vor allem nachts auf bis zu 8 Mal aufwachen und Dauernuckeln erhöht. Sie bekommt gerade Stockzähne und es tut ihr sehr weh, aber mich schmerzen meine Brustwarzen auch schon so sehr. Das Hauptproblem ist, dass das Stillen mittlerweile in einen richtigen Kampf ausartet. Ich sag nein und sie schreit, kreischt, reißt an meiner Brust udn tobt herum. Tagsüber gehts ja noch, aber nachts habe ich einfach keine Kraft mehr dafür. Es ist gerade wirklich zum Verzweifeln. Ich habe ihr erzählt vom Baby und ich vermute mal, dass sie mit aller Macht am Busen bleiben will - sagt ja auch immer " Ich bin Klein, brauch Nuki". Ich habe aber nicht gesagt, dass ich die Milch fürs Baby brauche - vielmehr habe ich gesagt, dass sie wenn sie dann noch Nuki machen will, wenn das Baby da ist, sie das dann gemeinsam können. Ich will ihr nicht das Gefühl geben, sie muss jetzt schon eifersüchtig sein. Andererseits würde ich gerne so schnell wie möglich abstillen. Aber sie reagiert so aggressiv, wie ich sie sonst nicht kenne. Ich dachte je mehr ich reduzieren kann, umso eher kann ich abstillen. Aber das Dauergenuckel und ihr Zorn wenn ich Nein sage, machen es echt schwer. Ich weiß nicht, wie ich sie sanft entwöhnen kann oder ob es nicht doch besser wäre ganz radikal abzustillen, auch wenn das Tobsuchtsanfälle bedeutet. Welche Vorgangsweise raten Sie mir? Und vor allem ist es normal, dass ein Kind so aggressiv reagiert? Ich weiß zwar, dass sie sich gerade seit kurzem in der Trotzphase befindet und sie ist auch sonst ein eher anhängliches Kind, aber diese Vehemenz mit der sie das Stillen einfordert ist einfach beängstigend. Da ich keine anderen Langzeitstillenden kenne, habe ich dsbzgl. auch keine Vergleichswerte :-) Ich hoffe Sie können mir weiterhelfen und verbleibe, mit freundlichen Grüßen Jacqueline
Liebe Jacqueline, klingt ganz so, als ob deine Kleine gerade in der Phase ist, die im englischsprachigen Raum „terrible two" genannt wird. Das kann eine sehr anstrengende Zeit sein für Mutter UND Kind. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Es ist manchmal schwierig bei einem älteren Kind genau zu unterscheiden, will es jetzt wirklich das Stillen oder sucht es „nur" Aufmerksamkeit und Zuwendung. Doch mit einem zweijährigen Kind kannst Du sprechen und auch Abmachungen treffen, die dann auch eingehalten werden können außer in „Katastrophensituationen". Es kann nun sein, dass sich bei euch schon so etwas wie ein „Kampf" entwickelt hat, doch auch aus dieser Situation werdet ihr wieder einen Weg herausfinden, wenn Du deiner Tochter mit Eindeutigkeit begegnest, so dass sie klar erkennen kann „Mama meint das, was sie sagt und tut auch wirklich so". Vielleicht magst Du das Buch „Nein, nein will nicht Was tun wenn Kinder trotzen" von Barbara Sichtermann (rororo Taschenbuch) lesen. Mir hat es sehr geholfen. Leider ist es im normalen Buchhandel nicht mehr erhältlich, doch probier es doch einmal bei Amazon oder so bei den gebrauchten Büchern, wenn es dich interessiert. Ein anderes Buch, das zur besseren Verständigung zwischen Eltern und Kindern beiträgt und dessen Vorschläge auch bereits bei kleinen Kindern praktikabel sind ist „Nun hör doch mal zu Elternsprache Kindersprache" von Adele Faber und Elaine Mazlish (dieses Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich). Ein weiteres empfehlenswertes Buch ist „Kinder fordern uns heraus" von Dreikurs sowie die Bücher von Thomas Gordon (Die Familienkonferenz, Familienkonferenz in der Praxis). Auch Steve Bidulph „Das Geheimnis glücklicher Kinder" ist lesenswert. Ich wünsche dir viel Kraft und gute Nerven, für die momentan anstrengende Phase LLLiebe Grüße Biggi
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