Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, Ich musste vor ca. 3 wochen abstillen da ich Kortison nehmen muss. Die Milch ist soweit zurück gegangen das ich nur noch 1 mal am Tag abpumpen muss (abends, dann kommen 50ml zusammen). Jetzt meine Frage. Könnte ich, wenn ich in 3 Wochen mit dem Kortison fertig bin wieder anfangen zu stillen? D.H. wenn die Milch schon aus ist wieder neu beginnen? Ist sowas möglich? oder wäre das überhaupt ratsam? Würde sich die Milch wieder neu bilden? Meinen Sohn habe ich komplett 4 mon. gestillt. Oder sollte ich es jetzt bei Flaschennahrung belassen? Ich hätt so gern weiter gestillt...es war schwer einfach von heute auf morgen abstillen zu müssen.Was würden Sie mir raten? Ich danke Ihnen LG Heike
Liebe Heike, ich würde Ihnen raten, sofort weiter zu stillen. Ein Beipackzettel dient in erster Linie der rechtlichen Absicherung der Pharmafirma und wenn es nach den Beipackzetteln ginge, gäbe es kaum Medikamente, die eine stillende Frau verwenden könnte. Wenn ein Arzt ein Medikament für eine stillende Frau heraussucht, sollte er sich daher nicht unbedingt am Beipackzettel, sondern an der entsprechenden Fachliteratur wie zum Beispiel "Arzneiverordung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann und Schaefer orientieren. Ich zitiere Ihnen daher auch aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 6. Auflage 2001: "Nebennierenhormone Erfahrungen. Praktische Bedeutung für die Stillzeit haben vor allem die Kortikosteroide. Therapeutisch verwendet werden die nichtfluorierten Kortikoide Prednison (z.B. Decortin), Prednisolon (z.B. Solu Decortin), .... und die fluorierten Substanzen Betamethason (z.B. Celestamine), Dexamethason (z.B. Fortecortin) ,,, Die Milch Plasma Quotienten von Prednison und Prednisolon bewegen sich zwischen 0,05 und 0,25. Eine Stunde nach parenteraler Verabreichung einer Einzeldosis von 110 mg Prednisolon wurden 760 µg/l Milch gemessen. Vier Stunden später waren es 260 µg/l und etwa neun Stunden nach Applikation noch 60 µg/l. Nach intravenöser Injektion von 1 g Prednisolon wurden der 9fach höheren Dosis entsprechend 9fach höhere Werte in der Milch gemessen, 24 Stunden nach der Applikation war die Substanz nicht mehr nachweisbar (eigene Beobachtungen, 1996). Andere Autoren haben unter niedrigeren Tagesdosen (10 80 mg) proportional entsprechende oder sogar darunter liegende Transfermengen für den Säugling ermittelt (Übersicht bei Bennett, 1988; Greenberger et al., 1993). Zusammenfassend ist mit einem Anteil von durchschnittlich 1 bis 2 % der mütterlichen gewichstbezogenen Dosis für den Säugling zu rechnen. Im Fall der oben beschriebenen 1 g Dosis hat der Säugling mit er ersten Mahlzeit eine stunde nach Injektion 0,2 mg/kg seines Körpergewichtes erhalten, seine Tagesdosis ist mit etwa 0,32 mg/kg anzustzen. Für den Säugling ist kein Risiko durch eine üblicherweise kurzdauernde Hochdosisbehandlung zu erwarten, selbst dann nicht, wenn gleich nach der Injektion gestillt würde. Auch unter länger dauernder Behandlung mit 80 mg/tag wird mit der Muttermilch nur eine geringe Prednisolonmenge übertragen, die nicht einmal 10 % der kindlichen Kortisolproduktion entspricht. Empfehlung für die Praxis. Prednisolon, Prednison und Methylprednisolon sind Kortikoide der Wahl für eine systemische Behandlung in der Stillzeit. Auch hohe Dosen bis 1 g, einmalig oder wenige Tage nacheinander verabreicht, z.B. beim Asthmaanfall oder multipler Sklerose, erfordern keine Einschränkung des Stillens. Bei wiederholter Gabe hoher Dosen ist lediglich der Stillrhythmus so einzurichten, dass möglichst drei bis vier Stunden nach der Applikation eingehalten werden. Wirkungsgleiche Mengen der anderen Kortikoide sind wahrscheinlich auch verträglich. Die regelmäßige inhalative Anwendung eines Kortikoids bei Asthma ist unbedenklich" Zur lokalen Anwendung ist im gleichen Fachbuch zu lesen: "Äußere Anwendungen sind in der Stillzeit prinzipiell akzeptabel, solange es sich um die Behandlung begrenzter Hautareale und Therapiezeiträume handelt. Dies gild für alle Dermatika, auch Antiseptika, Antiinfektiva und Corticoide" Sie können also sofort relaktieren. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch `Stillen eines Adoptivkindes und RelaktationA von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die Sie bei Ihrem Vorhaben unterstützen kann. LLLiebe Grüße Biggi
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