Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abgestillt! sehr sehr lang

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Abgestillt! sehr sehr lang

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Hallo Biggi, unere Tochter ist 15 Monate alt und hat bis vor ca. drei Wochen noch Nachts (meistens so zweimal) und Morgens gestillt. Nachdem mein Mann sie an einem Abend, an dem sie schon nach einer Stunde wieder wach war, vergeblich versucht hatte sie wieder zu beruhigen, habe ich ihn abgeloest, und aus Solidaritaet wollte ich sie nicht durchs Stillen wieder zum Einschlafen bringen und habe ihr gesagt, dass die Milch (im Moment) "alle" (diesen Begriff versteht sie) ist, sie gern Wasser trinken kann und sich dann in meinen Arm kuscheln kann. Ueberraschenderweise hat das super funktioniert. Daraufhin habe ich beschlossen nachts nicht mehr zu stillen, sondern bei Bedarf nur noch Wasser und Naehe anzubieten, was auch seit dem geklappt hat. Am Morgen habe ich dann zum 1. Fruehstueck gestillt. Vor einer Woche haben wir eine Nacht bei meinen Eltern verbracht. Obwohl unsere Tochter die ganze Nacht mit in meinem Bett geschlafen hat, hat sie keine Anstallten gemacht zu stillen und am Morgen war alles so spannend, dass sie nach dem Aufwachen auch gleich aus dem Bett geklettert ist und wir dann direkt ohne stillen an den Fruehstueckstisch gegangen sind. Ich, ganz fuer mich allein, wuerde gern noch weiterstillen, aber aus verschiedenen Grueden, wuenscht sich mein Mann schon seit einer Weile, das ich ganz abstille, also habe ich mich nachdem wir wieder Zuhause waren (mit einem weinenden Auge) entschlossen unsere Tochter auch am Morgen nicht mehr zu stillen. Da sie bisher sehr wenig und aus einer Flasche mit Sauger gar nicht getrunken hat, bekommt sie morgens Milch (zur Zeit Hipp, Folgemilch 3, mit Vanille) aus einem Becher mit Stohhalm. Heute nacht hat unsere Tochter (zum ersten Mal) vom Schlafengehen bis um 6.30 Uhr geschlafen und ohne weiter nach dem Stillen zu verlagen morgens die Milch getrunken. Die drei Naechte davor waren dagegen sehr anstrengend, weil sie sehr unruhig und dann auch nur mit mir zusammen im Bett geschlafen hat. Auch hat sie da wieder oefter zu verstehen gegeben, dass sie gern stillen moechte - das zu verneinen ist mir nicht leicht gefallen, aber ich wollte bei meinem gefassen Entschluss bleiben. Das die (leider etwas lange) Vorgeschichte (entschuldigung) und nun meine Fragen: Wie lange kann es dauern, bis sie das Stillen ganz "vergessen"/"verlernt" hat? Eigendlich wuerde ich ihr gern am Morgen einen Becher mit normaler Vollmilch zu trinken geben. Auf der Verpackung der Fertigbabynahrung steht, das Vollmilch zuviel Eiweiss haette und nicht so gut wie die Fertigmilch (die zwar keinen Kristallzucker, aber natuerlich andere suessende Inhaltsstoffe, und zusaetzlich Eisen, Flur, Jod usw. enthaelt) fuer das Kind waere. Ist das richtig oder nur ein "Verkaufstrick"? Wie sieht es aus mit der Wassermenge, die sie am Tag trinken sollte? Denn auch ohne das Stillen hat sich die Menge die sie am Tag trinkt kaum gesteigert. Wird sie von alleine mehr trinken, wenn sie entsprechenden Durst hat? Ich fuehle mich etwas "schlecht" und bin auch etwa traurig, weil ich nun doch die Initiativer zum Abstillen ergriffen habe und es nicht unserer Tochter ueberlassen habe. Ob meine Entscheidung richtig war kann ich mir wohl nur selbst beantworten. Vielen Dank fuer Dein Forum, das mir in den vergangenen Monaten oft geholfen hat. Liebe Gruesse Stephanie


Biggi Welter

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? Liebe Stephanie, niemand kann vorhersagen, wie lange es dauert, bis ein Kind das Stillen „vergessen" hat und manche Kinder „vergessen" es nie. Nur Du allein kannst für dich entscheiden, ob Du bei deinem Entschluss bleibst oder nicht. Wieviel Flüssigkeit ein Kind zusätzlich zur festen Nahrung braucht, hängt davon ab, wieviel es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit Biete deinem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Ab etwa dem ersten Geburtstag braucht ein Kind keine spezielle Säuglingsmilch mehr und kann ganz normale Vollmilch bekommen, es sei denn, es ist eine Allergie bekannt. Folgemilch ist ernährungsphysiologisch überhaupt nicht notwendig, als Ersatz für die Muttermilch im ersten Lebensjahr kann eine Anfangsnahrung verwendet werden (Pre-Nahrung kann das ganze erste Jahr verwendet werden, ebenso eine 1er Nahrung) und dann kann das Kind an normale Milch und Milchprodukte herangeführt werden. Ich wünsche dir und deinem Kind eine gute Zeit. LLLiebe Grüße Biggi


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