Liebe Biggi, sehr interessiert habe ich gerade Ihre Antworten zum Abstillen durchgelesen. Leider 5 Tage zu spät. Am Freitag entschied ich meine Tochter abzustillen, nachdem wir schon einige Versuche mit nächtlichen Abstillen hinter uns hatten. Und ich vor Erschöpfungen und weil ich mir nicht anders zu helfen wusste immer wieder zurück schwang (zB in der Nacht als ich schon sagte es gibt erst wieder morgens die Brust oder meine Brust schmerzte und ich dann doch sagte, „nur kurz“) Tochter ist ein sehr intelligentes, sensibles und kraftvolles tolles Mädchen. Ich habe das Stillen geliebt, hatte aber das Gefühl das meine Tochter zunehmend sehr bestimmend meine Brüste einforderte, vor allem auch um Stress oder Frust zu bewältigen. Ich merkte leider, das ich zunehmend genervt wurde, mir die Brüste auch immer öfters weh getan haben und ich das Gefühl hatte, das ich sie in ihrer zunehmenden Selbständigkeit mit dem Stillen im Weg stand. Ich wollte nicht die Mutter sein, die angestrengt und Augen rollend ihr die Brust gab, so entschied ich ihr Freitag Abend zu sagen, das ich entschieden habe, ihr nicht mehr die Brüste zu geben, weil es für uns beide besser so ist und sie mir vertrauen soll. Wochen vorher erzählte ich ihr das die Brüste müde sind, zunehmend weh taten und ich sehr dankbar bin, dass die Brüste so lange Milch geschenkt haben und das es nun Zeit sei danke zu sagen und die Brüste loszulassen. Ich erklärte das die Brüste nach wie vor zum Kuscheln da sind und ich sowieso immer und sie sehr lieb hätte. Ich merkte allerdings, das ich aus Erschöpfung bei sämtlichen Abstilversuchen, ob nur in der Nacht oder auch tagsüber immer wieder einknickte. Freitag und Samstag war ich dann sehr klar und liebevoll in meiner Entscheidung. Es gab starke Proteste, um sich treten, aber meine Tochter beruhigte sich dann auf meinem Arm wiegend. Wir hatten zwei sehr berührende Abstilltage. Und wir fanden ein neues Einschlafritual: Massieren am ganzen Körper und Geschichten erfinden und beim Vorlesen ganz doll kuscheln. Sonntag entdeckte sie dann einen Schnuller, den ich schon wegschmeißen wollte und sie seit sie 6Monate war nicht mehr anrührte (ein noch ungebrauchter Schnuller, den ich zu ihrer Puppe legen wollte). Nun fordert sie nicht mehr die Brust aber den Schnuller ein. Mein Mann findet diesen Ersatz total schlimm und ich ehrlich gesagt auch, weil ich ihr dann lieber die Brust gegeben hätte. Seit Sonntag bin ich total verzweifelt, habe Schuldgefühle und das Gefühl das Abstillen nicht richtig und vielleicht doch nicht zum richtigen Zeitpunkt für mich gemacht zu haben. Heute Morgen hätte ich mich fast entschieden zurück zu kippen und sie morgens wieder zu stillen. Ich vermisse unser schönes Morgenritual auch, nachdem sie heut morgen noch bitterlich weinte und mich macht es sehr unglücklich meine Tochter so verzweifelt und traurig zu sehen. Ich weiß nur, dass wenn ich jetzt zurück gehe, meine Tochter gar nicht mehr darauf vertrauen kann was ich sage. Und mache dann sicher alles noch viel schlimmer? Seit letzter Woche ist meine Tochter innerhalb von zwei Tagen windelfrei geworden, weil sie es entschieden hat. Wir feiern das richtig zusammen und rufen dann immer freudig „Windelfrei“. Vielleicht hätte ich auch beim Abstillen darauf warten oder vertrauen sollen?! Aber es gab immer wieder Situationen, das ich merkte, das es sich für mich nicht mehr stimmig anfühlte. Dazu kommt eine große körperliche Erschöpfung und auch der Druck von meinem Mann, der das Schreien nach den Brüsten nicht mehr ertrug. Nun schreit sie nach dem Schnuller… Ich fühle mich schrecklich. Und ich weiß, das ich mit meiner Unsicherheit alles noch viel schlimmer mache. Aber ich werde das Gefühl nicht los, einen Fehler gemacht zu haben. Und weiß nicht weiter. Vielleicht haben Sie einen Rat, auch wie ich mit meiner Tochter reden kann. Ich blende das Abstillthema mit ihr im Gespräch aus und bin bei ihren heftigen Wutausbrüchen einfach da und nehme sie dann wenn sie danach verlangt auf den Arm, beruhige, wiege sie liebevoll und sage ihr, das ich da bin, ich sie sehr lieb habe und alles wieder gut wird. Ich würde mich sehr freuen zeitnah von Ihnen zu hören. Und wünschte ich hätte vorher ihre Beiträge hier gelesen… LG von Katrin
von MarenSch am 29.06.2023, 02:03