Anniesa
Meine Tochter ist 8 monate alt, 72 cm gross und wiegt 10.200g. Bis zum 6. Lebensmonat habe ich voll gestillt, dann nach und nach Mittagsbrei (Gemüse, Kartoffel, Fleisch) und Abendbrei (Hirse-Milchbrei mit 3 Teelöffel Obst) eingeführt. Beides isst meine Tochter an sich gut. Nun zu meiner Frage: Meine Tochter schläft nur durchs Einschlafstillen ein. Das bedeutet gerade abends, dass sie nach dem abendbrei noch eine volle stillmahlzeit zu sich nimmt. Da mir das oft zuviel vorkommt und sie bei der Perzentile ganz oben liegt, bin ich dazu übergegangen den abendbrei oftmals wegzulassen, es sei denn zwischen Brei und Einschlafstillen liegen mind. 2 Std. Auch mittags gelingt es mir nicht täglich, aufs Einschlafstillen zu verzichten. Auch dann lasse ich den Mittagsbrei weg. Das bedeutet, dass es etliche Tage gibt, an denen meine Tochter immer noch voll gestillt wird. Ist das ein falsches Vorgehen, was raten Sie mir? Ich habe das Gefühl, vom stillen so nicht wegzukommen und weiß nicht, wie ich weitere Mahlzeiten einführen soll ohne Angst zu haben, meine Tochter zu überfüttern. Hinzu kommt, dass meine Tochter eine nächtliche Dauernucklerin an der Brust ist (Schnuller wird verweigert) und hierüber sicherlich nochmal extra Milchmahlzeiten trinkt. Vielen dank für einen Ratschlag.
Liebe Anniesa, so lange Ihr Baby gesunde Kost bekommt und keine leeren Kalorien (also Sahne, Schokolade, Pudding, etc) wird es nicht überfüttert werden, besteht kein Grund zur Sorge. Wenn der Abendbrei ohne Milch (die braucht ein oft gestilltes Baby nicht) gegeben wird, kann auch danach bedenkenlos gestillt werden. Babys gibt es in verschiedenen Größen und die Bandbreite ist da sehr groß. Wie ein Kind als Baby aussieht, sagt auch nichts darüber aus, wie es später als Erwachsener aussehen wird. Die Statur der Kinder ist genetisch festgelegt und bei einem Kind das nach Bedarf gestillt wird, ist nicht zu befürchten, dass dadurch der Grundstein für ein späteres Problem mit Übergewicht gelegt wird. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wieviel sie trinken. Also keine Sorge, durch das Stillen nach Bedarf wird sicher nicht den Grundstein für spätere Gewichtsprobleme gelegt. Ihre Tochter ist gerade erst acht Monate alt und damit noch am Beginn der „Beikostarriere“ und in dieser Zeit sollte der Begriff „BEI Kost“ wörtlich verstanden werden. Beikost ist etwas, was die Muttermilch ergänzt und nicht ersetzt. Es ist deshalb normal und richtig in Verbindung mit der Beikost zu stillen, nicht zuletzt deshalb, weil auf diese Weise bestimmte Bestandteile der Beikost vom Kind besser verwertet werden können. So lange ein Baby zusätzlich zur Beikost weiterhin nach Bedarf gestillt wird, genügt Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Ich hoffe, ich konnte Sie beruhigen. LLLiebe Grüße, Biggi
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