Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Urlaubsregelung bei gemeinsamem Sorgerecht

Nicola Bader

 Nicola Bader
Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

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Frage: Urlaubsregelung bei gemeinsamem Sorgerecht

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Guten Tag Frau Bader! Ich habe folgende Fragen: Mein Mann und ich sind seit Februar diesen Jahres getrennt, er ist ausgezogen. Das Sorgerecht haben wir ja Beide. Jetzt ist es so, dass mein Mann (haben WIR ohne Gericht erst mal so vereinbart) die Kinder in der einen Woche freitags um 14 Uhr vom Kindergarten abholt und sie mir abends bringt, in der Woche drauf die Kinder von Samstag 10 Uhr bis Sonntag 12 Uhr bei ihm sind. So immer im wöchentlichen Wechsel. Jetzt ist es so, dass nächsten Freitag "sein" Freitag wäre. Ich habe ihm aber bereits vor 3 Tagen angekündigt, dass ich am Mittwoch vorhabe, mit den Kindern bis Sonntag nach Berlin zu fahren, Freunde besuchen, ein kleiner Urlaub sozusagen. Mein Mann schikaniert mich und sagt, ich müsste am Freitag um 14 Uhr die Kinder aushändigen. Kann das angehen? Egal wieviel ich google, es steht immer überall, dass auch die Urlaubsplanung (solang es nicht in ein Krisengebiet oä ist) zu den Dingen des täglichen Lebens gehört, die der betreuende Elternteil OHNE Zustimmung des Anderen entscheiden darf. Er tut das nur aus reiner Lust, mir eins reinzuwürgen, das ist offensichtlich. Es kann ja nun aber nicht sein, dass meine Kinder und ich nie länger als 5 zusammenhängende Tage (geschweige denn im Sommer 2 Wochen) Urlaub machen können, nur weil mein Mann keine Lust hat, dass wir das tun, oder?! Ich habe auch eine Mutter-Kind-Kur beantragt, die wohl auch genehmigt werden wird. Da kann ich ja auch nicht die Kinder an "seinen" Tagen von einer Nordseeinsel wieder nach Hause bringen und dann wieder mitnehmen. Wie gesagt, meine Frage: gehört Urlaubsplanung (in normalem Maße und ohne drohende Gefährdung des Kindeswohles durch Seuchengefahr oder sowas) nun tatsächlich in die "Alltagssorge", die ich ALLEIN entscheiden darf oder nicht?! Und was muss vorliegen, dass mir das alleinige Sorgerecht übertragen wird? Eine Kommunikation mit dem Kindsvater ist leider nie länger als 1 Tag möglich, wenn er betrunken ist, dann sieht er alles ein und ist "zahm" und erzählt mir was von "lass uns alles zum Wohle der Kinder machen" etc und spätestens 2 Tage später, wenn er wieder nüchtern ist, wird alles als nichtig erklärt und es kommen wieder nur Drohungen, dass er mich fertigmacht, mir den Geldhahn abdreht, ich mir eine blutige Nase holen werde etc. Das ist doch keine Kommunikation! Ausserdem ist er einfach oft nicht erreichbar, seine Festnetznummer hat er ändern lassen in eine Geheimnummer, weil er in seiner kinderfreien Zeit keine LUST auf Anrufe von uns hat, wenn wir aber mal nicht direkt ans Telefon gehen, wenn er anruft, wird mir sofort mit dem Jugendamt gedroht, weil er das dann als Kindesentzug darstellt. Ausserdem unterstellt er mir VOR den Kindern, ich hätte die Kinder absichtlich KRANK gemacht, dass sie Schnupfen haben, wenn sie am Wochenende bei ihm sind. (und er sie somit nicht ins Bett schicken kann um dann in Ruhe Wein zu trinken, weil dauernd eines der Kinder husten würde). Gestern hat unsere Tochter homöopathische Tropfen bekommen, da ist er fast ausgeflippt, weil da 20% Alkohol drin sind (wie in ALLEN medizinischen Tropfen, geht ja nicht anders), toll, ich würde dem Kind ALKOHOL geben! (Anm: 3 Tropfen auf 200ml Wasser, von dem sie dann 1 Teelöffel bekommen hat) Sie sehen, eine soziale, dem Kindeswohl zuträgliche Kommunikation ist wie gesagt gar nicht möglich. Er schießt, wo er kann, droht nur und versucht, mir das Leben mit den Kindern so einzuschränken, dass wir immer dann parat zu stehen haben, wenn er Lust hat und wenn nicht, dann ist er eben einfach nicht erreichbar. Sehen Sie da Chancen, dass ich das alleine Sorgerecht bekomme? Herzlichen Dank Nadine


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Hallo Nadine Oha, der liebe Alkohol. Also, zu Deinem Freitag. Es ist gerichtlich nichts geregelt, daher ist es eine private Einigung, und da bedarf es Kompromisse. Wenn ihr wegfahrt, dann fahrt ihr MAL weg und dann muss er da durch ! Biete ihm einen anderen Tag in der Woche an, zum Beispiel dass sie beim nächsten Schlafwochenende dann schon ab Freitag da sind. Fertig, entweder geht er drauf ein, oder er muss zicken. Natürlich auch, wenn er mal was vor hat, oder was mit den Kindern unternehmen will, dann muss man da auch nicht starr auf dem Grundgerüst rumhaken, wenn die Kinder Spass haben geht ja auch mehr Kontakt. Mal ein Termin zusätzlich. Zu seinem Terror : Mach einen Termin beim Jugendamt, sprech da erstmal alleine vor und bitte um Hilfe ! Kommt immer gut, falls er doch mal auf die Idee kommt da seine Verleumdungen zu erzählen und sie können vermitteln. Ihm klar machen wie es aussieht, vor allem auch das mit dem Alkohol ansprechen. ( kannst Du das nachweisen ? ) Es gibt erziehungsberatungsstellen wo man sich austauschen kann und einen neuen Umgang lernen kann als Eltern. Wünsche Dir alles gute und dass es sich einspielt, manchmal dauert das etwas und klappt dann aber toll. Sorgerecht aberkennen ist sehr sehr schwer, solange er das Kindeswohl nicht gefährdet.


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Hallo! Danke für Deine Antwort! Ich seh das auch so, dass man nicht alles starr sehen muss, solange vor allem kein gerichtlicher Entscheid vorliegt. ABER er will immer alle Rechte, keine Pflichten, und gesteht mir im Gegenzug aber KEINE Rechte zu. Ich hab ihm schon oft angeboten, auch OHNE Gegenleistung (wie zB die Akzeptanz, dass es eben an einem Termin NICHT klappt), die Kinder mit zu seinen Eltern nach Frankfurt zu nehmen für 2 Nächte! Nicht, weil ich ein besonders netter Mensch bin, sondern meinen Kindern zuliebe. Er nimmt sowas immer an, hält sich aber wie gesagt im Gegenzug an gar nichts. Er will mich einfach am Boden sehen, versteht nicht, dass er damit auch seine Kinder kaputt macht, denn die haben ja auch nichts von einer Mama, die total am Ende ist und nicht mehr weiter weiß... weißt, wie ich meine? Er kann das nicht trennen. Das mit dem Alkohol nachweisen ist ja nicht so leicht... Wenn die Kinder bei ihm sind, weiß ich ja nicht, was er macht, wenn die im Bett sind. Ich hab die Kinder nur schon mal an einem Samstag mit sehr ungutem Gefühl morgens um 10 in seine Obhut gegeben, weil er wieder eine Fahne hatte, dass alles zu spät war. Wissen, dass er ein Alkoholproblem hat, das tut er selber, aber zugeben würde er es nie. In unserer Ehetherapie hat er es zugegeben, aber das bringt mir ja jetzt wohl auch nichts mehr... Alle im Umfeld wissen, dass er zu viel und zu häufig trinkt, seine Schwester trinkt genauso, es gibt kein Telefonat mit ihr, bei dem nicht spätestens nach ner viertel Stunde die Zunge hängt, weil sie sich nebenher was reingießt. :-(( Und ich kenn ja meinen Mann seit 10 Jahren oder länger sogar. 12 sind s jetzt schon. Ich weiß, wie er redet, wenn er betrunken ist, hatte ihn ja fast jeden Abend hier zuhause so erlebt. Von der morgendlichen Fahne mal ganz zu schweigen. Ich hoff, dass das irgendwann mal aufhört mit seinem Krieg. Man kann über alles reden und für alles Kompromisse finden (von meiner Seite aus) aber er ist einfach total und absolut unkooperativ und ungerecht und das einfach nur zum Bossen. Weil er MIR eins reinwürgen will. Alles, was er mehr hat als ich, ist GELD. Und das gefällt ihm so gut, dass ich finanziell von ihm abhängig bin, das hört sich jetzt schlimm an, aber er geilt sich richtig dran auf, hat dann auch immer ein süffisantes Grinsen im Gesicht, wenn er mir das wieder aufs Brot schmiert. Da kommt immer nur der Spruch: wer zahlt, der bestimmt! Danke für Deine Worte...


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Guten Morgen Reizender Gatte, nur leider schnallt er da was nicht. Er gibt Dir das Geld nicht weil er so toll ist, sondern, weil Du ein Recht darauf hast und er es MUSS !! Lass Dich nicht zum Opfer machen, dreh den Spieß um. Entweder er hält sich an DEINE Forderungen ( Schluss mit Psychostress, KEIN Alkohol wenn die Kinder da sind ), oder DU lässt den Umgang gerichtlich klären. Dann war es das mit Extraterminen. Wenn die Kinder selbst möchten ok, aber ansonsten starr an den Beschluss halten ! Und ich würde ihn zur Erziehungsberatung zwingen. Klar, auch für Dich eine Konfrontation mit ihm, aber ihr seid nunmal zusammen Eltern und es kann nur helfen, und ein neutraler Mensch kann ihm Dinge ganz anders verdeutlichen als Du. Vielleicht hilft das ihn ein wenig auf den Boden der Tatsachen zu holen ? Im Endeffekt sitzt Du nämlich am längeren Hebel ;-) Alkohol : Gaaaaanz böse, hab ich selbst hinter mir, seit 5 Jahren kein Tropfen mehr. Aber auch das ist sein Ding, es sei denn die Kinder sind bei ihm, denn wenn was ist, dann MUSS er zurechnungsfähig sein ! Fahne ? Auf der Fußmatte kehrt , und zwar mit den Kindern ! Auch wenn das superschwer ist, und von mir leicht dahergeschrieben, was ich durchaus weiss, zeig ihm nicht wie er Dich trift, denn dann hat er Erfolg ! Wenn er merkt wie es abprallt, Du den Spieß umdrehst, dann wird ihm der Spass daran vergehen. Machen wir gerade mit der Kindsmutter des Sohnes meines Mannes. Und es macht Spass den Spieß umzudrehen, denn DU hast Dein Leben wieder in der Hand ;-)


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Klasse und was sagen die Patienten wenn er morgens schon mit einer Fahne in die Praxis kommt? Zu deiner Frage: Ich würde auch einfach fahren. Was soll schon passieren oder glaubst du er würde dich gleich verklagen oder die Sache dem Jugendamt melden?


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