Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Umgang mit der Tochter meines Freundes

Nicola Bader

 Nicola Bader
Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

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Frage: Umgang mit der Tochter meines Freundes

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Moin! Mein Freund hat sich vor knapp einem Jahr von seiner Exfreundin getrennt. (Waren nicht verheiratet) Die gemeinsame Tochter ist 4Jahre alt. Sie haben das gemeinsame Sorgerecht.Er hat sie einmal in der Woche für ein paar Stunden und alle 2-3Wochen das ganze Wochenende. Nun meine Frage: mir als neue Partnerin (wohnen nicht zusammen)wird von der Mutter und auch einer Familienberaterin der Diakonie untersagt,dass Kind in irgendeiner Form zu sehen.Ich solle doch Rücksicht auf die Kinderseele nehmen und erstmal prüfen,ob meine Beziehung von „Dauer“ wäre....(wie lange sollen wir uns prüfen??) Das Kind müsse erstmal mit der Trennung der Eltern klar kommen. Wobei ich denke,dass die Mutter eher die Trennung nicht verarbeitet hat.Ich darf also nichts gemeinsam mit meinem Freund und der Tochter an besagten Wochenenden unternehmen. Stehle mich aus dem Haus damit die Tochter mich ja nicht sieht. Kann mir der Kontakt verboten werden? Und wenn ich gemeinsam mit meinem Freund Kontakt aufnehme,hat es irgendwelche Konsequenzen für meinen Partner? Fühle mich doch sehr bevormundet . Vielen Dank!


Nicola Bader, Rechtsanwältin

Nicola Bader, Rechtsanwältin

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Hallo, befehlen kann es dem Vater niemand Aber in der Tat ist es für das Kind schwierig, wenn er nach doch recht kurzer Zeut eine Neue hat Liebe Grüße NB


brittachen

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Hallo, das wird tatsächlich gern empfohlen und macht auch durchaus Sinn. Die kleine ist 4 , da haben es alle Beteiligten noch einfacher, als wenn sie bereits im Teenie Alter wäre. Vorrausgesetzt ihr stellt es richtig an. Ich würde mich da an deiner Stelle auch erstmal raus halten. Wie lange ist abhängig von der kleinen,aber pauschal würde ich schon sagen, 1-2Monate. Dann kommen die ersten gemeinsamen Ausflüge, in denen du erstmal EINE FREUNDIN bist. In der Zeit lernt die kleine dich kennen. Und erst, wenn ihr euch beschnuppert habt, dann bist du eben "Papas neue Freundin ". Lass das ganze 3 Monate dauern... Ist natürlich manchmal doof, aber hier geht es um eine kleine Kinderseele ;-)


luvi

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Hallo, In der Zeit, in der der Vater die Tochter hat, kann er bestimmen, mit wem das Kind Kontakt hat. Wenn das Kind bei der Mutter ist, lässt sie sich sicher auch nicht dreinreden, mit welchen Leuten sich die Mutter mit Kind trifft. Und wenn er möchte, dass sie dich kennen lernt, kann die Mutter das nicht verbieten. Es macht allerdings schon Sinn, dass ihr euch dafr Zeit nehmt und der Vater dich auch erst vorstellt, wenn die Beziehung ernster ist. Sonst lernt die Tochter alle 4 Wochen eine neue Stiefmama kennen. Kann es sein, dass das nur ein Vorwand ist? Evtl. auch von ihm? Es kommt mir eigenartig vor, dass eine Beraterin das verbietet. LG luvi


cube

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Verbieten nicht. Und tatsächlich kann ja auch niemand kontrollieren, was an den Wochenenden passiert, mit wem sich getroffen. Aber es ist schon richtig, dass man prüfen sollte, ob man wirklich eine langfristige Zukunft in der Beziehung sieht und ob man als neuer Partner dem Kind dabei auch eine „Ersatzmutter“ sein möchte. Ganz sicher sollte man daher erst mal dich als eine gute Freundin vorstellen, die mal mit zu einem Ausflug kommt, mal zum Essen da ist etc. Und dann, wenn auch du dir sicher bist, das du dieses Kind wirklich annehmen kannst als Teil deiner Beziehung, das ganze weiter ausbauen. Und mach dich dennoch darauf gefasst, dass das Kind dich möglicherweise nicht so einfach akzeptiert. Sie ist erst 4 und eine neue Frau an Papas Seite ist erst mal ein Schock. Ich würde euch raten, auch mal gemeinsam eine entsprechende Beratung aufzusuchen, wie ihr das ganze im besten Sinne für die Kleine angeht. Denn so wie ich dich verstehe, kennst du die Kleine noch gar nicht richtig bzw. kannst noch gar nicht richtig abschätzen, was es heißt, den Partner mit einem Kind teilen zu müssen. Ich sag‘s mal ganz hart: kuschelige Partnerwochenenden wenn Kind da ist sind dann nämlich erst mal eher nicht drin. Das wird harte Arbeit mit viel Geduld erfordern für dich, Akzeptanz zu schaffen. Nicht wenige stellen dann fest, das sie eigentlich doch nur denn Partner wollen, nicht aber ein Kind dazu, welches einen am besten auch noch ablehnt bzw. als Konkurrenz in der Gunst um den Papa sieht.


Mitglied inaktiv

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Unabhängig davon ob man es dir verbieten kann halte ich die Empfehlung ebenfalls für sinnvoll. Wenn eure Beziehung die ersten Monate überstanden hat kann man hin und wieder etwas mit dem Freund und seiner Tochter unternehmen. Mal auf einen Ausflug mit etc. Und wenn es für das Kind so in Ordnung ist den Kontakt Stück für Stück steigern. Für das Kind ist es garantiert das Beste so. Und sowohl die Mutter als der Vater sollten das Wohl des Kindes an erster Stelle setzen. Auch wenn das bedeutet dass du deinen Freund vorläufig nur jedes zweite Wochenende siehst. Aber das ist eine gute Übung für ein eventuell späteres Patchwork. Auch da wird es Dinge geben bei denen du nur zweite Geige spielst. Jeckyll


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