Stillen in der KiTa verboten?

Hallo, ich stimme meinen Vorrednern voll zu! Liebe Grüße NB

Abstillen vorschreiben lassen würd ich mir auch nicht - aber vielleicht war es ja nur ein Vorschlag der Erzieherin, den sie unglücklich formuliert hat. Aber davon ab: "eine Gelegenheit, wo sie es braucht"? D.h. du würdest dann in die KiTa kommen, um deine Tochter zur Beruhigung zu stillen? Ich habe selbst lange gestillt - das vorweg - aber bei aller Liebe: das wird nicht funktionieren. So kann sich deine Tochter nicht eingewöhnen und als KiTa würde ich das auch verbieten. Die Kinder sollen sich doch so eingewöhnen, dass sie eben alleine dort bleiben können bzw. sich von der Erzieherin beruhigen lassen. Dem stehst du dann aber im Wege, wenn du zur Beruhigung kommst. Daher würde ich - ohne natürlich die genaue Situation zu kennen! - dazu tendieren, der Erzieherin zuzustimmen: du stehst damit der Abnabelung deiner Tochter im Wege. Ich glaube, du musst für dich erst mal klar haben, ob du sie überhaupt jetzt schon fremdbetreuen lassen willst. Ist nicht böse gemeint! Ich habe mich selbst auch dafür entschieden, länger zu Hause zu bleiben und kann daher gut verstehen, wenn es dir schwer fällt zum aktuellen Zeitpunkt.

Huhu, vorweg - ich habe meine Kinder lange in der Kita gestillt. Ganz am Anfang (< 1Jahr) noch nach dem Hinbringen, das haben wir aber sehr schnell abgeschafft, weil es dort zum einen nicht in die Abläufe passte, zum anderen aber dann auch nicht mehr unbedingt nötig war (vor dem Losfahren reichte auch, sie haben dann ja dort etwas zu Essen bekommen). Aber noch ganz lange direkt nach dem Abholen (und zwar auf der Treppe außerhalb des eigentlichen Kitabereichs, da es den Erzieherinnen im Flurbereich auch nicht lieb war;-). Ich würde denken, die Kita kann Dir nicht verbieten, Dein Kind zu stillen. Aber die Frage ist, ob sie Dein Kind betreuen müssen, wenn Du Dich nicht an die "Hausregeln" hältst. Darüber, ob es für die Eingewöhnung sinnvoll ist, wenn Du dort stillst, kann man sicher unterschiedlicher Meinung sein. Meiner Meinung nach wird Dein Kind verstehen, dass Stillen nur geht, wenn Du da bist, und Du hast ja nicht vor, auf Dauer da zu sein. Wenn alle anderen Kinder etwas zum Frühstücken bekommen, wird auch Dein Kind frühstücken. Genauso beim Schlafen. Auch da ist die Krippensituation ganz anders als zuhause, Du bist nicht da und alle Kinder schlafen. Daher würde ich es nicht für problematisch halten, wenn in der Eingewöhnungsphase Du da bist und ganz normal, wenn das Kind es braucht, stillst, solange Du dies nicht aktiv anbietest. Vielleicht solltest Du besprechen, ob sie sich wünschen, dass Du Dich grundsätzlich eher passiv verhalten solltest, um eine Interaktion des Kindes mit anderen zu fördern, oder ob Du mit Kind und Bezugserzieherin spielen solltest. Was mE problematisch ist, ist ein "Misstrauen" zwischen Dir und Bezugserzieherin, weil das Kind das merkt, und es dann schwieriger ist, eine Beziehung aufzubauen. Hoffentlich lassen sich die Spannungen ja in einem ruhigen Gespräch (mit Leitung?) abbauen. Vielleicht hilft es hier auch, darauf hinzuweisen, dass das Kind (wahrscheinlich) schon gut eine entsprechende Zeitspanne ganz ohne Stillen und ohne Probleme damit auskommt, wenn es z.B. vom Vater oder Oma oder ... betreut wird. Falls Ihr da noch keine Übung habt, probiert es auf jeden Fall mal aus, das ist auch für das Vertrauen ins Kind gut. Ich drück die Daumen!

Unsere Betreeung hat das Stillen ausdrücklich unterstützt, weil es das Kind beruhigt und Sicherheit gibt. Schnuller, Kuscheltiere und Co. waren in der Hinsicht auch gern gesehen. Ich war auch in einer Einrichtung zum Anschauen, wo ich hätte abstillen müssen, ich finde das veraltet, aber das gibt es halt noch. Schwierig für Dich. Eingewöhnung klappt nur, wenn man einigermaßen miteinander auskommt. Gibt es die Möglichkeit, die Bezugserzieherin zu wechseln?

Abstillen würde ich auch nicht. Kinder können durchaus lernen, eine gewisse Zeit ohne auszukommen, ohne gleich abgestillt zu werden. Ich kann aber durchaus auch die Argumentation nachvollziehen, dass eine Eingewöhnung erschwert wird, wenn Mama im Zweifelsfall zur Beruhigung stillt und damit der Erzieherin in ihrem Beruhigungs-Bemühungen voraus greift. Ich denke, es sollte noch mal in Ruhe ein Gespräch geführt werden, in dem nochmal grundsätzlich darüber gesprochen wird, wie die Eingewöhnung ablaufen soll. Beide Seiten sollten hier die Möglichkeit nutzen, einen Konsens zu finden - oder eben festzustellen, dass es vielleicht doch die falsche Einrichtung ist. Obwohl es bei uns sehr gute Einrichtungen mit Betreuung ab 12 Monaten gibt - keine propagiert das Stillen während der Eingewöhnung in der KiTa. Eher wird geschaut, dass die Phasen in der KiTa so langsam gesteigert werden, dass ein Stillen während dessen nicht nötig ist bzw. die Zeit ohne Stillen dadurch langsam erhöht wird. Wäre vielleicht auch eine Möglichkeit.

Hallo! Erst einmal vielen Dank für die Antworten. Nein, selbstverständlich würde ich nicht in die KiTa kommen, um meine Tochter durch das Stillen zu beruhigen. Ich dachte da eher an Ausnahmesituationen (z. B.: Die Kleine bekommt morgens in der KiTa unvorhergesehen Fiber, muss abgeholt werden und es würde ihr besser gehen, sie gleich anzulegen und nicht erst anziehen zu müssen, zum Auto gehen, eine Viertel Stunde nach Hause fahren, ...). Ist vielleicht alles sehr hypothetisch gedacht, aber ich möchte in einer solchen Situation, gerade in Hinblick auf kältere Temperaturen, Regen etc. nicht unbedingt auf der Straße oder im Auto stillen müssen. Sollte meine Tochter in der KiTa nicht beruhigt werden können und die Brust die einzige Möglichkeit sein, sie zu beruhigen, wären wir sicherlich in irgend einer Form auf dem falschen Weg. Auch sind alle Mahlzeiten ersetzt und sie isst sehr gerne. Wie gesagt, ich habe sie dort nur aus dem Grund gestillt, weil wir noch kein Frühstück mitbringen sollten und sie Hunger hatte, obwohl wir kurz vor der Abfahrt erst zu Hause gefrühstückt hatten. Sie nicht anzulegen hätte in meinen Augen keinen Sinn gemacht. Dass man sich dazu eher zurück zieht, als dass man sich mitten auf den Flur zu setzen, versteht sich von selbst. Mich interessierte, ob eine KiTa das Stillen in der Einrichtung generell verbieten darf, wenn selbst das Stillen in der Öffentlichkeit nicht verboten ist und dies ja eine öffentliche Einrichtung ist, die vom Kern der Sache doch eigenlich dem Wohl des Kindes dienen sollte. Vielen Dank und herzliche Grüße