Frage: Mutterschutz

Hallo Frau Bader, ich habe mal einer Frage zum Mutterschutz. Im Juni ist doch ein neues Gesetz in Kraft getreten, daß wenn das Baby vor dem errechneten GEburtstermin kommt, die Tage nicht mehr verfallen, sondern hinten herangehängt werden. Mein errechneter Entbindungstermin war der 31.05. und meine Tochter ist am 18.05. geboren, also 12 Tage zu früh. Habe ich auch Anspruch darauf, daß ich die 12 Tage noch bekommen, denn im Juni war ich ja noch im Mutterschutz? Bekomme ich von der Krankenkasse dann für die Zeit noch Mutterschaftsgeld?

Mitglied inaktiv - 16.11.2002, 20:27



Antwort auf: Mutterschutz

Hallo, Ab 30.06.2002 genießen Mütter mindestens 14 Wochen gesetzlichen Mutterschutz. Der Bundestag schloss mit der Änderung des Mutterschutzrechts, die ab sofort in Kraft tritt, eine Gesetzeslücke und erfüllte damit die europäische Mutterschutz-Richtlinie. Nach dem alten Recht war die 14-Wochen-Frist nicht in jedem Fall gewährleistet. Maßgebend ist nach wie vor der vom Arzt berechnete Geburtstermin. Vor der Geburt stehen den Frauen sechs und nach der Geburt acht Wochen Mutterschutz zu. Nach altem Recht verfielen bei Entbindungen vor dem berechneten Termin die nicht beanspruchten Tage der Schutzfrist. Nach dem neuen Recht verlängert sich bei allen normalen Geburten vor dem berechneten Termin nun die Mutterschutzfrist nach der Entbindung um die Anzahl der Tage, die davor nicht in Anspruch genommen werden konnten. Kommt also ein Kind bis zu sechs Wochen früher als berechnet auf die Welt, ohne die besonderen medizinischen Merkmale einer Frühgeburt zu erfüllen, wird die entsprechende Zahl von Mutterschutztagen zu den acht Wochen nach der Geburt hinzugezählt. Mütter von Frühchen und Babys mit einem Geburtsgewicht unter 2.500 Gramm erhalten maximal 18 Wochen Mutterschutz - bis zu sechs Wochen vor dem berechneten Termin und zwölf Wochen nach der Geburt. Diese Regelung gilt auch bei Mehrlingsgeburten. Bei der Berechnung des Jahresurlaubs zählen Mutterschutzfristen und andere Beschäftigungsverbote für Schwangere und Mütter wie Beschäftigungszeiten. Zudem besteht ein Anspruch auf Übertragung des Resturlaubs auf das laufende oder nächste Urlaubsjahr. Gruß, NB

von Nicola Bader, Rechtsanwältin am 19.11.2002



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