EvaVD
Sehr geehrte Frau Bader. Ich bin eine Ärztin und trotzdem suche ich schon 9 Monaten eine Arbeit. Ich bin meistens gar nicht zum Bewerbungsgespräch eingeladet. 3 mal wurde ich zwar eingeladet, aber in alle Fälle wurde mir gesagt, dass ein Problem ist, dass ich jetzt von Elternzeit komme, also dass ich "zu lange weg von Krankenhaus war" und dass sie jemanden anderen, der keine Lücke in Karriere hat, zu Verfügung haben (aber manchmal stimmt es nicht und die Stelle ist da wieder auf der Börse zu finden). Ja, ich war jetzt insgesamt fast 5 Jahre zu Hause wegen Arbeitsverbot in Schwangerschaft/Mutterschutz und Elternzeit mit 2 Kindern (inzwischen habe ich 1 Jahr gearbeitet, aber "nur" in Ambulanz). Dazu hat mir ein Chefarzt gesagt, dass er weiß, es kommt "immer ein dritter Kinderwunsch" und "Männer sagen immer, dass sie bei kranken Kindern bleiben, aber am Ende des Tages macht das die Mutter". Ich suche eine Vollzeit-Stelle und ich habe Betreuung für meine Kindern. Ich verstehe, dass für Arbeitgeber immer besser ist, wenn jemand keine Lücke in Lebenslauf hat aber trotzdem finde ich mich sehr benachteiligt nur, weil ich Kindern habe. Ist es überhaupt legal? Wie sollte ich das "richtig" machen??
Hallo, oh, das tut mir aber leid. Natürlich wird kein Arbeitgeber Ihnen derartige Aussagen schriftlich bestätigen, und damit ist es nicht beweisbar. Was sagt denn die Sachbearbeiterin bei der Agentur für Arbeit? Dort würde ich mich immer wieder melden und um Weiterbildungen bitten bzw. diese selber machen. Viel Glück, NB
Neverland
Warum sollte das nicht legal sein? Es ist halt eine Frage wie man sich "verlauft". EZ muss auch nicht nachteilig sein, wer in der EZ mindestens in TZ arbeitet, hat da dann natürlich gegenüber jemanden, der komplett daheim war, erhebliche Nachteile. Umso mehr, wenn man von gar nicht arbeiten direkt weider in VZ einsteigen will und dann noch mit 2 kleinen Kindern. Da fragt ein potentieller AG natürlich genauer nach welche Pläne man hat zB wenn Kinderkrank. Der alleinigen Aussage, der Vater springt auch ein, würde ich auch als AG skeptisch sehen. Sähe anders aus, wenn der Vater sich bereits in der EZ deutlich eingebracht hat. Nur so meine persönliche Meinung.
KielSprotte
Die Frage ist doch, wie du die 5 Jahre verbracht hast? Hast du dich auf dem neuesten medizinischen Stand gehalten? Hast du Seminare/Fortbildungen/Kongresse besucht, um up-to-date zu sein? Und was ist mit deinem alten Arbeitgeber? Der muss dich nach der EZ zurück nehmen?!
EvaVD
wie geschrieben: ich war inzwischen 1 Jahr arbeitstätig in Ambulanz (in Krankenhaus ist teilzeit unmöglich). Also aus medizinischen Fach bin ich 2 Jahre (davon 3/4 unerwünscht). Ich habe zahlreiche online Konferenzen besucht, Praktika und Hospitationen gemacht. Aber darauf hat mich niemand gefragt....
KielSprotte
Also aus medizinischen Fach bin ich 2 Jahre (davon 3/4 unerwünscht). Verstehe ich nicht????????
User-1750749248
Hast du denn einen Arbeitgeber? Dann muss er dich nach der Elternzeit zurücknehmen.
auf der Reise
Ich gehe mal davon aus, daß Du aktuell keinen AG hast (nur befristet eingestellt warst o.ä.). Ja, natürlich mußt Du Dich jetzt verkaufen, aber das muß man ja in jedem Bewerbungsgespräch, oder? Ohne nähere Informationen wird Dir hier wenig Konkretes begegnen. Du weißt es ja selbst: Am Ende kommt es auf das jeweilige Gebiet an, aber eben auch darauf, wie genau bei Euch die Personallage ist. Wenn es eng ist, werden natürlich andere Bewerber eingestellt, als wenn es genug Auswahl gibt. Und wir wissen nicht, wie viele Bewerbungen Du in Deinem 3/4 Jahr geschrieben hast, wie lange vor Ablauf Deiner Elternzeit Du Dich schon beworben hattest, wie genau Deine Bewerbung auf die ausgeschriebenen Stellen passen usw. Und vor allem: Wie gut Deine Bewerbungen sind. Denn wenn Dich niemand einlädt, klingt das sehr danach, daß Deine Bewerbung nicht gut genug ist. Da würde ich an Deiner Stelle ansetzen: Laß Dich privat oder professionell beraten, wie Du Dich besser bewirbst. Parallel kannst Du natürlich ansetzen mit: Frag nach Gelegenheiten zur Hospitation, geh auf Veranstaltungen potentieller Arbeitgeber oder auf Fortbildungen und knüpfe Kontakte. Daß Du als Kandidat weniger attraktiv bist als jemand, der keine Kinderpause hatte, ist ja klar. Daß eine so lange Kinderpause in Deinem Bereich ungewöhnlich ist und Du damit in direkter Konkurrenz in diesem Punkt wahrscheinlich deutlich schlechter abschneidest, weißt Du auch. Jetzt kannst Du das unfair finden. Oder Du findest einen Weg, wie Du *trotzdem* punkten kannst. Denk mal an all diejenigen, die aufgrund längerer - z.B. psychischer - Erkrankungen ausfallen. Die haben auch ein massives Problem bei Bewerbungen, und die haben es nicht einmal freiwillig verursacht. (Du hast Dir Deine Elternzeit und vermutlich auch Deine Familienplanung ja selbst ausgesucht - auch wenn sie perfekt sein mögen für die Familie, sind sie halt ein Manko für den Arbeitgeber.) Aber ob Krankheit oder Elternzeiten, da hilft nur: Kämpfen und trotzdem schaffen. Koch hoch, Du schaffst das!
auf der Reise
PS: Übrigens - wenn Du darauf wartest, daß Dich jemand nach Fortbildungen, Hospitationen oder Praktika (oder was auch immer) fragt, bewirbst Du Dich schlecht. *Du* mußt das ins Spiel bringen. Schriftlich und auch mündlich. *Du* mußt Dich verkaufen, mußt (möglichst beiläufig) Deinen zukünftigen Arbeitgeber davon überzeugen, daß Du für die Stelle gut paßt, daß Du Potential hast usw. Deinen Beiträgen zufolge bist Du auch kein Muttersprachler, oder? Hilft es da vielleicht umso mehr, mal mit Deutschen zu üben, wie eine Bewerbung und ein Bewerbungsgespräch laufen könnten bzw. sollten? Am besten natürlich mit Kollegen, die selbst wissen, wie es in Deiner Branche läuft. Notfalls beim Arbeitsamt.
Ani123
Haben Sie die Fortbildungen usw. im Lebenslauf angegeben? Wenn nein unbedingt machen. Zurzeit glaubt ein neuer Arbeitgeber, dass sie in der EZ nichts berufliches gemacht haben. Das wäre damit schon anders. Den Nachweis fügen sie als Kopie mit ein. Das kann beim Vorstellunsggespräch dazu führen, dass danach gefragt wird. Warum nicht erst in TZ starten? Vermutlich müssen da Überstunden gemacht werden. Das sollte bei ihnen kein Problem sein, wenn sie eigentlich VZ möchten. Ein Wechsel von TZ auf VZ könnte in ihrer Branche leichter sein als von 0 auf VZ. Wieviele Stunden haben sie in der Ambulanz gearbeitet? Nur Minijob oder auch TZ? Haben sie das in ihrer Bewerbung mit drin stehen? Wenn nein unbedingt erwähnen. Gibt es ein Arbeitszeugnis? Das sollten sie als Kopie mit einfügen. Arbeitszeugnis vom Arbeitgeber vor der EZ sollten sie auch mit einfügen. Sie müssen sich präsentieren. Es muss deutlich werden, dass sie nicht 24/7 "nur" zu Hause waren, sondern dass sie auch beruflich tätig waren. Das Berufliche muss im Fokus stehen. Sie können von sich aus die Arbeit während der EZ in der Ambulanz erwähnen und was dort ihre Aufgaben waren. Zudem können sie die Fortbildungen usw. erwähnen. Stellen Sie sich auf die Frage ein: Warum haben sie genau die Fortbildung gemacht? Darauf sollten sie sicher antworten können. Sie müssen sich so präsentieren, so dass sie im Gedächnis bleiben. Die müssen sich an sie erinnern. Doie Möglichkeit zum Probearbeiten, Praktikum, usw. könnten sie auch von sich aus anbieten um zu zeigen. n Holen Sie sich Untertsützung bei der Agentur für Arbeit. Maßnahmen wie z. B. Bewerbungstraining können hilfreich sein. Ich kann verstehen, dass es nicht das ist was sie möchten, wobei das hilfreich sein kann, das zu bekommen, was sie wollen. Vielleicht liegt es wikrlich an ihrer Bewerbung, dann wird es dort herausgefunden. Es gibt auch die Möglichkeit von der Agentur für Arbeit, dass der nuee Arbeitgeber, bezuschusst wird. Für manche Arbeitgeber ist das attraktiv, so dass sie die Person vorrangig einstellen. Je nachdem wie lange bezuschusst wird (es können z. b. 12 Monate sein) sind die Verträge zwar befristet. In der Zeit können sie zeigen, was sie können und von sich überzeugen, so dass der neue Arbeitgeber sie anschließend befristet für einen längeren Zeitraum einstellt oder am besten unbefristet.
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