Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Diskussionsfrage zum Elterngeld

Frage: Diskussionsfrage zum Elterngeld

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Hallo Fr. Bader ich lese jetzt überall so viele Infos zum Elterngeld. Da es mich jetzt auch bald betrifft. Viele Sachen sind aber so ungerecht gelöst und ich frage mich warum. Warum ist dieses Gesetz so unflexibel? ich weiß, diese Frage können sie wahrscheinlich nicht beantworten, wollte auch nur mal meine Gedanken hier laut äußern. zb. ich werde wohl 2 Jahre Elternzeit nehme und auch 2 Jahre Elterngeld nehmen und mir dann pro Monat die Hälfte auszahlen lassen. aaaber. finanziell kann ich mir das eigentlich nicht leisten. Ein Jahr wäre mir zu wenig, 2 Jahre aber zuviel. Optimal wären für mich 1,5 Jahre Elterngeld. Aber dieser Zeitraum ist leider gar nicht vorgesehen. Warum eigentlich nicht?? Ich weiß, daß ich dieses Problem nicht alleine habe. Viele Frauen lassen sich ein Jahr lang das Elterngeld auszahlen und legen einen Teil davon an die SEite und teilen sich das so selber auf, so wie sie das brauchen. Auch ne Möglichkeit. Aber doch nicht wirklich Sinn der Sache. Auch das es beim Minijob kein Mutterschaftsgeld gibt, ärgert mich maßlos. Gut, gibt ne Einmalzahlung. Aber mein Gehalt fällt für 14 Wochen weg. Was retten mich da 210 Euro wenn mir insgesamt aber über 1200 Euro fehlen. Gott sei Dank, wird beim Minijob das Elterngeld ab Geburt bezahlt, bzw. sobald der Antrag dann durch ist. Das rettet etwas. Aber es fehlt mir dann immer noch ne Weile mein GEhalt. Gott sei Dank verdient mein Mann relativ gut und wir schaffen das irgendwie. Aber ungerecht finde ich es im Grunde schon. Wie gesagt, sie können da ja nichts für und haben bestimmt auch keinen Rat. Ich wollte es einfach mal zu Diskussion stellen, vielleicht mögen Sie kurz was dazu schreiben, oder ne andere Mama hier aus dem forum?? LG möwe


Nicola Bader, Rechtsanwältin

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Hallo, EG: Weniger als Jurist, mehr als Mutter kann ich dazu sagen: Wir haben 2004 gar kein EG bekommen - und für mich ist nicht der Staat, sondern primär die Eltern für den Unterhalt des Kindes zuständig. Allerdings ist es politische Augenwischerei, wenn man von 12 Mo. spricht-tatsächlich sind es ja eher 10. MG für Minijobler? OK, dann sollen sie auch in die KK einzahlen (vielleicht freiwillig) Liebe Grüsse, NB


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Also ich stimme dir in einer Sache zu, in einer nicht. Es müsste auch möglich sein, das Elterngeld flexibler zu gestalten, ja. 1,5 Jahre, zb. bis man eine Betreuung hat, fände ich auch super, da die meisen Kiga-Jahre erst im September beginnen, was machen Mütter, deren Kinder im Mai 1 Jahr alt werden? Die können dann nur 1 Jahr nehmen und ein halbes Jahr vom ersparten leben oder 2 Jahre und dann halt sehen, dass sie noch bis das Kind 2,5 Jahre alt ist, ne Möglichkeit der Betreuung finden. Da stimme ich dir zu, das müsste geändert werden. Dass es beim reinen MiniJob kein MuSchuGeld gibt, das finde ich gerecht. Wenn ich auf Steuerkarte (also mehr als 400 EUR-Job) arbeite, zahle ich auch in die Versicherungen ein KV, RV, AV, PV. Da habe ich meinen Beitrag, insbesondere bei der KV geleistet und von der KK bekomme ich ja auch mein MuSchuGeld anteilig. Wenn ich nur einen MiniJob habe, zahle ich nix ein. Also warum soll es dann MuSchuGeld geben? Das sehe ich ein bisschen anders als du. Aber da hat jeder seine eigene Ansicht der Dinge. Wenn du in Elternzeit bist und nebenher einen Minijob hast, bekommst du ja zumindest die 13 EUR/Tag von der KK. Das ist etwas anderes. LG Arlett


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Unmd zur Gerechtigkeit: "Früher" hättest Du vermutlich gar nix bekommen, wenn dein Mann "gut" verdient. Die Auszahlungen sind eben so wie sie sind, Das Elterngeld nimmt nicht auf persönliche Zukunftsplanungen Rücksicht. Es gleicht immerhin für 1 Jahr etwas den Einkommensverlust aus. Viele Grüße Désirée


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Hallo ja da habt Ihr Recht. Früher hat es nichts gegeben. Ich weiß wohl zu schätzen, daß es nun anders ist. Obwohl ich der Meinung bin, daß man früher und heute nicht vergleichen kann, denn damals haben die Leute auch ganz anders gelebt und es war nicht üblich, daß die Frauen arbeiten gegangen sind, somit gab es keinen Verdienstausfall. Und die Lebensumstände waren bei weitem nicht so teuer wie heute und es gab keinen Euro. Das nur so nebenbei. Auch wenn ich nicht in Frage gestellt habe, ob grundsätzlich Elterngeld gut oder schlecht ist. Ich finde nur, wenn sich die Politik Gedanken um den Nachwuchs macht, dann wäre es schön gewesen, wenn es etwas individueller gestaltet worden wäre. Mein Mann verdient gut. Aber es reicht halt nicht, daß wir mal so eben ohne mein Gehalt auskommen können. Und wir haben bewusst alles vorher durchgerechnet, bevor wir uns zu einem dritten Kind entschieden haben. LG möwe


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Bei Pro Familia sagte man mir, dass man den Auszahlungszeitraum beliebig strecken kann, bis eben max. 24 Monate zum halbierten Elterngeldbetrag (für ein Elternteil, Partnermonate kommen extra drauf). Ich würde dann nämlich auch 15 Monate oder so beantragen. Da gibt es wohl so ein Feld auf dem Antrag. In Thüringen jedenfalls... Und 1 Jahr bezieht auch niemand Elterngeld, der gearbeitet hat. Nur Arbeitslsoe haben den vollen Bezugszeitraum von 12 gleichen Monaten...auch eine kleine Ungerechtigkeit. Denn 2 Monate nach der Geburt gibt es ja noch Mutterschaftsgeld, das vom Elterngeldamt als Einkommen gesehen wird. Somit eben kein Gehaltsersatz möglich...Auch nicht grad die ganze Wahrheit...wie immer angepriesen von CDU/CSU


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ja da hast Du recht. normalerweise müssten die 12 Monate erst nach dem Mutterschutz anfangen. Tun sie aber nicht, sie enden immer zum Geb. des Kindes. Merkt aber kaum einer und somit kann man es so lassen. *gg* Wo kein Kläger.... LG möwe


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Hallo, ich habe das Gefühl, dass du ein wenig uninformiert bist? Wir haben weder 2002 noch 2006 irgendeinen Cent Erziehungsgeld gesehen. Warum? Als "Strafe" dafür, dass wir arbeiten gegangen sind? Jeder Hampelpampel hat 3 (DREI!!!!!!!!!) Jahre lang monatlich 300 Euro kassiert mit der fadenscheinigen Begründung: "Schließlich erziehe ich mein Kind ja auch selbst." Hahaha, sehr lustig. Berufstätige Mütter erziehen ihre Kinder nicht nur selbst, sie habe auch noch horrende Kosten für die Tagesbetreuung am Bein, die im Jahr 2002 übrigens noch nicht mal so gesponsert wurde, wie das heute vielerorts üblich ist. Und während berufstätige Mütter brav weiter ihren Beitrag an die Solidargemeinschaft leisteten (KK-Beiträge, Sozialversicherungen, Steuern), kassierten die anderen ab. Nein, ich finde es mehr als fair, das neue Elterngeld: Hat man was eingezahlt, bekommt man was raus. Und wieso sollten die 12 Monate NACH dem Mutterschutz anfangen? Geld bezieht man, bis das Kind ein Jahr alt ist. Woher das Geld kommt, kann einem doch egal sein? Ein wenig "merkwürdig" finde ich es, dass der Bezugszeitraum bereits mit dem 22. Lebensmonat des Kindes endet, wenn man die Auszahlungsvariante "2 Jahre" wählt, weil die 2 MuSchu-Monate nicht gestreckt werden, aber gut, das hat vllt einfach nur niemand durchdacht. Was den flexiblen Auszahlungsrahmen anbelangt: Das Problem ist, dass die BERECHNUNGSgrundlage die ersten 12 Lebensmonate des Kindes sind. Und der sich da errechnende Betrag kann eben entweder auf 12 oder auf 24 (22) Monate gestreckt werden. Das ist halt der AUSZAHLUNGSzeitraum. Soweit ich informiert bin, konnte man das Erziehungsgeld auch nicht "monateweise" anfordern, insofern kann ich an diesem Punkt deine Aufregung echt nicht verstehen. Beste Grüße, Annette


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Also das mit den 22 Monaten stimmt nicht. Wir haben auch auf 2 Jahre strecken lassen und bekommen nur 20 Monate Elterngeld. Zumindest war der Bescheid 2007 noch so. LG Arlett


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Nein, das stimmt nicht. Du kannst es dir auf 12 oder auf 24 Monate auszahlen lassen. Das ist auch in Thüringen so. Ich weiß es von einer Freundin. LG Arlett


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Was mich gewaltig nervt, ist, dass man mit dem Elterngeld zwar einen guten Anreiz geschaffen hat, dass auch immer mehr berufstätige Frauen Kinder bekommen, man kommt aber auf der anderen Seite mit der Schaffung von Kinderbetreuungsplätzen nicht hinterher. Es fehlen Plätze in der Kinderkrippe, im Kindergarten und im Hort. Und am Ende wird dann aus der berufstätigen Mama in manchen Städten eine unfreiwillig zu Hause bleibende Mama, denn irgendwer muss sich ja um das Kind kümmern, wenn nach einem Jahr kein Krippenplatz in Sicht ist. Ist alles eine verzwickte Situation und ich hoffe, dass man nicht immer solche Milchmädchen-Rechnungen in der Politik aufstellt, die dann am Ende nicht aufgehen. Man pusht die Geburtenrate, die Mamas bleiben 1 Jahr zu Hause und danach fehlt der Übergang zur Kinderbetreuung und der berufliche Wiedereinstieg wird blockiert. Ich persönlich bin sehr froh über das Elterngeld, habe aber auch bedauert, dass es das nur 1 Jahr gab und nicht doch 1 1/2. Aber gut, ich habe viele Freunde, deren Kinder noch vor 2008 zur Welt kamen, und da gab es gar nichts. Von daher bin ich über die neue Regelung schon froh. Aber es nervt mich eben, dass manche Dinge nicht bis zum Ende durchdacht werden von unseren Politikern.


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Hallo Arlett, die Mitarbeiterin mit der ich telefoniert haben, hat gesagt, dass die zwei Monate MuSchu nicht gestreckt werden. Ich habe daraus (vermutlich fälschlicherweise) auf 22 Monate geschlossen, aber ich denke, dass du in der Tat Recht hast und es sich lediglich um 20 Monate handelt. 12 Monate - 2 Monate Muschu = 10 Monate, multipliziert mit 2, weil auf das Doppelte gestreckt = 20 Monate. Klingt sehr logisch, ich fürchte, dass du richtig liegst. Danke fürs "drauf-aufmerksam-machen". VlG Annette


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Du ich hätte nicht ausschließen wollen, dass das sich auch geändert hat. Es hat sich - im Gegensatz zu 2007 - schon einiges geändert. Hoffe nur, dass meine Sachbearbeiterin das diesmal auch weiß. Denn da zweifel ich noch dran. Wenn es 22 Monate wären, wäre doch toll. Im Übringen auch für mich - denn wir werden wieder auf 2 Jahre auszahlen lassen. LG Arlett


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