Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Darf Vorgesetzter gewünschte TZ-Stundenzahl ablehnen

Nicola Bader

 Nicola Bader
Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

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Frage: Darf Vorgesetzter gewünschte TZ-Stundenzahl ablehnen

MissMarple0815

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Sehr geehrte Frau Bader, ich arbeite während der Elternzeit Teilzeit (15 Std./Wo. verteilt auf 3 Tage). Nach Ende der Elternzeit möchte ich nicht wieder Vollzeit einsteigen aber stattdessen Teilzeit auf eine halbe Stelle (20 Std./Wo.) gehen. Mein Vorgesetzter möchte mir aber keinen Vertrag über 20 Std. geben, sondern sagt, ich solle weiter einen Vertrag über 15 Std./Wo. bekommen, trotzdem jede Woche 20 Std. arbeiten und bekäme das Geld monatlich als Überstunden ausbezahlt (das würde er natürlich nicht vertraglich festhalten). Das Ganze ist mir zu unseriös und unsicher. Habe ich irgendwelche Möglichkeiten, doch meinen Wunsch auf 20 Std. durchzusetzen oder muss ich mich damit abfinden, dass mein Chef dies ablehnt? Ich bin nicht die Einzige, die in meiner Abteilung Teilzeit arbeitet, aber die Einzige mit 15 Wochenstunden. Die meisten arbeiten 20 Std. und es gibt auch jemanden mit 30 Std. Betriebliche Belange können also m.E. nicht dagegen sprechen. Und am geplanten Budget kann es auch nicht liegen, da ich ansonsten in Vollzeit zurückkehren würde bzw. ja (angebl.) Überstunden ausbezahlt bekäme.


Nicola Bader, Rechtsanwältin

Nicola Bader, Rechtsanwältin

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Hallo, nehme ich auch als unseriös wahr.Werden die Überstunden irgendwie anders vergütet? Ihr Problem ist, dass Sie sich nicht darauf berufen können. Liebe Grüße NB


Pamo

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Strategischen Überstunden musst du nicht zustimmen. Wenn dein Vertrag 15h beinhaltet, dann musst du nicht regelmäßig 20h arbeiten. Hast du eine Ahnung, warum er diese Regelung durchsetzen will? Vielleicht kann man seinen Bedürfnissen anders nachkommen?


MissMarple0815

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Ich habe keinen Schimmer, warum der Chef 15 Std. und 5 Überstunden will, statt einen Vertrag mit 20 Std. aufzusetzen. Die Kommunikation läuft ausschließlich über den Teamleiter, der von Personalangelegenheiten selbst keine Ahnung hat. Auf Nachfrage, warum 20 Std. nicht gehen, kam als Antwort: „Es ist halt so.“. Überlege jetzt, mich dafür zu revanchieren und erst eine Weile VZ zu arbeiten (wird schwierig, aber geht irgendwie), und anschl. 5 Jahre Brückenteilzeit zu beantragen. Oder dem Vorschlag des Chefs doch nachzugeben und nach einiger Zeit auf Änderung des Vertrages auf 20 Std. bestehen wegen stillschweigender Neuregelung.


MissMarple0815

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Hallo Frau Bader, die Überstunden würden nicht anders vergütet. Habe ich irgendeine Möglichkeit, auf einen 20 Std.-Vertrag zu bestehen?


cube

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die 15 Std nehmen - aber auch keine regelmäßigen Überstunden machen oder eben VZ arbeiten gehen. Letzteres aber nur, wenn du auch dauerhaft VZ arbeiten könntest. Auch Brücken-TZ kann abgelehnt werden. Das ist also keine sichere Option. Im Prinzip war eine befristete TZ ja schon immer möglich - auch ohne das es Brücken-TZ hieß. Ich würde also meinem Chef ganz freundlich aber bestimmt mitteilen, dass ich mich ungerne auf solche nicht vertraglich fixierten Dinge einlassen möchte (auch ein AN möchte Sicherheit haben) und dann eben gerne nur 15 Std arbeite und ggf. Überstunden machen könnte. Möchte er, dass ich regelmäßig 20 Std arbeite, möge er mir bitte einen entsprechenden Vertrag geben. Und dann mal sehen, wie er darauf reagiert. denn die Argumentation "ist halt so" ist ja einfach Bullshit - er möchte sich selbst eben die Hintertüre offenhalten, dich auf 15 Std begrenzen zu können.


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