Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Luise Thun:

Zwei Breie Gleichzeitig einführen

Luise Thun

 Luise Thun
Master der Ernährungswissenschaft
Frage: Zwei Breie Gleichzeitig einführen

Gummibär2020

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Liebes Expertenteam, meine Tochter ist fast genau 6 Monate alt und wurde 5 Monate voll gestillt. Nach fast 5 Monaten haben wir mit dem Gemüsebrei angefangen und auch ihr telweise etwas stilles Wasser oder Tee aus einem normalen Becher oder dem Trinklernbecher zu geben. Ansonsten wurde sie weiterhin voll nach Bedarf gestillt. Ich möchte unbedingt gerne abstillen (wegen zwei vorhandenen Zähnen), aber sie verweigert jedes Fläschchen (egal ob Becher, Trinklernbecher, Flasche, abgepumpte MIlch, Pre-Milch und unabhängig davon ob ich, mein Mann oder meine Mama füttern). Ich habe mich schon mit dem Abstill-Problem an das Stillforum gewendet. Gemüsebrei haben wir uns inzwischen langsam von 10 g auf 40 g gesteigert (ich dränge sie nicht und möchte es auch in Zukunft nicht tun - wenn sie nicht mehr mag höre ich auf). Haben sie noch einen Tipp für mich, wie der Brei besser ankommt? Eine Steigerung von 30 g in 4 WOchen erscheint mir dorch sehr wenig :-) Wir haben schon Karrotte und Pastinake versucht, auch jeweils mit Kartoffel gemischt - es hat auf die Menge keine Auswirkung. Da ich unbedingt abstillen möchte, habe ich jetzt gleichzeitig den Abendbrei seit gestern eingeführt, obowhl der MIttagsbrei ja noch keine Mahlzeit ersetzt - ist das schlecht oder kann ich das einfach gleichzeitig anbieten? Vom Abendbrei hat sie auf Anhieb 50 g gegessen (Dinkelflocken mit PRe-Milch angerührt). Meine Tochter gehört eher zu den zierlichen Kindern, sie wiegt 6,5 Kilo mit 6 Monaten. Liebe Grüße!


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Liebe „Gummibär2020“, die Beikosteinführung kann sicher gerne mal etwas hinziehen – gerne gebe ich Ihnen ein paar Tipps mit auf den Weg. Ihre Tochter befindet sich gerade in einer Gewöhnungsphase. Sie lernt, dass es neben der Milch noch ganz andere leckere Sachen und Geschmäcker gibt. Die werden nicht mehr gesaugt, sondern mit einem Löffel aufgenommen. Diesen Brei muss Ihre Kleine auch noch im Mund selbst nach hinten schieben und abschlucken. Ganz schön aufregend für Ihren kleinen Liebling und am Anfang auch noch recht anstrengend! Natürlich kommen auch noch die verschiedenen und neuen Geschmackseindrücke hinzu. Dabei kann es Liebe auf den „ersten Biss“ sein, und manchmal braucht es mehrere Anläufe (8-10x) bis Baby und Lebensmittel Freundschaft geschlossen haben. Bleiben Sie erst einmal bei dem Mittagsbrei – Ihre Kleine sollte sich an den herzhaften Geschmack und die Breikonsistenz gewöhnen. Bauen Sie den Mittagsbrei gerne zum Menü aus. Ein Menü kann für Ihre Kleine auch spannender sein als Gemüse mit Kartoffel. Mag Ihre Tochter den Brei nicht essen, dann machen Sie ein Päuschen, bieten aber nicht gleich die Milch an, sondern füttern wieder weiter. Ruhig auch mal ein bisschen den Hunger zum Gehilfen nehmen. Wenn Ihr Kind merkt, dass es nicht mehr die „sichere“ Milch im Anschluss gibt, wird er auch mehr vom Brei essen. Geben Sie Ihrer Kleinen gern ein weiches Löffelchen selbst in die Hand und lassen sie das Essen selbst erforschen. Sie können auch mal Fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt) anbieten. Diese können Sie zum Brei kombinieren. Nicht, um eine Breimahlzeit zu ersetzen sondern einfach um sie interessanter zu machen. Oder kommen weitere Zähnchen? Sehr oft liegt es daran. Viele Kinder mögen während des Zahnens nicht mehr so gerne essen/trinken wie gewohnt oder bevorzugen plötzlich ganz bestimmte Speisen wie die Milch. Der Mundraum ist beim Zahnen sehr empfindlich. Es ist schmerzhaft, wenn der Löffel an die gerötete Zahnleiste stößt. Oft wird nur das Nötigste und Beliebteste gegessen oder getrunken. Probieren Sie es mal aus Ihrer Kleinen den Mittagsbrei unerwärmt zu reichen, das empfinden die Kleinen oft als angenehm. Auch kann ein Beißring vor dem Essen für Linderung sorgen. Noch ein Gedanke: Kinder kommen mit der Geschmacksvorliebe „süß“ zur Welt. Durch die ebenfalls süß schmeckende Muttermilch wird diese Vorliebe noch verstärkt. Auch Obst und Milchbrei kommen der angeborenen Geschmacksvorliebe „süß“ eher entgegen, als der etwas fremde, herzhafter Geschmack von Gemüse und Fleisch. Wenn Sie den Milchbrei nun vorziehen, kann das dazu führen, dass Ihr Kind sich mit dem herzhaften Menü schwerer tut. Deshalb auch die Empfehlung: Erstmal mittags mit dem herzhaften Gemüse-Fleisch-Brei weiterzumachen. Schafft Ihre Kleine dann in etwa eine Portion ist die Milchmahlzeit ersetzt und Sie können den Abendbrei einführen. Ich wünsche Ihnen noch eine schöne Woche. Herzliche Grüße Luise Thun


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