Guten Tag Frau Klinkenberg!
Vor ein paar Wochen haben sie mir schonmal einige Fragen zur Beikosteinführung beantwortet. Vielen Dank dafür!
Meine Tochter ist inzwischen 7 Monate alt und vor 3 Tagen haben wir den Nachmittagsbrei als 3. Breimahlzeit eingeführt.
Ein paar Fragen habe ich jetzt noch:
1. Zum Brei anrühren und manchmal auch zum Trinken nehme ich für meine Tochter abgekochtes Leitungswasser. Wir trinken das Leitungswasser ja aber auch einfach so ohne es abzukochen. Wie lange sollte man das für ein Baby noch machen?
2. Wie oft sollte das Fläschen abgewaschen werden, wenn es nur mit Tee oder Wasser gefüllt ist? Kann sie den ganzen Tag daraus trinken oder sollte ich es jedes Mal erneuern?
3. Meine Tochter bekommt teilweise selbstgekochtes Essen und teilweise Gläschen. Ihr scheint es relativ egal zu sein, aber mir ist aufgefallen, dass der Gläschenbrei im Vergleich "komisch" riecht und auch anders schmeckt als selbstgekochter Brei. Woran liegt das? Ich nehm noch auch keine anderen Zutaten.
So, das war's erstmal wieder...
Vielen Dank schonmal im Vorraus!
von
doktor_maus
am 10.07.2013, 10:23
Antwort auf:
Wie lange sollte man Leitungswasser abkochen?
Liebe „Doktor_maus“,
prima, dass Sie mit der Beikost so gut vorangekommen sind und seit ein paar Tagen die 3.Breimahlzeit eingeführt haben.
Zum Trinken brauchen Sie das Leitungswasser für Ihr Töchterchen nicht mehr abkochen. Lassen sie das Wasser aber so lange laufen, bis stehendes Wasser abgelaufen ist und nur noch kaltes Wasser aus der Leitung kommt. Anders sieht das bei Säuglingsnahrung und Milchbrei aus. Für Säuglingsmilch und Milchbrei sollte das Wasser grundsätzlich immer abgekocht werden.
Wenn Ihr Mädchen einmal von einem Fläschchen getrunken hat, sollten Sie den Rest immer weggeben und Sauger und Fläschchen reinigen. Mit dem Speichel gelangen z.B. Essensreste an den Sauger. Das ist eine Vorsorgemaßnahme, die der Sicherheit Ihres kleinen Schatzes dient.
Geschmack und Geruch von Gläschenkost und Selbstgekochtem unterscheiden sich, das nehmen Sie ganz richtig war. Die Herstellung verläuft ja auch ganz anders. Die Zubereitungs- und Haltbarkeitsverfahren unterscheiden sich von der Zubereitung zuhause. Bei den pürierten Breien werden die Lebensmittel z.B. feinst vermahlen, das ist im Haushalt gar nicht möglich. Dadurch werden die Inhaltsstoffe sehr gut verfügbar. Aber auch Farbstoffe und natürlicherweise enthaltene Geschmacks- und Geruchsstoffe treten besonders hervor. Auch werden die Gläschen zusätzlich haltbar gemacht, das führt ebenfalls dazu, dass Geruch und Geschmack abweichen.
Sie können aber sicher sein, aufgrund der langjährigen Erfahrung werden modernste und schonendste Zubereitungsverfahren praktiziert. Neueste Produktions-Technologien ermöglichen, dass der Kochvorgang sehr schnell und schonend von statten geht. Dadurch wird der Geschmack positiv beeinflusst und die Nährstoffe optimal geschont.
Ganz herzliche Sommergrüße
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 11.07.2013
Antwort auf:
Wie lange sollte man Leitungswasser abkochen?
Gut, dass sie noch nicht geantwortet haben, mit sind nämlich noch 2 Fragen eingefallen... :-)
1. Eignet sich Reismilch, Sojamilch o.ä. als Getränk für ein 7-Monate altes Kind? Bisher bekommt sie zum reinen trinken nur Fencheltee oder Wasser, aber da sie eh sehr zart ist (6100 g mit 7 Monaten, Geburtsgewicht 2970 g), habe ich überlegt, ihr was zu geben, was wenigstens etwas Kalorien hat, aber Saft will ich ihr nicht unbedingt geben.
2. Ich habe das Gefühl, dass sie den Abendbrei (Reis) nicht mehr so gut ist, seit wir nachmittags den Obstbrei eingeführt haben. DIe Mahlzeiten liegen auch recht dicht beieinander (16 Uhr Obst, 18.30 Uhr Reis), aber das lässt sich logistisch auf Grund der Schlafzeiten nicht anders regeln. Seitdem sie den Obstbrei bekommt, schläft sie nachts auch wieder schlechter und wird schon zwischen 1 und 2 Uhr gestillt (davor waren wir bei 3-4 Uhr). Sollte ich den Obstbrei lieber doch erstmal noch weglassen und es später wieder versuchen?
Vielen Dank nochmal!!!
von
doktor_maus
am 11.07.2013, 09:12
Antwort auf:
Wie lange sollte man Leitungswasser abkochen?
Liebe „Doktor_maus“,
gerne auch zu diesen Fragen.
Getränke sollten ja den Durst löschen und dafür sorgen, dass der Flüssigkeitshaushalt ausgeglichen ist. Reismilch, Sojamilch etc. sind keine Getränk, sondern Nahrungsmittel. Sie würden der wichtigen Milch und den festen Mahlzeiten den „Platz“ nehmen. Außerdem enthalten sie Kohlenhydrate und können bei regelmäßigem Verzehr die Entstehung von Karies fördern.
Ich kann Ihre Gedanken nachvollziehen, aber versuchen Sie möglichst viel festes Essen über den Löffel zu geben und achten Sie darauf, dass weiterhin etwa 400-500ml/g Milch und Milchbrei im Speiseplan enthalten sind. Das beste Getränk ist Trinkwasser oder ungesüßter Tee.
Wird eine neue Breimahlzeit eingeführt, kann das immer erst einmal dazu führen, dass sich kleine Veränderungen ergeben. Haben Sie denn den Nachmittagsbrei gleich in ganzer Portion oder einschleichend eingeführt? Versuchen Sie herauszufinden, wie es am besten passt. Ist ein einfacher Obstbrei oder Getreide-Obst-Brei passend? Kommt die Kleine mit dem fertigen Frucht&Getreide-Gläschen oder einem selbst zubereiteten Brei besser zurecht? „Spielen“ Sie ein bisschen mit den Zeiten. Wenn Ihr Töchterchen den Obstbrei gerne isst und gut verträgt, würde ich ihn beibehalten. Wie sieht es aus, wenn Sie in den Abendbrei ebenfalls Obst geben? Gerne dürfen Sie auch einmal eine andere Getreide- oder Breisorte ausprobieren.
Lassen Sie noch etwas Zeit vergehen und beobachten Sie was sich tut. Sicher finden Sie den geeigneten Weg.
Eine schöne Restwoche
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 11.07.2013