Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Vollmilch oder Pre, 1er oder Folgemilch für den Abendbrei?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Vollmilch oder Pre, 1er oder Folgemilch für den Abendbrei?

herbie84

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Hallo zusammen, in meinem Bekanntenkreis wurde schon sehr oft disuktiert welche Milch denn die Beste für den Abendbrei ist, können sie mir weiter helfen ? Vollmilch oder Pre, 1er oder Folgemilch ? Die fertigen Milchbreie enthalten doch oft versteckte Zucker und Fruchtpulver, oder ? Vielen Dank für ihren Rat im Voraus.


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Liebe „herbie84“, es freut mich sehr, dass Sie hierzu auch unsere Meinung einholen. Das ist in der Tat ein „heiß“ diskutiertes Thema. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass es sich um die Ernährung im zweiten Halbjahr handelt. Da sind alle genannten Milch-Varianten (Pre, 1er, Folgemilch und Vollmilch) zur Zubereitung eines Milch-Getreide-Breis möglich. Der Vorteil der Säuglingsnahrungen ist sicherlich, dass diese besser an die Ernährungsbedürfnisse von Babys angepasst sind als Kuhmilch. V.a. der Eiweißgehalt liegt hier niedriger. Das bedeutet weniger Belastung für die noch empfindlichen Nieren und ist evtl. auch besser für die spätere Gewichtsentwicklung, da wissenschaftliche Untersuchungen darauf hindeuten, dass eine hohe Eiweißzufuhr im jungen Alter die Tendenz zu Übergewicht fördern könnte. Wir empfehlen wir für die Zubereitung von unseren Bio-Getreidebreien deshalb eine Mischung von 50% Vollmilch (3,5% Fett) und 50% Wasser. Durch die Verdünnung der Vollmilch wird der hohe Eiweißgehalt der Kuhmilch reduziert. Dem Brei kann dann noch ein Teelöffel Rapsöl beigefügt werden. Wenn Sie eine Säuglingsmilch verwenden, können Sie sicher sein, dass diese ist in den Nährstoffen bereits an die Bedürfnisse des Babys in diesem Alter angepasst ist. Bei den verschiedenen Säuglingsnahrungen verhält es sich so: Ganz wichtig noch vorneweg: Das Baby wird mit jeder Säuglingsmilchnahrung mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt! Eine Pre-Nahrung kommt der Muttermilch am nächsten. Sie enthält wie Muttermilch als Kohlenhydrat nur Milchzucker. Daneben gibt es Nahrungen mit der Ziffer 1. Bei unserer HiPP 1 zum Beispiel wird ein kleiner Teil des Milchzuckers durch Stärke ersetzt. Die Nahrung verweilt dadurch etwas länger im Magen-Darm-Trakt und wird von vielen Eltern deshalb als "sättigender" beschrieben. Die Erfahrung zeigt, dass sich bei vielen Babys dadurch leichter ein regelmäßiger Trinkrhythmus einstellen kann. Dann gibt es nach sechs Monaten sogenannte Folgenahrungen, die in der Zusammensetzung auf das Beikostalter abgestimmt sind. Die Breikost und die Folgemilch ergänzen sich dann bestens. Und: Folgemilch hat gegenüber den Anfangsnahrungen einen höheren Eisengehalt und unterstützt so den Eisenhaushalt des Babys besonders. Bestimmt interessiert Sie noch folgendes: Heutige Folgenahrungen (z.B. HiPP 2 oder HiPP 3) machen nicht dick! Das wird fälschlicherweise immer noch und immer wieder kommuniziert. In der Vergangenheit ist man davon ausgegangen, dass das Baby nach dem 4. Monat mehr Kalorien braucht. Aus diesem Grund hatte man den Folgemilchnahrungen deutlich mehr Stärke und manchmal auch Zucker zugesetzt. Darin sahen Ärzte und Ernährungswissenschaftler die Gefahr der Überfütterung. Seit Ende 2008 schreibt eine EU-Richtlinie vor, dass Folge- wie Anfangsnahrungen keinen höheren Kaloriengehalt als maximal 70 kcal/100ml haben dürfen. Die Folgemilchen wurden im Kaloriengehalt den Anfangsmilchen (Pre und 1) angenähert. Eine Folgemilch wie HiPP 2 unterscheidet sich also im Energiegehalt kaum von den Anfangsnahrungen (HiPP Pre und HiPP 1). Unsere Folgenahrungen sind ideal angepasst an das Gläschenkostalter und enthalten genau darauf abgestimmte Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen. Folgemilch hat eben den besonderen Vorteil, dass die Eisenversorgung eines Babys verbessert wird. Bei den fertigen Milchbreien kann ich nur für unsere HiPP Milchbreie sprechen: Die überwiegende Anzahl unserer Milchbreie ist ohne Zuckerzusatz. Aber natürlich sind „Zucker“ im Milchbrei enthalten. Das ist ja auch der Sinn eines Milchbreis! Er soll Energie liefern und gut sättigen. Da der Fett- und Eiweißgehalt gesetzlich begrenzt sind, sind eben Kohlenhydrate/Zucker die entscheidenden Energieträger im Milchbrei. Auch wenn Sie den Milch-Getreide-Brei selbst herstellen und mit Obstmus abschmecken, ist das so. Bedenken Sie mal: In unseren Lebensmitteln kommen ganz natürlicherweise Kohlenhydrate wie Stärke, Ballaststoffe und unterschiedliche Zucker (Fruchtzucker, Traubenzucker, Milchzucker, Saccharose = Haushaltszucker, Malzzucker etc.) vor. Getreide enthält Stärke und Stärkeabbauprodukte, Milch enthält Milchzucker. Früchte sind von Natur aus süß da sie Fruchtzucker, Traubenzucker, Saccharose... enthalten. Selbst mit Gemüse nehmen Sie „Zucker“ zu sich. Denken Sie an eine Karotte, die süß schmeckt. Was ich damit zeigen möchte, ist, dass sobald Getreide, Milch und Obst zu einem Milch-Getreide-Brei zusammengemischt werden, dieser Brei immer auch verschiedenste natürliche Zucker enthält. Wenn Sie in einem Milchbrei keinen extra zugesetzten Haushaltszucker (Saccharose) haben möchten, dann kann ich das verstehen und bin voll und ganz auf Ihrer Seite. Drum machen wir bei unseren HiPP Milchbreien den Vermerk „ohne Zuckerzusatz“, damit Sie diese Breie schnell und einfach erkennen können. Und eines ist doch auch klar. Als Hersteller müssen wir uns bei der Zusammensetzung der Breie an strenge gesetzliche Vorgaben halten. Damit wird sichergestellt, dass der Brei so zusammengesetzt ist, dass er für Babys gesunde Entwicklung die nötigen Nährstoffe liefert und aber auch keinen „Schaden“ anrichtet. Achten Sie bei unseren Breien auf den Vermerk „ohne Zuckerzusatz“, dann machen Sie ganz sicher nichts verkehrt. Wollen Sie selbst bestimmen wie der Milch-Getreide-Brei zusammengestellt wird? Dann sind unsere reinen Bio-Getreidebreie (grüne Packung) ideal. Die Getreideflocken einfach mit Milch zusammenmischen und nach Belieben mit Früchten oder Gemüsen verfeinern. Ich würde dabei nach sechs Monaten eine Folgemilch verwenden. Damit wird der Eisenhaushalt besser unterstützt. Liebe „herbie84“, jetzt ist meine Antwort ganz schön lang geworden. Aber ich weiß, dass diese Themen immer wieder für Verunsicherung sorgen und Teilinformationen von hier und da oft mehr verwirren als helfen. Drum hoffe ich, dass diese Ausführungen für mehr Klarheit sorgen. Das würde mich freuen. Es grüßt Sie herzlichst Doris Plath


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