Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Anke Claus:

Pre Milch oder umstellen?

Anke Claus

 Anke Claus
Master der Ernährungsmedizin
Frage: Pre Milch oder umstellen?

Madel8607

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Hallo Meine Tochter ist im Oktober ein Jahr geworden. Ich konnte leider nicht lange stillen daher trinkt sie seit sie zwei Monate ist pre milch von aptamil. Sie verlangt auch noch danach 1 fl. Abends vorm schlafen 1-2 fl. Nachts 1 fl. Frühs, Sonst ist sie auch normal mit und ist auch nicht zu leicht/dünn vom Körperbau.. normale Milch haben wir schon probiert, ist noch nicht so ihr Fall.. Allerdings ist sie teilweise so unruhig nachts momentan sodass ich überlege auf die 1er zu wechseln?!


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Liebe „Madel8607“, herzlichen Glückwunsch nachträglich zum 1. Geburtstag! Milch spielt nach wie vor eine wichtige Rolle, allerdings ist der Bedarf nun geringer als im ersten Jahr. Im zweiten Jahr reichen etwa 300 ml Milch inklusive der anderen Milchprodukte aus. Am besten auf zwei-drei Mahlzeiten am Tag verteilt. In diese Empfehlung werden einberechnet: die Trinkmilch (Säuglingsmilch, Kindermilch, Kuhmilch) alleinig oder zum Brot, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten. Gerade jetzt, zum Übergang vom Baby zum Kleinkind, darf es natürlich noch etwas mehr sein. Aber die Empfehlung ist ein guter Orientierungswert. Aus meiner Sicht, braucht Ihr Mädchen die nächtliche Milch nicht mehr. Es ist sehr gut möglich in diesem Alter nun nachts ohne Nahrung auszukommen. Wenn es mal hin und wieder eine nächtliche Flasche/Milch gibt oder wenn bei gewissen Schüben (Zahnen, Wachstum, Krankheiten…) eine Milch in der Nacht verlangt wird, ist das kein Thema. Aus meiner langen Erfahrung heraus weiß ich, dass eine nächtliche Mahlzeit in diesem Alter üblicherweise mehr Gewohnheit als Hunger ist. Unruhige Phasen in der Nacht kommen und gehen. Sie hängen oft nicht wie erwartet mit dem Essen zusammen. Vielmehr verarbeiten die Kleinen das erlebte vom Tag, träumen, haben einen Schub oder wollen nur sichergehen, dass Mama und Papa auch noch da sind. Abends sind Brot plus eine Milch (Flasche oder aus dem Becher) eine ideale Kombination. Beide liefern wichtige Nährstoffe und sättigen gut. In manchen Fällen weckt die Kleinen der Durst in der Nacht, sie fordern dann aus Gewohnheit eine Milch zum Trinken ein. Deshalb auf ausreichend Getränke achten. Möchten Sie selbst nun eine Veränderung (das ist zunächst einmal die Voraussetzung für alles andere), kann und wird Ihr Mädchen mit Ihrer Hilfe lernen, ohne Milch in der Nacht auszukommen. Wichtig ist meines Erachtens immer, dass man konsequent bleibt. Das hilft den Kindern mit am besten, wenn sie sich umgewöhnen sollen. Schleichen Sie die nächtliche Milch aus, also immer weniger Milch und mehr Wasser nehmen und auch die Trinkmenge nach und nach reduzieren. Das ist ein bewährter Weg die Kleinen von der Nachtmilch zu entwöhnen. Probieren Sie es mal in kleinen Schritten. Versuchen Sie mehr und mehr Ihre Tochter anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Zeigen Sie ihr, dass es intensive Nähe auch ohne Essen geben kann. Das wird vielleicht nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Protest und Gebrüll für Sie bedeuten. Da werden Sie nicht drumherum kommen. Ihr Schatz hatte ja lange Zeit sich daran zu gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Auch hat sie gelernt, dass Mama letztlich doch immer wieder klein bei gibt und mit der Milch einlenkt. Geben Sie sich und Ihrem Liebling genug Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt. Denken Sie immer daran, dass Kinder mit Mamas Hilfe soooo viel lernen können! Es geht jetzt schlicht darum eingefahrene Muster zu ändern. Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie nachts einmal gar nichts mehr anbieten. Das ist besser für die ersten Zähne, da diese nach dem nächtlichen Milch trinken erfahrungsgemäß nicht geputzt werden. Die Milch kann die Zähnchen umspülen und einwirken und so eine Karies fördern. Helfen Sie Ihrer Kleinen von allein wieder in den Schlaf zurückzufinden. Dann haben Sie alle was davon, wenn Sie und Ihr Schatz endlich durchschlafen können, der Bauch nicht auch nachts noch Verdauungsarbeit leisten muss und dazu noch die Zähne Ihres Kindes schonen. Bis das geschafft ist, können Sie ruhig bei der Pre Nahrung bleiben. Wenn die Milch immer mehr zum Brot kombiniert wird oder ins Müesli gegeben wird, können Sie es erneut mit der Kindermilch probieren. Probieren Sie es dann ruhig mal aus einem Becher, das ist oft spannender für die Kleinen. Jetzt ist es doch etwas länger geworden ;) Ich hoffe die Tipps helfen Ihnen! Viel Durchhaltevermögen und alles Liebe! Herzliche Grüße Anke Claus


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