Hallo!
Meine Tochter ist 9 Monate alt und bis zum ende des 6 Lebensmonats wurde sie vollgestillt. Sie isst eigentlich schon seit dem 5 LM nur 5-6 Mahlzeiten in 24h...
Momentan bekommt sie morgens einen Obst-Hirse/Haferflockenbrei, Mittags einen Gemüse/Getreide/Kartoffelbrei, Nachmittags wird sie 1x gestillt, am frühen Abend gibt es einen Reis/Hirse-Obstbrei und etwa 1 Std. danach wird noch mal gestillt, bevor es ins Bett geht. in der Nacht kommt sie 1-2x zum stillen.
Ich koche fast ausschließlich selbst (Verwendung von Instant-Hirse, Reisflocken etc), nur gelegentlich gibt es ein Gläschen.
Ich möchte eigentlich auch weiterhin kein Fleisch geben, wie könnte ich sicherstellen, dass ihr Eisenhaushalt trotzdem in ordnung ist?
Dzt mache ich mir keinerlei Sorgen wegen Eisenmangel, sie ist äußerst aktiv, hat eine gesunde, rosige Hautfarbe und ist auch bisher nie krank gewesen (nicht mal ein schnupfen).
Ab wann macht es Sinn, Fisch oder ähnliches zu geben? Kann jetzt auch schon selbst gekochte Goldhirse verwendet werden (hat ja angeblich einen höheren Eisengehalt als die Instantflocken)?
Viele Grüße,
Sandra
von
sandrah
am 27.02.2013, 10:42
Antwort auf:
Möchte meinen Kind kein Fleisch geben wie stelle ich sich das der Eisenhaushalt in Ordnung ist?
Liebe Sandra,
prima, dass Ihr Töchterchen einen so schönen regelmäßigen Rhythmus hat. Außerdem freut es mich, dass Ihr Mädchen rundum gesund ist, das zeigt sich in der Gesamterscheinung und Aktivität.
Kinder bis zum ersten Geburtstag, haben aufgrund ihres schnellen Wachstums einen höheren Eisen- und Eiweißbedarf als in jeder späteren Entwicklungsphase. Deshalb wird empfohlen, gerade in dieser Zeit möglichst regelmäßig Fleisch zu geben. Wenn Sie Ihr Kind vegetarisch ernähren, ist es sehr wichtig darauf zu achten, dass die Kleine alle Nährstoffe in ausreichender Menge erhälz, die für ihre Entwicklung notwendig sind. Dies setzt eine sorgfältige Auswahl und Kombination von Lebensmitteln voraus, durch die genügend hochwertiges Eiweiß, Calcium, Jod und v.a. Eisen aufgenommen werden. Zudem sollten Milch, Milchprodukte und Fisch im Speiseplan enthalten sein.
Ich weiß, dass manche stillende Mamas es so praktizieren, dass abends und/oder morgens quasi ein Getreide-Obst-Brei gefüttert und im Anschluss daran die Milch über die Muttermilch nachgeliefert wird. Das ist was die Milchversorgung anbelangt eine gute Lösung. Was halten Sie von meinem Vorschlag zumindest eine der Breimahlzeiten mit Folgemilch anzurühren. Folgemilch ist neben anderen wertvollen Wachstumsbausteinen mit sehr gut verfügbarem Eisen und Vitamin C ausgestattet. Ihr Mädchen wird auf diese Weise besser mit Eisen versorgt.
Fisch ist ein wertvolles Lebensmittel, er enthält leicht verdauliches Eiweiß, liefert gesundheitsfördernde Omega-3-Fettsäuren und ist eine der wichtigsten Jodquellen. Außerdem haben Studien gezeigt, dass Fisch sogar eine schützende Wirkung auf die Entwicklung von Allergien hat. Und so spricht nach neuesten wissenschaftlichen Empfehlungen nichts dagegen, Fisch im Beikostalter zu verwenden. Ein fischhaltiges Menü ist für Ihr Kind eine gesunde Alternative.
Getreidesorten wie z.B. Hafer und Hirse haben einen höheren Anteil an Eisen als Weizen oder Roggen. Es ist also goldrichtig, dass Sie vorwiegend diese Getreidesorten verwenden. Mit neun Monaten darf die Kleine nun auch Lebensmittel bekommen, die der Rest der Familie zu sich nimmt. Was die Verträglichkeit anbelangt, spricht nichts gegen „normale“ Hirse. Achten Sie auf gute Qualität, denn bei den normalen Lebensmitteln gelten nicht diese hohen gesetzlichen Qualitätsansprüche als bei Produkten, die speziell für Babys hergestellt werden. Bei unseren Hirseflocken kann ich Ihnen versichern, dass diese praktisch schadstofffrei sind.
Da das Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln deutlich schlechter verwertbar ist, sollte immer genügend Obst dazu gegeben werden. Überhaupt wird die Eisenresorption durch Vitamin C-reiche Säfte und Früchte als Nachtisch bzw. zum Milchbrei verbessert.
Ich wünsche uns allen ganz bald den Frühling
Viele Grüße
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 28.02.2013