Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Mittagsbrei+Getränk

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Mittagsbrei+Getränk

huhn80

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Sehr geehrte Ernährungsberaterinnen! Mein Sohn, 5,5 Monate, bekommt seit 2 Wochen mittags Beikost. Er isst mit Genuss und mittlerweile sind wir bei fast einem ganzen 190 g Gläschen angekommen (Gemüse + Kartoffel, noch kein Fleisch). Als nächsten Schritt möchte ich ein komplettes Menügläschen versuchen. Nun zu meinen 4 Fragen: 1) Kann ich das Stillen nach dem Gläschen auch weglassen, wenn es "nur" ein 190 g Brei ohne Fleisch war? Wenn ja, biete ich nachher ein Getränk wie Wasser oder ungesüßten Tee an? 2) Wenn er ein Menügläschen mit Fleisch nahezu verputzt und die anschließende Stillmahlzeit entfällt, wie viel sollte mein Sohn dann trinken? 3) Wenn die Mittagskost weiterhin so toll klappt möchte ich bald zu einem Abendbrei übergehen. Den habe ich vor gegen 18.00/18,30 zu füttern. Das Einschlafstillen kann ich aber trotzdem noch beibehalten? 4) Kann ich auch glutenhaltigen Brei füttern? Beginnen möchte ich mit Hirsebrei ohne Gluten, aber mein Sohn muss sich ja an alles gewöhnen. Ich weiß, dass das Thema Trinken nicht so eng zu sehen ist, ich mache mir trotzdem Gedanken dass er dann plötzlich zu wenig Flüssigkeit bekommt. Vielen lieben Dank für die Beantwortung meiner Fragen. Abschließend möchte ich noch bemerken, dass ich großen Respekt vor Ihrer Arbeit habe und vor allem davor, wie liebevoll und geduldig Sie die oft sehr ähnlichen Fragen immer wieder aufs Neue beantworten. Liebe Grüße Huhn80


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Liebes Huhn80, herzlichen Dank für Ihre Wertschätzung. Das tut gut und freut uns sehr! Ihr Kleiner scheint ja im Löffel einen neuen Freund gefunden zu haben! Toll, weiter so. Nehmen Sie jetzt ruhig das Fleisch dazu. Die Empfehlung lautet 5-6mal die Woche Fleisch, einmal Fisch und einmal ein vegetarisches Essen anzubieten. So wird Ihr Kleiner gut mit Eisen und Zink bzw. Jod und essentiellen Fettsäuren versorgt. Solange Ihr Sohn am Mittag nur Gemüse bekommt, selbst wenn es ein ganzes großes Gläschen (190 g) ist, oder solange er nur eine Teilportion vom Menü isst, darf er im Anschluss noch Milch zum trinken bekommen. Mag er jedoch keine mehr, ist das auch ok. Schafft Ihr Kleiner vom Menü eine Portion, braucht er aber keine Milch mehr. Etwas Früchte runden dann die Mahlzeit ab. Das zusätzliche Trinken (Wasser, Tee, Schorle) können Sie ganz gelassen sehen und erst mal hinten an stellen. Mit der Einführung von Beikost erfolgt die Flüssigkeitszufuhr genauso wie in den ersten Lebensmonaten über Milchnahrungen. Die Milch, die Ihr Junge noch erhält, trägt immer noch zu einem ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt bei. Üblicherweise wird die zusätzliche Flüssigkeit erst wichtig, wenn zwei komplette Breimahlzeiten eingeführt sind und dadurch Milcheinheiten wegfallen. Am einfachsten können Sie an der Windel feststellen, ob Ihr Kind ausreichend Flüssigkeit bekommt. Die Windel sollte immer gut nass und der Stuhl weich und geformt sein. Hat sich das Mittagessen gefestigt und Ihr Kleiner schafft in etwa ein Portion Menü, können Sie sich an den nächsten Brei machen: den Milch-Getreide-Brei am Abend. Das Einschlafstillen können Sie zunächst beibehalten. Isst Ihr Junge am Abend eine ganze Portion Milchbrei, braucht er auch danach keine Milch mehr. Dann sind Wasser oder ungesüßte Tees (vor dem Zähne putzen) gegen den Durst ideal. Aber gehen Sie hier auch nach Ihrem Gefühl. Sie müssen jetzt nichts überstürzen. Dennoch sollten Sie das Ziel nicht aus den Augen verlieren, dass der Milchbrei einmal die letzte Mahlzeit am Abend darstellt. Bestimmt gelingt es Ihnen mit anderen gemeinsamen Ritualen (Liedchen singen, baden, Geschichte lesen, Spieluhr….) das zu Bett gehen liebevoll zu gestalten. Gehen Sie so einen Schritt nach dem anderen, dann machen Sie alles richtig. Viel Freude beim Löffeln wünscht Ihnen Doris Plath PS: Gluten ist ein natürlicher Bestandteil der heimischen Getreidesorten wie zum Beispiel Weizen, Gerste, Hafer, Roggen. Gluten ist ein ganz natürliches Eiweiß, das die meisten Menschen täglich mit der Nahrung - als Brot, Müsli oder Nudeln aufnehmen. Dieses Gluten deckt einen Teil unseres täglichen Eiweißbedarfs. Früher wurde zur Vorbeugung einer Unverträglichkeit geraten, glutenhaltige Getreide erst im späteren Säuglingsalter zu geben. Dies ist jedoch überholt. Wissenschaftlicher empfehlen heute einstimmig, glutenhaltige Getreide mit der Beikosteinführung zwischen dem vollendeten 4. und dem 7. Lebensmonat in kleinen Mengen anzubieten, am besten wenn dazu noch gestillt wird. Durch solch eine Vorgehensweise wird das Risiko an Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) zu erkranken reduziert. Sie können Ihrem Sohn also ohne Bedenken glutenhaltige Milchbreie etc. anbieten. Da spricht nichts dagegen.


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