Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Anke Claus:

Mein Kind mag keine Beikost sollte ich noch warten?

Anke Claus

 Anke Claus
Master der Ernährungsmedizin
Frage: Mein Kind mag keine Beikost sollte ich noch warten?

"Annalena"

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Hallo liebes Hipp Team, mein Sohn ist 6,5 Monate alt und mag absolut keine Beikost. Ich habe jetzt schon 3 Versuche gestartet aber er mag nicht. Er hat schon Zähne und wird noch voll gestillt. Ich hoffe, sie haben einen Rat für mich. Ich weiß wirklich nicht mehr weiter, Sobald ich mit dem Gläschen komme dreht er sich weg. An einen Löffel probieren ist gar nicht zu denken. Was ist Ihre Meinung sollte ich noch etwas Zeit verstreichen lassen oder sollte ich es mit dem Kinderarzt besprechen? Ich danke Ihnen schon im voraus. Liebe Grüße Susanna


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Liebe Susanna, mein bester Rat: sehen Sie es gelassen! Manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine Weile bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Beikost akzeptieren. Da lässt sich nichts erzwingen. Und auch das ist völlig „normal“. Nehmen Sie den Druck von Ihren Schultern. Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie immer im Hinterkopf haben, dass es doch nun nach dem dritten Versuch endlich klappen muss. Das spüren die Kleinen. Fällt der Druck weg, klappt es mit dem Essen oft von alleine. Es hilft am besten geduldiges Anbieten, ganz ohne Zwang, damit Ihr Schatz lernen und üben kann den Brei vom Löffel zu nehmen und abzuschlucken. Das Essen vom Löffel ist eine vollkommen neue Erfahrung für ein Kind. Bei der Beikosteinführung kommen zwei Aspekte zusammen. Zum einen müssen sich die Kleinen mit einem anderen Geschmack/einer anderen Konsistenz als von der Milch bekannt auseinandersetzen. Der Brei fühlt sich vielleicht erstmal komisch an im Mund… Zum anderen müssen sie das Aufnehmen mit dem Löffel und das Abschlucken der Nahrung lernen. Bei manchen Babys kann das einige Zeit dauern, bis dieser Prozess so richtig ins Rollen kommt und letztendlich dann klappt. Damit sich Ihr Schatz neben der Milch nun auch mit fester Nahrung anfreunden kann, ist es wichtig, dass Sie Ihrem Kleinen jeden Tag wieder die Gelegenheit dazu geben. Achten Sie auf das richtige Zeitfenster. Ihr Kleiner sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln. Der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit soll groß genug sein, damit auch genug Hunger da ist. Machen Sie sich den Hunger ruhig zum Gehilfen. Ihr Kleiner weiß, dass Mama früher oder später mit Milch einlenkt. Also muss er sich auch nicht mit dem Brei mühen. Wenn er also nicht weiter essen mag, nicht direkt die Brust geben, sondern ein kurzes Päuschen machen und dann wieder Brei anbieten. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dann kann das Interesse am Brei erwachen. Nutzen Sie den Forscherdrang Ihres Kleinen, um ihn ans Essen zu locken. Geben Sie ihm selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder sein Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen den Kleinen das Essen selbst erforschen. Versuchen Sie mal eine Weile ihn mit seinem Essen allein umgehen zu lassen, ohne ihn groß zu lenken. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen, wenn Mama mithilft. Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihren Kleinen immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass er Mama beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Sprechen Sie ruhig noch mit dem Kinderarzt darüber. Er kann sicherstellen, dass organisch nichts vorliegt und der Mundraum und Schluckvorgang ok sind. Dann haben Sie selbst Sicherheit und können entspannter ans Löffeln gehen. Eines ist sicher. Jedes gesunde Baby hat sich noch früher oder später an die Beikost gewöhnt. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kleinen alles Gute und viel Freude mit den Breien! Herzliche Grüße Anke Claus


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