Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Annelie Last:

Kleinkind probiert kaum Beikost

Annelie Last

 Annelie Last
Diplom Ökotrophologin
Frage: Kleinkind probiert kaum Beikost

Mymy16

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Liebes Beratungsteam, mein 15 Monate alter Sohn ist leider kaum für "warme Beikost" zu begeistern bzw. Essen am Familientisch. Ich stille noch nachts, morgens isst er Müsli oder Brot mit Streichwurst bzw. Butter, zwischendurch gerne Obst oder Rohkost. Was er an "warmen Sachen" isst, beschränkt sich aktuell auf Nudeln mit Butter, Brokkoli, Erbsen und Bratwurst. Ich biete ihm immer wieder etwas anderes an, was er jedoch oft auch gar nicht probiert. Kartoffeln, Gnocchi, Reis, Couscous, Fleisch, Fisch etc. gehen gar nicht. Oft isst er noch ein Gläschen, jedoch nur die Feinpürierten (ab 4 Monate). Da er schon immer sehr dünn ist, bin ich zunehmend unter Anspannung. In 1 Monat kommt er in die Kita und ich frage mich, was er dort mittags essen soll. Vielleicht haben Sie einen Tipp für mich? Vielen Dank schon im Voraus!


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Liebe „Leonie-Z“, das könnte schon sein – wie häufig stillen Sie denn nachts? Füllt Ihr Sohn sich Nacht für Nacht sein Bäuchlein noch gut mit Milch, ist es verständlich, dass Ihr Junge bei den üblichen Mahlzeiten dann nur wenig Hunger zeigt. Möchten Sie auf Dauer eine Veränderung, müssen Sie genau an dieser Schraube drehen. Helfen Sie Ihrem Schatz und unterstützen Sie ihn bei einem geregelteren Speiseplan. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Sorgen Sie für einigermaßen feste Essenszeiten. „Snacks“ zwischendurch (auch wenn es Rohkost ist) mindern den Appetit bei den wichtigen Hauptmahlzeiten. Also möglichst keine kleinen Happen zwischendurch, damit sich ordentlich Hunger aufbauen kann. Ihr Sohn ist noch jung und weiß nicht, was gesund und gut für ihn ist, er weiß nur was ihm schmeckt. Deshalb müssen Sie ihn beim Erlernen eines gesunden Ernährungsverhaltens unterstützen. Ihr Sohn braucht Ihre Hilfe dabei! Ein allgemeiner Plan/eine Richtlinie fürs Kleinkindalter könnte grob so aussehen: Morgens: Milch + Brot oder Müesli Vormittags: Obst + Knabberei, nur Knabberei, nur Obst oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt Abends: Milchbrei mit Obst, Brot + Käse plus Gemüsesticks, Milch, Müesli Üblicherweise klappen Essen und Trinken in der Gruppe – wie im Kindergarten - ganz reibungslos. Als Mama kann man da nur staunen. Also keine Angst vor dem Kindergarteb! Die Gruppendynamik „reißt“ die Kleinen einfach mit. Beim Essen spielt das Umfeld eine ganz wichtige Rolle. Kinder lernen von anderen Kinder und integrieren ihr Verhalten ganz automatisch, auch beim Essen. Essen hat eine große soziale Komponente. In der Gruppe schmeckts besser und da kommt man mit seinem wählerischen oder spielerischen Verhalten auch nicht so durch. Und das ist wohl auch schon der springende Punkt. Ich kann mir vorstellen, dass Ihr Sohn inzwischen bemerkt hat, dass er mit dieser ablehnenden und wählerischen Verhaltensweise Sie als Eltern berühren kann und viel Aufmerksamkeit bekommt. Mama und Papa tun alles, damit ich „vernünftig etwas Warmes“ esse. „Das ist so toll, dass Sie sich mir so intensiv zuwenden.“ Ihr Kleiner kann sehr gut kauen. Isst super gut Rohkost und ausgewählte herzhafte, warme Speisen. Auf andere Lebensmittel hat er einfach keine Lust. Es gibt immer wieder Kinder, die sich nicht viel aus täglicher Abwechslung machen. Wenn sie eine bestimmte Vorliebe entwickelt haben, bleiben sie dabei, da dies ihnen auch eine gewisse Sicherheit gibt (Neophobie): "Dies schmeckt mir und ist mir gut bekommen, das merke ich mir und dabei bleibe ich (erst mal)". So geht es Ihrem Kleinen mit Nudeln, Brokkoli, Erbsen, Rohkost und Bratwurst Aber ich weiß aus Erfahrung, das wird besser werden. Irgendwann platzt der Knoten. Was kann da noch helfen? Mein Tipp: Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt, machen Sie keine "große Sache" daraus, ob Ihr Kleiner etwas isst oder nicht. Sie bestimmen das Speisenangebot, also das was auf den Tisch kommt, Ihr Junge bestimmt die Menge, die er essen mag! Und dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe. Nicht auffordern, lenken oder kritisieren. Keine Extrabratwurst braten – keine Nudeln bereits stellen! Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Alles ohne großen Kommentar oder große Aufmerksamkeit. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Snacks oder auch die Milch in der Nacht mindern den Appetit bei den wichtigen Hauptmahlzeiten. Leben Sie Ihrem Sohn als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie ihm wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt. Besetzen Sie das Essen positiv. Ich bin mir ganz sicher, dass das Essen dann auch daheim entspannter werden kann! Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie eine schöne Adventszeit, Annelie Last


Mymy16

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Mein Sohn hat schon sehr viele Zähne, der 4. Backenzahn bricht gerade durch. Es kann also m.E. nicht an einem Fehlen von Kauwerkzeugen liegen. Vielmehr mache ich mir Vorwürfe, dass ich ihm keine Breie selbst gekocht habe, vielleicht fällt ihm dadurch der Übergang zu Geschmacksrichtungen aus der Familienkost schwer? An der Stückigkeit sollte es doch eigentlich nicht liegen, da er ja auch schon ganz lange andere stückige Dinge isst wie Bananen, Brot, Nudeln, Gurke etc... Oder könnte es daran liegen, dass ich nachts noch stille? Bin sehr ratlos! Danke vielmals für Ihre Einschätzung!


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