Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Doris Plath:

Ist das Essverhalten meines Babys problematisch?

Frage: Ist das Essverhalten meines Babys problematisch?

Edda123rot

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Hallo! Ich habe ein paar Fragen rund um das Thema Beikost und Ernährung. Mein Sohn ist 7 Monate alt. Ich habe ihn etwa 7 Wochen voll gestillt und musste ihn dann zufüttern. Wir hatten leider ziemlich viel Pech mit unserer Hebamme und auch sonst einen schwierigen Start. Mein Sohn hat nicht zugenommen und zwischenzeitlich sogar abgenommen. Als er etwa 2 Monate alt war, mussten wir nach einen Schwächeanfall ins KH. Dort wurde er eingehend untersucht und ich wurde zum Stillen beraten. Es konnte nicht wirklich festgestellt werden, warum er nicht zunahm, ob meine Milch vielleicht von Anfang an nicht aussreichte usw. Körperliche Schäden oder Einschränkungen wurden ausgeschlossen. Letztlich musste ich ihn dann ganz abstillen, weil er die Brust verweigerte, mein Milchspenderefelx gestört war und meine Milch immer weniger wurde. Mit etwa 12 Wochen fütterten wir dann ausschließlich Premilch. Hier legte er rasant an Gewicht zu. Er verlangte aber auch ständig nach der Flasche. So fütterten wir nach Bedarf bis z.T. 1400 ml Premilch in 24 Std. Hier begann ich schon mir erste Sorgen zu machen. Überfüttere ich mein Kind? Nimmt er zu viel zu? Ich versuchte die Abstände zwischen den einzelnen Flaschen zu strecken, zögerte die Mahlzeiten hinaus und fühlte mich z.T. echt schlecht dabei. Mit 18 Wochen begannen wir die Beikosteinführung (ganz klassisch mit einem Gemüsebrei mittags). Mittlerweile bekommt er abends einen Milchgetreidebrei (z.T. mit Obst) und zwischendurch immer mal ein bisschen Gemüse (z.B. Süßkartoffelsticks) oder Obststückchen oder auch Zwieback zum „Selber essen“. Nach fast jeder Mahlzeit (ob Flasche oder nicht) schreit mein Sohn wie am Spieß. Er scheint nie satt zu sein bzw. immer mehr zu wollen (auch, wenn er wirklich große Portionen trinkt/isst). Wir versuchen immer, ihn danach abzulenken. Letztlich hilft meist nur der Schnuller (den er erst nimmt, seitdem ich ganz abgestillt habe). (*weiter geht's...)


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Liebe „Edda123rot“, es freut mich, dass Sie wieder bei uns nachfragen und uns Ihr Vertrauen entgegenbringen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass diese umfangreichen Fragen unseren Rahmen in diesem Forum sprengen. Bei solch komplexen Themen ist oftmals ein Telefonat einfacher. Die Kolleginnen vom HiPP Elternservice sind von Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr telefonisch für Sie da: (www.hipp.de/elternservice ) Ich werde im Folgenden nur kurz auf einige Punkte eingehen. Auf den ersten Blick finde ich an Ihrem Speiseplan nichts Ungewöhnliches, weder bei Menge noch Art der Speisen. Vielleicht machen mittags „Gemüsebrei mit Kartoffeln und/oder Getreide“, nicht ausreichend satt. Üblicherweise wird ein Gemüse-Fleisch-Brei gefüttert und zum Abrunden ein paar Löffel Obstbrei. Das sättigt mehr als „nur Gemüse“ und liefert auch die wichtigen Nährstoffe. Schreit Ihr Sohn nach dem Essen, könnte ein Getränk wie Wasser für Abhilfe sorgen? Was passiert, wenn Sie Ihren Jungen bei den regulären Mahlzeiten wirklich mal essen lassen wie er will. Haben Sie das schon ausprobiert? Wie weit würde er gehen? Das wäre ein interessanter Aspekt. Eventuell muss er einfach nur selbst wieder ein paar Mal diese Erfahrung machen dürfen. Vielleicht hat Ihr Sohn auch mittlerweile es so verinnerlicht, dass immer die Eltern sagen, wann beim Essen Schluss ist und wie er essen soll. Warum Ihr Junge sich beim Essen bzw. danach so verhält, kann ich Ihnen leider auch nicht sagen. Ich bin Expertin für Ernährung und verlasse hier schon meine Kompetenzen. Bitte fragen Sie einmal ganz explizit bei Ihrem/einem Kinderarzt nach, der Ihren Kleinen und seine Entwicklung richtig einschätzen kann und auch eventuelle Stoffwechselstörungen ausschließen kann. Beim Gewicht und bei der Größe sehe ich Ihren Jungen an der obersten Norm. Also immer noch „Norm“. Das Gedeihen Ihres Jungen bitte ich Sie ebenfalls mit dem Kinderarzt/Kinderärztin zu klären. Dieser/diese kennt Ihren Sohn und kann die Entwicklung und den Verlauf am besten einordnen. Nicht jedes Kind entwickelt sich laut Lehrbuch. Es kann also alles ganz „normal“ sein. Bitte sprechen Sie die Gewichtsentwicklung auch noch mit Ihrem Arzt ab. Manchmal kann auch ein zweite ärztliche Meinung für Sicherheit sorgen. Wenn sich die Situation zu sehr gefestigt hat und für Sie zu verfahren ist, dann kann es sinnvoll sein auch von außen eine Hilfestellung zu bekommen. Es gibt Personen, die speziell hierfür ausgebildet sind, sicher kann Ihnen Ihr Kinderarzt/Ihre Kinderärztin Adressen nennen. Auch auf dieser Seite vom Bundesministerium für Gesundheit zum Thema „Essstörungen“ gibt es weitere Infos: ( http://www.bmg.bund.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/essstoerung/beratung.html ) Liebe „Edda123rot“, ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie von Herzen, dass sich das Essen und Füttern bald mehr entspannt. Alles Gute und viele Grüße Doris Plath


Edda123rot

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Eine Freundin vermutet hier, dass sein Saugbedürfnis vielleicht noch zu groß ist und er deshalb nach der Flasche und dem Essen weint. Schließlich beruhige ihn der Schnuller ja jedes Mal. (Deshalb benutzen wir auch noch immer eine Flasche mit einem Einlochsauger.) Eine andere Freundin meinte, dass das Sättigungsgefühl ja nicht direkt einsetzen würde und er deshalb wahrscheinlich erst einmal unzufrieden sein könnte. Ich sehe aber kein anderes Baby, dass fast zuverlässig nach jeder Mahlzeit sofort losschreit. Wie verhält es sich denn mit dem Sättigungsgefühl von Babys bzw. uns Menschen? Braucht es tatsächlich, bis es sich entwickelt oder sollte das mit 7 Monaten schon soweit sein? Wenn ich ganz verzweifelt bin, kann ich mich auch gut in den Gedanken hineinsteigern, dass es das Ergebnis seines wahreinlich sehr hungrigen Start ins Leben ist und er quasi noch immer Angst hat, zu verhungern bzw. nicht satt zu werden. Es scheint übrigens kaum etwas zu geben, was der Kleine nicht mag. Bislang hat er nichts verschmäht. Die ersten Breie klappten total super (bis auf das Schreien am Ende). Nach etwa einer Woche schrie er dann während des Breiessens. Mein Mann hatte die These, dass er beim Füttern schon zu hungrig war, so dass wir begannen, ihm schon deutlich vor dem nächsten vermuteten Hunger seinen Brei zu füttern. Das handhaben wir auch noch immer so und meistens klappt es dann auch besser. In diesem Zusammenhang frage ich mich dann aber, ob das noch dem Füttern nach Bedarf entspricht. Meinem Verständnis nach nämlich nicht. Das macht mich ziemlich unzufrieden, weil ich doch eigentlich möchte, dass er ein eigenes Hungergefühl entwickelt und ich diesem so ja Brei für Brei (am Ende sollen ja alle Flaschenmahlzeiten ersetzt werden) zuvorkomme. Seitdem unser Sohn etwa 5 Monate alt ist, haben sich die Abstände zwischen den einzelnen Mahlzeiten deutlich vergrößert. Das beruhigt mich einigermaßen und dennoch nimmt er weiter recht viel zu.


Edda123rot

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Bei der U5 (am Tag als er 6 Monate alt wurde) wog er bei einer Körperlänge von 69,5 cm bereits 9160 g. Damit hatte er sein Geburtsgewicht mehr als verdoppelt (und das obwohl er ja in seinen ersten Lebenswochen gar nicht zugenommen hatte). Geboren wurde er übrigens mit einem Gewicht von 4260 g. Nun ist er schon über 7 Monate und wir haben ihn vor ein paar Tagen nochmal gewogen und auf unserer Waage wog er mittlerweile über 10 kg. Wenn ich gegenüber Freunden meine Sorgen darüber mitteile, heißt es immer, dass er halt etwas habe nachholen müssen und dass die Pfunde schon purzeln würden, wenn er erst mal anfange zu krabbeln. Und dennoch habe ich Angst, dass er schon jetzt nachhaltig Fettzellen angelegt hat, mit denen er sein Leben lang zu kämpfen haben wird. Und wer weiß, wie es weitergeht. Ich kann mein Baby ja schlecht auf Diät setzen. Ich habe gelesen, dass Stillkinder, die mehr Gewicht haben, dieses schneller wieder verlieren und dadurch auch keine Fettzellen angelegt werden. Mein Sohn ist ja quasi ein Flaschenkind, weil er ja nicht einmal 2 ganze Monate komplett gestillt wurde und seine krasse Gewichtszunahme ja auch erst mit der Flaschenfütterung begonnen hat. Aktuell füttern wir übrigens wie folgt: Vormittags zwischen 9 und 10.30 Uhr 200 ml Premilch, mittags zwischen 12 und 13 Uhr ca. 220 ml selbstgekochten Gemüsebrei mit Kartoffeln und/oder Getreide, nachmittags zwischen 15 und 16 Uhr 200 ml Premilch, abends gegen 18 Uht Milchgetreidebrei mit Obst, zum Einschlafen (eher als Ritual) ca 120 ml Pemilch, nachts zwischen 2 und 5 Uhr 170 ml Premilch, und zwischendurch einmal am Tag Obststückchen oder gedünstetes Gemüse als Fingerfood zum Rumprobieren.


Edda123rot

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Was meinen Sie? Ist das bislang so okay? Oder ist es zu viel/zu wenig? Mein Beitrag ist wahrscheinlich recht konfus. Habe ja so viele Unsicherheiten und Fragen. Leider haben wir eine Kinderärztin, die sich nicht ausreichend Zeit für uns nimmt und m. E. auch nicht wirklich viel Ahnung davon hat. Hier noch einmal kurz zusammengefasst, was mich bewegt: 1. Habe ich meinen Sohn nach dem Abstillen evtl. überfüttert und dadurch quasi den Grundstein für ein späteres Übergewicht gelegt? Oder hatte er womöglich „nur“ einen großen Nachholbedarf, der nicht zwangsläufig Auswirkungen auf sein lebenslanges Gewicht haben muss? 2. Warum schreit mein Sohn nach den Mahlzeiten? Könnte es das noch nicht vorhandene Sättigungsgefühl sein? Oder ist sein Saugbedürfnis noch sehr groß? 3. Was bedeutet „Füttern nach Bedarf“? Sollen wir mit der Breifütterung so lange warten, bis er deutlich macht, dass er Hunger hat oder lieber so weitermachen wie bisher, weil er vielleicht wirklich noch nicht verstanden hat, dass nicht nur Milch aus der Flasche ihn satt macht? 4. Was halten Sie von unserem Essensplan? Zu viel? Zu wenig? Was könnten wir verändern? Vielen Dank schon jetzt für Ihre Zeit! Viele Grüße


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