Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Fingerfood - Besteck -Übergang

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Fingerfood - Besteck -Übergang

Maria2020

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Hallo! Meine Tochter ist 10 Monate alt und wir hatten bisher keine Probleme mit dem Essen. Sie isst brav Brei, Fingerfood und jetzt auch immer mehr von unserer "Familienkost". Seot ein paar Wochen wirft sie jedoch das Essen, Teller, Trinklernbecher ständig am Boden und möchte nur sehr ungern gefüttert werden. Ich habe ihr daher Besteck zum Probieren gegeben, geduldig sie darauf hingewiesen dass das Essen am Teller bleibt. Sie bekommt jetzt die gleichen Teller wie wir und üben mit ihr aus dem Glas zu trinken. Weil ich den Eindruck hatte, dass sie alles andere als "Spiel" sieht. Wir essen immer gemeinsam am Tisch und nehmen uns dafür ausreichend Zeit. Es wird jedoch nicht wirklich besser. Ich möchte auch nicht dass sie die Freude am Essen verliert. Dennoch denke ich dass sie gewisse "Grenzen" schon verstehen kann. Wie sehen Sie das? Haben Sie noch Ideen? Vielen Dank


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Liebe „Maria2020“, meiner Erfahrung nach ist das, was Sie schildern, eine ganz übliche Entwicklungsphase bei Babys. Auch ist Ihre Kleine noch sehr jung – noch kein Jahr alt. Da kann es noch so „gesittet“ zugehen wie bei uns Großen. Ihre Tochter macht das ohnehin schon so wunderbar. Kinder loten generell beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Babys sind sich genau bewusst, wie Eltern auf ein Verhalten reagieren. Das Runterwerfen von Essen etc. zum Beispiel, ist keine böse Absicht von Ihrer Kleinen und sie will Sie damit auch nicht ärgern. Sie macht gerade eine schlichte, aber für sie superinteressante Erfahrung. Sie hat die Schwerkraft entdeckt. Sie schubst das Essen vom Tisch und es fällt einfach nach unten. Obendrein bemerkt Ihre Kleine, dass sie bei Mama und Papa damit ein paar „Empfindungen“ auslöst. Das sind für Ihre Kleine tolle, neue Entdeckungen. Machen Sie am besten weiterhin keine große „Geschichte draus“. Sonst lernt Ihr Mädchen nur, dass es mit dieser Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: „Das ist so toll, dass sich mir alle so intensiv zuwenden. Da werfe ich doch morgen gleich wieder alles zu Boden.“ Eines Tages macht es „klick“ und Ihre Tochter hat kapiert, dass sie diese Sachen viel lieber isst als runter zu schmeißen. Nehmen Sie es bis dahin gelassen Lassen Sie Ihren Schatz ruhig auch weiter wo möglich selbst mit einem Löffel oder ihren Händen mehr selbstständig werden und „experimentieren“. Lebensmittel im wahrsten Sinne des Wortes zu "begreifen" ist hier ein wichtiger Schritt. Auch wenn das am Anfang noch nicht so gut klappt und zu Beginn die Mengen meist nicht so üppig ausfallen und es dauert und Zeit in Anspruch nimmt. Das ist die Art wie Kinder lernen. Durch Üben, Ausprobieren, Essen anfassen/oder mit dem Löffel aufnehmen und manchmal Rummatschen, Löffel und Essen runterschmeißen, frustriert das Essen wegwerfen, Fehler machen, daraus lernen, es beim nächsten Mal besser machen.. Nehmen Sie es wie es kommt. Oft wenn die Eltern mit dem Essen gelassener umgehen, klappt es plötzlich viel besser. Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihr Mädchen wie gehabt mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass es Mama und Papa beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Viele liebe Grüße Doris Plath PS. Da es sich hier weniger um die Ernährung als um Erziehung und Verhalten dreht, können Sie gerne auch noch im Nachbarforum bei Sylvia Ubbens nachfragen.


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