Zornmotte
Hallo, meine Tochter ist 10 Monate alt, und eigentlich bin ich zufrieden mit ihrem Essensplan, auch von den Portionen her. Müsli, Mittagsbrei, Abendbrei, zwischendurch manchmal und nachts noch häufiges Stillen. Wenn sie Hirsekringel etc. knabbert, stellt sich folgendes Problem nicht, nur bei Brei: Nach fast jedem Löffel Brei wandert der Daumen in den Mund und bleibt da, bis ich ihn rausziehe. Sie ist Daumenlutscherin und liebt nachts das Stillen, aber was soll das Saugbedürfnis beim Breifüttern? Sogar bei großem Appetit muss ich regelmäßig den Daumen rausploppen. Erste verbale Erziehungsversuche "Daumen raus" oder "Magst du noch Brei?" kommen noch nicht so an. Ihre Hände beschäftigen mit Ersatzlöffel geht immer nur kurz. Selber löffeln lassen ist noch utopisch. Hände festhalten macht sie sauer. "Du kriegst erst den Löffel, wenn du selber den Daumen raus nimmst" sitzt sie aus, sie ist ja ein glückliches Kind, wenn sie nuckeln darf. Und so hungrig ist sie nicht mehr, wenn es zum Brei geht, da sie ein bisschen knabbern darf, während der Rest der Familie isst. Reihenfolge ändern finde ich für mich doof, ich genieße meine Mahlzeit und fütter im Anschluss. Wenn sie satt ist, mag sie aus dem Hochstuhl, dann bliebe andersherum keine Essenszeit für mich. Sie macht grad nämlich alles unsicher. Je müder sie ist, desto schlimmer ist das Daumennuckeln beim Füttern. Ist für sie Nahrungsaufnahme immer noch so stark mit Saugen verbunden? Sie noch mehr Fingetfood essen zu lassen, ist mir noch nicht so Recht, ich bin von Brei überzeugt wegen der Verschluckgefahr. Mit Festem lassen wir es langsam angehen. Familienkost bekommt sie öfters im Nibbler, das ist ja auch so ein Säckchen zum Raussaugen. Die ersten Löffelversuche mit 5 Monaten und wochenlang danach waren auch ein vom Löffel Gesauge. Mittlerweile macht sie sehr schön den Mund auf - nachdem ich die Verstopfung entfernt habe. Das ist sogar ein praktischer Automatismus. Daumen raus, Mund geht gleich auf zum Füttern. Ich habe also kein Nahrungsproblem, sondern bin nur genervt. Vielen Dank für eventuelle Ratschläge. Grüße, Zornmotte
Annelie Last
Liebe „Zornmotte“, ich kann Ihre Gedanken nachvollziehen. Ihr Mädchen kommt nun in ein Alter, in dem Kinder immer mehr das Bedürfnis haben selbstständig zu werden und auch bei den Mahlzeiten selber aktiv zu langen. Deshalb genießt sie auch das „mitknabbern, während der Rest der Familie isst“. Ich möchte Sie beruhigen und bestärken: Sie beide wachsen in kleinen Schritten in diese neue Entwicklungsphase hinein. Ich kann mir vorstellen, dass Sie bei Ihrem Mädchen die Freude am Essen fördern, indem Sie sie nun langsam aktiv einbeziehen und auch Teile der Mahlzeit selber Essen lassen. Haben Sie keine Angst vor dem Verschlucken. Beißen und Kauen Sie vor ihr, dann sieht sie, was sie machen muss. Aus Ihren Zeilen lese ich, dass Sie eine Mama sind, die Ihr Kind genau beobachtet, bleiben Sie dabei, wenn sie isst. So können Sie nach und nach einschätzen, wie sie mit Fingerfood umgeht. Zudem haben Kinder auch einen sehr empfindsamen Würgereflex. Das hat die Natur so eingerichtet, um Ihr Baby vor dem Verschlucken zu schützen. So einen „Nibbler“ braucht Ihre Kleine mit 10 Monaten nicht mehr. Fördern Sie das Kauen. Regelmäßiges Kauen ist wichtig für die Kieferbildung, Mundmotorik und somit auch für den Spracherwerb sehr wichtig. Wie geht Ihre Kleine mit Babyknabbereien um? Starten Sie auch mit ein paar sehr weich gekochten, ungewürzten Gemüsestückchen, verträglichen Beilagen wie Kartoffelstückchen oder Nudeln. Ein paar Stückchen Brot ohne Rinde können folgen. Auch weiches, reifes oder gedünstetes Obst wäre ideal, um Ihren Kleinen aus der Reserve zu locken. Banane ist ideal für den Start. Sie sehen sehr schnell, wie viel Spaß sie daran hat und stolz darauf ist, wenn sie so essen darf, wie die Großen. Ich glaube Ihre Kleine hat, wenn es mit dem Brei losgeht einfach keinen großen Hunger (mehr). Das bisschen knabbern am Tisch hat den ersten Hunger gestillt und dann kommt der geliebte Daumen zum Einsatz. Zum Sattessen gibt es ja später oder nachts noch die Milch. Keine Notwendigkeit aktiv mit zu essen. Besonders wenn die Müdigkeit dazu kommt, kommt das Saugbedürfnis besonders stark zu Geltung. Ich würde, wenn Sie gemeinsam am Tisch Platz nehmen, ihr zunächst den Brei reichen und sie dann mitknabbern lassen. Wenn Sie dann früher fertig ist als der Rest, findet sich sicher in der Wohnung ein kindersicherer Bereich für Ihre Maus. Wenn das nicht so klappt. Reichen Sie Ihr Fingerfood vom Tisch und während sie sich abmüht und Sie essen, können Sie und Ihr Mann parallel den Brei füttern. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit und gestalten die Esssituation so, dass Sie sich über das „Unvermeidliche“ nicht ärgern müssen. Ich bin mir sicher, wenn Sie beobachten wie glücklich und beherzt Ihr Spatz beim Fingerfood zulangt und parallel seinen Brei ist, werden Sie nach „weniger genervt“ sein. Die Empfehlung lautet für das zweite Lebenshalbjahr 400 bis 500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Milchbrei). Noch bekommt Ihre Kleine zu viel Milch. Vor allem die Milchen in der Nacht, machen die Ernährung Ihrer Kleinen zu „milchlastig“. Wird die Milch in der Nacht weniger, hat Ihr Mädchen sicher auch tagsüber wieder mehr Appetit. Versuchen Sie die Milch in der Nacht ruhig nach und nach zu reduzieren und Ihre Kleine ohne Nahrung und Trinken in den Schlaf zu kuscheln, wiegen, singen, streicheln… das ist auch besser für die (kommenden) Zähnchen. Parallel zum geregelteren, sättigenden Speiseplan können Sie ohne schlechtes Gewissen nachts weniger Milch geben. Ihr Mädchen wird so tagsüber auch mehr Appetit haben und ohne Däumchen im Mund mehr Brei schaffen. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende, Annelie Last
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