Barron
Sehr geehrtes Frau Plath, meine Tochter, fast 8 Monate alt, verweigert alles was mit Beikost zu tun hat. Sie ist kein Gemüse, Obst, Milchbrei. Ich bin ratlos. Wir probieren es nun seit zwei Monaten, immer wieder. Am Anfang machte die noch den Mund auf und nahm den Löffel, aber das hielt nur kurz. Jetzt presst die die Lippen zusammen und weint, wenn ich es weiter versuche. Ich habe dann eine Pause gemacht und es nun wieder versucht. Ohne Erfolg. Vielleicht haben Sie eine Tipp? Danke und viele Grüße
Doris Plath
Liebe „frankenfan“, gleich vorweg: Eines ist sicher - jedes gesunde Baby hat sich noch früher oder später an feste Nahrung gewöhnt. Aber manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine ganze Weile bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Kost akzeptieren. Da lässt sich letztlich nichts erzwingen Für viele Babys ist die Einführung fester Kost ein großer Schritt. Geduldiges Wiederholen bringt das Löffeln am besten ins Rollen. Bisher ist Ihre Tochter gewohnt, mit Saugen ihren Hunger und Durst zu stillen. Ihr Mädchen wird mit Ihrer Hilfe bestimmt noch lernen, eine komplette Mahlzeit durch den Löffel aufzunehmen. Lehnen Kinder den Löffel zunächst ab, sind sie meist noch nicht reif für Beikost. Auch wenn Zähne durchbrechen oder bei Infekten, haben Kinder oftmals Ihre Befindlichkeiten und lehnen feste Nahrung vom Löffel ab. Vielleicht ist auch beim Füttern mit dem Löffel etwas "Besonderes" vorgefallen? War das Essen zu "heiß"? Hat das Kind sich verschluckt? War irgendetwas unangenehm (Lärm, Hitze, Zwang, Ablenkungen...) an der Löffelfütterung? Gibt es da was, das Ihr Mädchen negativ mit dem Löffel verbindet, dann braucht es etwas Zeit bis sie diese Erfahrung vergessen hat. Es kann helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, kann oft für Entspannung sorgen. Dennoch möchte ich Ihnen ans Herz legen, Ihre Kleine weiter behutsam an das feste Essen heranzuführen. Damit sich Ihr kleiner Schatz mit dem festen Essen anfreunden kann, ist es ganz wichtig, dass Sie selbst voll und ganz dahinterstehen und die Kleine unterstützen und auch zu einem gewissen Grad fordern und fördern. Dass Sie zum Beispiel bei einer Mahlzeit, wie dem Mittagessen, mal konsequent auf festere Kost übergehen. Auch wenn die Mengen nicht immer gleich groß oder auch mal nur gering ausfallen. Wichtig ist, konsequent aber trotzdem ruhig und gelassen zu bleiben. Ihr Mädchen merkt genau, wann Sie unsicher oder nachgiebig sind. Versuchen Sie Sicherheit beim Essen zu vermitteln. Achten Sie auch auf das richtige Zeitfenster. Ihre Tochter sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Essen. Der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit soll groß genug sein, damit auch genug Hunger da ist. Mag Ihr Mädchen nicht weiteressen bzw. öffnet den Mund nicht (mehr), dann respektieren Sie das und machen Sie ein Päuschen - bieten Sie aber nicht gleich die Milch an, sondern füttern wieder die feste Kost weiter. Ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Denken Sie an das Sprichwort „Hunger ist der beste Koch“. Das alles ist letztlich nur eine Gewöhnung – die Milch ist für Ihre Kleine einfach eine sehr „bequeme“ Art. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dann erhöht sich die Verzehrsmenge ganz automatisch. Nutzen Sie den natürlichen Forscherdrang Ihrer Kleinen, um sie ans Essen zu locken. Geben Sie ihr selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder ihr Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen die Kleine das Essen selbst erforschen. Auch weiche gekochte Gemüsestückchen, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt) können mit der Zeit die Neugier wecken. Nehmen Sie Ihre Tochter immer mit an den gemeinsamen Essenstisch, so dass sie Mama beim Essen beobachten und auch weiterhin was probieren kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Greifen Sie selbst mit Genuss am gemeinsamen Tisch zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Kind wird Sie nachahmen. Wenn sie sieht wie viel Spaß Sie selbst am Essen haben, motiviert sie das mit am besten. Sprechen Sie auch gerne noch mit einem Kinderarzt/Kinderärztin über die Situation. Diese können vor Ort letztlich am besten einschätzen, ob das Essverhalten über das „Normale“ hinausgeht. Ich gehe auch davon aus, dass organisch nichts vorliegt und der Mundraum und Schluckvorgang ok sind. Das müsste im Zweifel jedoch ein Arzt abklären. Ich drücke Ihnen die Daumen fürs Durchhalten! Oft macht es plötzlich „Klick“ und Ihr Mädchen ist ganz begeistert dabei. Herzlicher Gruß Doris Plath
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