Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Annelie Last:

Beikost nochmal verschieben?

Frage: Beikost nochmal verschieben?

Norischnori

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Liebe Frau Plath, mein Sohn ist jetzt 6,5 Monate alt (8,6 kg bei 70cm). Ich stille noch voll, er trinkt gerne und gut. Obwohl er sehr gerne mit uns am Tisch sitzt, begeistert kuckt was wir essen (ich habe noch zwei größere Jungs) und auch gerne mal an einem Stück Brot oder Banane mümmelt, frustriert uns die Einführung der Beikost zunehmend. Ich habe das Gefühl er isst nicht gerne vom Löffel, weder gekauft noch selbstgekocht, fein püriert oder stückig, verschiedene Geschmäcker...ich habe ziemlich alles durch seitdem wir mit ca 4,5 Monaten (mit Pausen) immer wieder neue Versuche gestartet haben. Wir haben es auch mit verschiedenen Tageszeiten versucht. Er macht den Mund einfach wirklich kaum für den Löffel auf. Nach 2-3 Löffelchen ist Schluss. Er will sich nicht füttern lassen. Ebenso haben wir es mit BLW versucht. Essen in die Hand nehmen und sich selber füttern (zB mit gekochten Kartoffeln oder Möhren) findet mein Sohn zwar lustiger als die Sache mit dem Löffel, aber 95% der Mahlzeit landet auf dem Boden oder in seinem Stühlchen. Richtig gut ist die Koordination einfach noch nicht. So sind wir einfach noch meilenweit davon entfernt eine Mahlzeit zu ersetzen... Soll ich einfach nochmal 4 Wochen pausieren? Ich denke das wäre besser für unseren gegenseitigen Frust und das ganze Essen was ich tagtäglich wegschmeiße... Oder MUSS mein Sohn neben dem Stillen dringend etwas anderes bekommen? Liebend gerne würde ich auch abstillen, aber das Fläschchen nimmt er genauso wenig :( Wasser schmeckt ihm sehr gut aus der Flasche (Avent), er weiß also was er damit machen soll. Aber Milch (MuMi ebenso wie verschiedene PreSorten, 1er Milch hab ich auch schon getestet) verweigert er brüllend (auch wenn mein Mann die Flasche gibt etc... wir haben schon verschiedene Tricks versucht in den letzten ca 3 Monaten). Ich bin grad etwas ratlos wie es weitergehen soll... Lustigerweise dachte ich beim dritten Kind wär ich jetzt ein Profi. Aber dieses Kind belehrt mich eines Besseren :) Danke schonmal für Ihre Hilfe!!


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Liebe „Norischnori“, ja jedes Kind steht für sich und auch Ihr drittes Kind geht seinen ganz eigenen Weg. Das Wichtigste ist, dass Sie ganz entspannt bleiben. Ihr Sohn hat ganz feine Antenne und merkt sofort, wenn die Mama besorgt ist und wird dadurch verunsichert. Da Ihre Esssituation sehr aufgeladen ist und alles andere als entspannt. Machen Sie eine Beikost-Pause! Dann können Sie neue Energie schöpfen und diese nutzen, um den „gegenseitigen Frust“ abzubauen, nur zu! Aber keine vier Wochen. Vielleicht eine? Ja sicherlich ist es nicht „ideal“, wenn Kinder in diesem Alter noch hauptsächlich mit Milch ernährt werden. Hier spielt nicht nur die Nährstoffversorgung eine Rolle, auch andere Entwicklungsmöglichkeiten wie beispielsweise die Sprachentwicklung, die durch das Kauen fester Kost gefördert wird, können zu kurz kommen. Aber manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine Weile bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Beikost akzeptieren. Ich gehe einmal davon aus, dass organisch nichts vorliegt und der Mundraum und Schluckvorgang ok sind. Das müsste im Zweifel jedoch ein Arzt abklären. Dann möchte ich Ihnen nach einer kurzen Pause ans Herz legen, Ihren Sohn weiter behutsam an das feste Essen heranzuführen. Es ist bestimmt schwer nach zahlreichen missglückten Versuchen den Mut nicht ganz sinken zu lassen, aber ich kann Ihnen versichern hier hilft nur Ausdauer und geduldiges immer wieder Anbieten. Damit sich Ihr Kleiner mit dem festen Essen anfreunden kann, ist es ganz wichtig, dass Sie voll und ganz dahinter stehen und ihn unterstützen und auch zu einem gewissen Grad fordern und fördern. Dass Sie zum Beispiel bei einer Mahlzeit, wie dem Mittagessen, mal konsequent auf festere Kost übergehen. Auch wenn die Mengen nicht immer gleich groß oder auch mal nur gering ausfallen. Wichtig ist nach der Pause wirklich konsequent aber trotzdem ruhig und gelassen zu bleiben. Ihr Sohn merkt genau, wann Sie unsicher oder nachgiebig sind. Versuchen Sie Sicherheit beim Essen zu vermitteln. Achten Sie auch auf das richtige Zeitfenster. Er sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln. Und der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit soll groß genug sein, damit auch genug Hunger da ist. Sie machen es genau richtig, wenn Sie Ihrem kleinen Liebling immer wieder zwanglos feste Kost anbieten. Bieten Sie neben Brei auch weiterhin fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt), auch wenn sie damit zunächst nichts anzufangen weiß. Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Sohn selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Lassen Sie ihn experimentieren. Das weckt oft die Neugierde auf Essen. Und/oder bestreichen Sie den Löffel mit ganz wenig Brei und lassen den Kleinen das Essen selbst erforschen. Ohne Druck und Zwang oder große Aufheben. Da lässt sich nichts erzwingen. Und auch das ist völlig „normal“. Nehmen Sie den Druck von Ihren Schultern. Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie immer im Hinterkopf haben, dass es doch nun mit dem Essen endlich besser klappen muss. Das spüren die Kleinen. Fällt der Druck weg, klappt es mit dem Essen oft besser. Versuchen Sie mal eine Weile ihn allein damit umgehen zu lassen, ohne ihn groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen wenn Mama mithilft. Machen Sie es Ihrem Schatz nicht zu leicht, also ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ihr Sohn weiß, dass Mama schnell mit Milch einlenkt. Also muss er sich ja auch nicht mit dem Brei mühen. Probieren Sie es aus. Meine Erfahrung ist, wenn es nicht gleich die „sichere“ Milch gibt, dass der Appetit dann auf anderes steigt. Ihr Kleiner kann und wird das lernen, auch mit Brei etc. bei einer Mahlzeit sich satt zu essen. Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihren Kleinen immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass er Mama, Papa und seine Geschwister beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Greifen Sie mit Genuss am gemeinsamen Tisch zu. Sie sind die Vorbilder, Ihr Kind wird sie alle nachahmen. Wenn er sieht wie viel Spaß Sie selbst am Essen haben, motiviert ihn das mit am besten. Eines ist sicher. Jedes gesunde Kind hat sich noch früher später an die feste Nahrung gewöhnt Geben Sie also nicht auf, auch wenn es im Moment so aussieht als würde gar nichts weitergehen. Ihre Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, da bin ich mir ganz sicher. Setzten Sie weder sich selbst noch Ihren Sohn unter Druck! Viele Grüße aus Pfaffenhofen, Annelie Last


kathrinundclara

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Liebe Norischnori, ich habe dasselbe Problem, nur ist meine Tochter mittlerweile fast 8 Monate alt. ;-) Wir üben und üben (ganz ohne Zwang) aber der Funke springt einfach nicht über. ;) Bin daher auch für weitere Tipps dankbar. Lg Kathrin


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