Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Baby mit fast 11 Monaten zu viel stillen?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Baby mit fast 11 Monaten zu viel stillen?

glotzbommel

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Hallo, Ich habe heute von unserer Kinderärztin gehört, dass ich unseren fast 11 Monate alten Sohn sozusagen fehlernähre. Sie ist der Meinung, dass er noch viel zu viel gestillt wird und so langsam auf feste Nahrung umsteigen sollte. Er ist 73cm und wiegt 7800g. Ein Schwergewicht ists nicht, da geb ich ihr recht. Aber wie kann denn Muttermilch Fehlernährung sein? Ich stille ihn wann immer er möchte, vorm aufstehen, vorm Mittagsschlaf, zum Einschlafen abends und nachts wenn er wach wird. Das Einschlafstillen sei auch ein Problem, meint sie. Aber ich habe ihr gesagt dass das meiner Meinung nach eine Einstellungssache ist. Ich denke das gibt sich irgendwann von selbst und solange genießen wir das. Ich verstehe wenn sie sagt, dass er nicht mehr isst, weil er von der Milch satt ist. OK. Aber ich bin nicht dafür, ihm die Brust vor zu enthalten, damit er gezwungen ist mehr zu essen. Er isst morgens ein Stück Toast, er katscht darauf herum und kleine Stücken gelangen in dem Magen. Dazu bekommt er einen Obstbrei mit Haferflocken. Mittags gibts Gemüse-Fleisch Brei, nachmittags Obstbrei, oft mit Schmelzflocken und gegen abend einen Milchbrei. Sohnemann macht aber zur Zeit oft den Mund nicht auf weswegen er dann auch kaum etwas isst. Er trinkt auch kaum etwas zusätzlich, er nippt hin und wieder an seiner Flasche mit Tee oder Wasser...habe schon alles mögliche probiert, Flaschen, Becher, Löffel, Schorle, warm, kalt...es ist ein Krampf. Wir haben ernährungstechnisch mit Baby-led weaning begonnen. Da er sich aber gern füttern lässt sind wir zum Brei über gegangen. Beim blw entscheidet ja auch das Kind selbst über den Zeitpunkt des Abstillens und isst nur sehr wenig. Bei uns isst es auch so... Nur mit Brei...was raten Sie uns denn? Ich möchte ungern auf Teufel komm raus abstillen. Ich denke wenn er soweit ist, dann wird er auch feste Dinge essen. Er geht bald auch in die Kita wo sich das dann sowieso erledigt. Vorher ist allerdings die U6 wo er dann sicher durch sein Gewicht auffällt. Was raten Sie uns? Ich will ja nur das Beste für ihn...und zum Essen zwingen will und kann ich ihn nicht.


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Liebe „glotzbommel“, es freut mich, dass Sie um unsere Meinung bitten. Letzten Endes müssen Sie als Mama entscheiden, welchen Weg Sie gehen möchten. Denn wann und wie abgestillt wird, ist eine ganz persönliche Entscheidung, die individuell gefällt werden sollte. Ich finde es richtig und möchte Sie dahingehend unterstützen, dass Ihr Junge ja Beikost bekommt und er dadurch kauen und beißen muss. Denn die feste Kost ist nicht nur für eine ausreichende Nährstoffversorgung wichtig, sondern auch für andere Entwicklungsmöglichkeiten wie beispielsweise die Sprachentwicklung, die durch das Kauen fester Kost gefördert wird. Bleiben Sie also dabei und bieten Ihrem Schatz ohne Zwang etwas zum Kauen und Beißen an. Geben Sie ihm genug Gelegenheit ihn mit anderer Kost als Milch vertraut zu machen. Das kann Brei sein und/oder fingerfood. Und gehen Sie selbst mit gutem Beispiel voran, in dem Sie ihm am gemeinsamen Tisch zeigen wie viel Freude das Essen doch macht und greifen Sie vor ihm mit Appetit zu. Zwingen Sie Ihren Kleinen zu nichts, aber geben Sie auch nicht gleich bei der kleinsten Laune nach. Es darf ruhig mal ein Päuschen sein und muss nicht gleich mit Milch nachgefüttert werden. Noch eine Bemerkung zum zusätzlichen Trinken: Hier brauchen Sie nicht zu „krampfen“. Dass Ihr Schatz kaum durstig ist, ist leicht verständlich. Er wird ja noch so viel gestillt und deckt seinen Flüssigkeitshaushalt damit. Erfahrungsgemäß lernen die Kinder erst dann mehr und mehr Ihren Durst mit Wasser oder Babytee zu stillen, wenn die Milch weniger wird und der Anteil fester Kost im Speiseplan ansteigt. Das Trinken können und sollten Sie also ganz gelassen sehen. Auch da können Sie auf Ihren Jungen vertrauen, er würde trinken, wenn er durstig ist. Gehen Sie nach Ihrem mütterlichen Bauchgefühl vor und hören Sie auf die Signale Ihres Sohnes. Das sind die besten Ratgeber überhaupt. Alles Gute und eine schöne Weihnachtszeit! Doris Plath


glotzbommel

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Vielen Dank für Ihren Rat. Ich stille an sich auch nicht nach dem Essen, nur nach dem Mittagessen zum Schlafen. Abends liegt zwischen Abendbrot und Einachkafstillen auch eine Stunde. Mich hat der Arztbesuch nur so verunsichert. Aber ich werde bei unserem Vorgehen bleiben und es nachts mal mit Wasser versuchen. Oft trinkt er nachts auch gar nicht, sondern dreht sich nach kurzem ankuscheln um und schläft weiter. Ich möchte auch keine Wissenschaft daraus machen, denn ich denke die Natur hat uns ein Bauchgefühl gegeben und darauf sollte Mama auch hören. Sie haben mir sehr geholfen 😊


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