Hallo Frau Schwiontek,
ich bin verzweifelt und brauche dringend Rat: Mein Sohn ist nun 9 Monate alt und verweigert immernoch Brei und BLW. Er möchte nur die Brust und nimmt auch weder die Flasche(bzw zieht einmal daran und sobald er merkt dass es nicht Wasser ist, schmeißt er die Flasche weg und verweigert diese) noch einen Schnuller. Ich habe keine Kraft und Lust mehr zum stillen, allerdings kann ich nicht abstillen, da er nichts anderes isst. Das einzige wovon er einige Löffel akzeptiert ist Naturjoghurt. Da Milchprodukte bei Babys nicht empfohlen werden, möchte ich ihm das nicht täglich geben (mische ihm jedoch etwas Obstbrei oder Ähnliches unter, damit er andere Nährstoffe zu sich nehmen kann).Ich habe die Situation schon mehrmals unserem Kinderarzt geschildert, allerdings kriegen wir jedes Mal nur zu hören, dass manche Kinder ja länger brauchen. Ich mache mir jedoch Sorgen um die Nährstoffversorgung als auch andere wichtige Entwicklungsschritte die damit einher gehen. Auch die Tatsache, dass er ja keine Orale Phase hatte ist laut Kinderarzt kein Grund zur Sorge. Auch in Zusammenhang mit der Tatsache, dass er ein sehr schlechter Schläfer ist seit der Geburt an macht mir umso mehr Sorgen...
Über Tipps und Ratschläge wäre ich Ihnen sehr dankbar. Vielen Dank
von
Fundab
am 01.08.2022, 22:51
Antwort auf:
Baby 9 Mon:Nimmt nichts in den Mund außer Muttermilch und seine Finger
Guten Morgen,
Milchprodukte sind im ersten Lebensjahr empfohlen ab dem 6. Monat in Form von einem Milchgetreidebrei. Ebenso darf Joghurt ab 8 Monaten regelmäßig im Speiseplan auftauchen. Warum Ihr Kind nicht essen will, weiß ich auch nicht. Jedoch kann ich Ihnen ein paar Tipps geben wie es funktionieren könnte. Es stimmt, viele Kinder brauchen etwas länger. Jedes Kind ist anders. Allerdings wäre es gut wenn Ihr Kind nun mit dem Essen beginnt.
1. Führen Sie regelmäßige Mahlzeiten ein, Frühstück, Zwischenmahlzeit, Mittagessen, Zwischenmahlzeit, Abendessen. Diese sollten immer zur ähnlichen Zeit am Tag stattfinden.
2. Bieten Sie ihrem Kind immer Breie oder feste Kost an. Wenn es nur eine kleine Portion davon ist oder das Essen ganz verweigert, geben Sie ihm nichts, auch keine Muttermilch, bis zur nächsten geplanten Mahlzeit. Quasi ein bisschen hungern lassen. Dies können sie durchaus eine Woche durchziehen.
3. Variieren sie in den Lebensmitteln. Verschiedene Gemüse-, Fleisch- und Getreidesorten anbieten. Einige Kinder brauchen acht bis zehn Versuche um neue Lebensmittel zu akzeptieren.
4. Seien sie Vorbild, essen Sie mit ihrem Kind gemeinsam, lassen es am Esstisch teilhaben, und bauen vor allem keinen Druck auf. Mit Druck zum Essen erreichen sie gar nichts.
5. Das allerwichtigste: rennen Sie ihrem Kind nicht ständig mit Essen hinterher, somit wird das Essen als schlecht und nervig interpretiert.
6. Versuchen sie, wenn möglich, nur nachts oder abends zu stillen.
Ich hoffe Sie können einiges davon umsetzen. Viel Erfolg, Alina Schwiontek
von
Dipl. Ing. Schwiontek
am 02.08.2022