Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Am liebsten nur Fleisch, ist das Ok?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Am liebsten nur Fleisch, ist das Ok?

crazyxchrisy

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Hallo Meine Tochter 11 Monate (8300g) ist ein wirklich schlechter Esser! Ich bin froh für alles was sie ißt und wir sind recht früh (71/2Monate) damit angefangen das sie vom Tisch mit ißt , da sie die Breikost zum Schluß komplett verweigert hat. Nun haben wir gerade eine Phase wo sie am liebsten nur Fleisch (Bockwurst, Grillwurst, leberkäse u.s.w) essen will oder dann mal zwischen durch Milchbrötchen, Joghurt und wenn garnichts geht ne Waffel (schon Zucker reduziert). Gemüse geht fast garnicht wenn dann nur als Eintopf das gleiche gilt für Kartoffeln. Die Mengen die sie ist sind auch nicht wirklich groß. Nun zu meiner Frage soll ich sie einfach gewähren lassen und warten bis diese Pahse vorbei ist? Natürlich biete ich ihr immer alternativen an, nur ich denke es ist doch recht einseitig. Sonst hat sie morgens und abends auch gerne ihr Brot gegessen, das will sie jetzt auch nicht mehr und alternativen wie Brei,Joghurt lehnt sie komplett ab! Jetzt hat man mir gesagt ich könnte mal versuchen mit hauch dünn Nutella Versuchen. Ist das nicht zu früh und ab wann darf man solche Sachen wie Kakao und Schokolade mal erlauben? Ach bei jeder Mahlzeit bekommt sie noch ihre Milch wegen den kcal. Ich bin einfach nur froh wenn sie überhaupt was ißt, da denk man über Sachen nach die man eigentlich erst viel später geben wollte! Christin


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Liebe Christin, schön, dass Sie wieder dabei sind. Mir fällt der Satz: „Ach bei jeder Mahlzeit bekommt sie noch ihre Milch wegen den kcal.“ ins Auge. Wenn ich es richtig deute, trinkt Ihre Kleine zu jeder Mahlzeit noch Milch. Hier könnte der Knackpunkt zu finden sein! Gut möglich, dass Ihr Mädchen sich an der Milch jeweils satt trinkt und dann verständlicherweise bei den üblichen, festen Mahlzeit wenig Hunger zeigt. Auch kann sie auf die Milch ja mittlerweile spekulieren. Sie weiß, wenn sie nichts oder wenig isst, gibt’s je noch die bequeme Milch. Mein Tipp lautet, die Milch zu reduzieren und nur die zwei nötigen milchhaltigen Mahlzeiten am Tag anzubieten. Das sind morgens ein Schoppen Milch (200-250 ml) und abends eine Portion Milchbrei (200-250 g) oder Brot plus Milch zu trinken. Also insgesamt 400-500 ml Milch/Milchprodukt. Im zweiten Jahr reichen dann etwa 300 ml Milch inklusive der anderen Milchprodukte wie Joghurt, Käse, Milchreis, Pudding… Ein Plan fürs Kleinkindalter könnte grob so aussehen: Morgens: Milch + Brot oder Müesli Vormittags: Obst + Knabberei, nur Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt Abends: Milchbrei mit Obst, Brot + Käse, Milch, Müesli Zwischendurch Getränke wie Wasser, Tee oder Schorle Dass Kinder in diesem Alter eine wählerische Phase haben ist ganz typisch. Ich sehe es wie Sie, dass Sie sich da nicht in den letzten Kampf einlassen müssen. Das ist nicht angebracht und auch nicht sinnvoll, da dann die Freude am Essen, die immer noch der beste Appetitbringer ist, schnell verloren geht. Und diese Phasen kommen und gehen. Was heut schmeckt, wird morgen schon bemäkelt. Dennoch würde ich, wenn die Kleine etwas ablehnt, nicht gleich nach beliebteren Alternativen suchen, die meistens süß, fett und/oder salzig bzw. gut gewürzt sind. Schokolade, süße, fettige Aufstriche etc. sind eher für die Familienkost nach dem ersten Geburtstag geeignet. Es gibt hier aber kein allgemeingültiges Verbot bzw. Erlauben. Das bestimmen letztlich Sie als Mama bzw. Eltern, wann Sie Ihrer Tochter davon anbieten wollen. Da spielen Ihre Meinung und Einstellung eine Rolle. Mein Rat: Bieten Sie Ihrer Kleinen eine begrenzte Auswahl an Speisen (natürlich dürfen da auch die beliebten Speisen dabei sein, aber eben nicht immer) an und halten Sie die Portion auf ihrem Teller dabei eher klein. Fragen Sie nicht Ihre Tochter, was sie haben will und ersuchen Sie nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihr schmecken könnten. Das ist überhaupt nicht erforderlich. Nein, Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Mädchen wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wenn die Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt sie auch nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Und haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Kleine gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihre Tochter ist da viel zu schlau, sie wird das nehmen was sie braucht. Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit dem Kind an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Ein ganz wichtiger Punkt: Leben Sie Ihrem Mädchen als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie Ihre Kleinen wie viel Freude das Essen macht. Besetzen Sie das Essen positiv. Vermeiden Sie Tadel, Zwang und zu große Aufmerksamkeit gegenüber ihrem Verhalten. Wenn sie sieht wie viel Spaß Sie selbst am Essen haben, motiviert sie das mit am besten. Alles Gute und viele Grüße, Doris Plath


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