Idi1980
Hallo Frau Klinkenberg, unser Sohn (11 Monate) hat (schon) 7 Zähne und ist ein sehr guter Esser. Obwohl er schon sehr gut abbeißen kann (z.B. von einem Stück Brot oder von einem Obststück), kaut oder zerdrückt er das Essen nicht mit der Zunge. Er beißt ab, schluckt es herunter oder sammelt es in den Wangen - manchmal so viel, dass er würgen muss. Auch wenn ich ihm das Essen in mundgerechte Stücke schneide, schluckt er diese einfach so herunter oder hortet diese in den Wangen. Muss ich ihm das Kauen irgendwie beibringen, oder lernt er dies mit der Zeit durch die Erfahrungen, die er mit dem Essen machen, von alleine? Vielleicht haben Sie ein paar Tipps für mich, wie ich ihm das beibringen kann? Meine zweite Frage: Ich lese immer häufiger, dass man mit Kuhmilch im ersten Lebensjahr vorsichtig sein soll bzw. am besten meiden soll. Was ist dann mit dem Milch-Getreide-Brei, den die Babys abends bekommen (sollen). Ich bereite diesen bereits seit dem 7. Lebensmonat mit Kuhmilch. Muss ich mir da jetzt Sorgen machen? Vielen Dank und viele Grüße, Alina
Doris Plath
Liebe Alina, gerne bin ich heute für Sie da. Kauen lernt Ihr Kleiner durch Übung und Erfahrung. Das Kauen entwickelt sich einfach aus dem Saug- und Schluckreflex heraus. Etwa ab dem 7. Monat stecken Kinder alles in den Mund. Sie erfühlen mit der Zunge ob etwas weich, spitz oder hart ist. Bleiben Sie dabei und bieten Sie weiche Stückchen oder unsere Menüs ab dem 10. oder 12. Monat an. Ihr Sohn wird das über kurz oder lang verstehen, dass er vor dem Schlucken das Essen zerkleinern kann, entweder durch die Kiefer, die Zähnchen oder mit der Zunge. Geben Sie ihm weiterhin geduldig die Zeit und Gelegenheit dazu. Kinder entwickeln sich hier unterschiedlich schnell. Und erst bei wirklich fester Nahrung wird dann doch gekaut. Zu Ihrer zweiten Frage: Hier muss unterschieden werden. Kuhmilch ist in ihrer ursprünglichen Zusammensetzung für den Säugling nicht geeignet und sollte als reine Trinkmilch im 1. Lebensjahr nicht verwendet werden. Kuhmilch enthält keinen bedarfsgerechten Eiweißgehalt und auch nicht die wichtigen Mineralstoffe und Vitamine in ausreichender Menge. Wird nicht (mehr) gestillt, sind fertige Säuglingsnahrungen die richtige Wahl. Wie sieht es bei einem Brei aus? Auch wenn Sie mit fertigen Säuglingsnahrungen den Vorteil haben, dass diese weniger Eiweiß enthalten als Kuhmilch und gleichzeitig in ihren Vitamin- und Mineralstoffgehalten an die Ernährungsbedürfnisse der Babys angepasst sind, ist Kuhmilch als Zutat zu einem Brei wie z.B. zu Getreidebreien ab der Beikost sehr wohl möglich. Da brauchen Sie sich also keine Sorgen zu machen. Viele liebe Grüße Doris Plath
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