Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Wie anfangen mit Beikost?

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Wie anfangen mit Beikost?

Mitglied inaktiv

Hallo! Mein Sohn, Simon, ist jetzt 6 Monate alt und ich möchte demnächst mit der Beikost anfangen. Wie gehe ich das am besten an? Ab wann darf ich Brotrinde zum kauen geben, Joghurt und rohen Apfel (oder anderes Obst) mit Biskotten? Muss ich am Abend ein Fläschchen machen, oder ist ein Brei besser? Ich stille bis jetzt noch voll, wieviel soll Simon dann noch über den Busen bekommen? Danke für eure Hilfe!


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo Hartmo Üblicherweise wird empfohlen, mittags mit Gemüse zu beginnen, weil die meisten Babies am Mittag die größte Bereitschaft für Neues zeigen. Hier hat sich der Brei aus Frühkarotten bewährtm weil er leicht süßlich schmeckt und dadurch eher akzeptiert wird als andere Gemüsesorten. Beginnt man mit Obst, wird das Baby später die unsüßen Brei nur schwerer akzeptieren. Manche Mütter wollen lieber abends beginnen, mit einem Milchbrei, in der Hoffnung, dass das Baby dann durchschläft. Die Rechnung geht aber nicht immer auf. So. Nun gibt es also immer mittags das Gemüse, das mit Kartoffeln kombiniert wird und zur besseren Sättigung und Nährstoffversorgung schliesslich noch mit Öl angereichert wird. Die Mittagsmahlzeit ersetzt eine Milchmahlzeit. Mit fortschreitendem Alter reduzieren sich die Milchmahlzeiten. Sie werden eben durch die Breie ersetzt. Die Beikost ist für Flaschenkinder wichtiger, weil so die Nährstoffaufnahme besser gewährleistet ist. Stillkinder können Beikost erst spät bekommen, oder direkt an die Familienkost gewöhnt werden. Wenn der Mittagsbrei gut klappt, die mIlch reduziert wurde, dann folgt der zweite Brei am Abend. So folgen noch nicht unmittelbar zwei Löffelmahlzeiten nacheinander. Flaschenkinder bekommen Getreideflocken in die übliche Milch gerührt. Dieser Brei wird nach 4 Tagen des Testens auf Verträglichkeit mit Obstmus ergänzt. Dann folgt der nachmittägliche Getreide-Obstbrei. Eine optimale Nährstoffversorgung ist dann gewährleistet, wenn Nährstoffe (LM) in bestimmter Weise kombiniert werden. Jede Babybreimahlzeit ist in ihrer Kombination ausgewogen, denn es ist die Absicht bestimmte Nährstoffe mit bestimmten anderen zu kombinieren. So kamen die verschiedenen Breitypen zustande. Morgens: Milch (evtl 2x) Mittags: Gemüse-Kartoffel-Fleisch. Nachmittags: Getreide-Obst (milchfrei) Abends: Milch-Getreide evtl nochmal Milch Weil Milch die Eisenresorption behindert, wurde der milchfreie Getreidebrei am Nachmittag gewählt, weil es zum Mittagessen auch keine Milch gab und somit beide Mahlzeiten, hinsichtlich der Eisenversorgung gut zusammenspielen. Abwechslung ist kaum nötig. Wenn du weiterhin stillen willst, dann kannst du auf Folgemilch verzichten. Der Abendbrei wird dann entweder mit Kuhmilch angerührt (wie du willst) oder mit Wasser und danach wird gestillt. Da gibt es zig Möglichkeiten. Da müsstest du mich nochmal im Detail fragen. Joghurt sollte im 1.Lj noch nicht gegeben werden. Es heisst, dass Babies gesäuerte Milchprodukte noch nicht verstoffwechseln könnten. Spezielle Quarktöpfchen oder Joghurtzubereitungen für Babies seien im Nährstoffgehalt an Baby´s Bedürfnisse angepasst. Rohes Obst wäre ab dem 8. Lm geeignet. Brotrinde ist umstritten. Auch wegen Karies, wenn das Baby da länger draufrumkaut. Und auch wegen der Verschluckungsgefahr und der enthaltenen Vielzahl an Zutaten. Gruss Birgit


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