Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Umstellung auf "richtiges" Essen nach Beikost

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Frage: Umstellung auf "richtiges" Essen nach Beikost

Mitglied inaktiv

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Hallo! Unsere Tochter Jana wird am 13.01. schon 1 Jahr alt. Im Moment bekommt sie am Tag folgendes zu essen: morgens Milchnahrung, vor dem Mittagsschlaf Obst-Getreide-Brei, nach dem Schlaf Kartoffeln mit Fleisch und Gemüse, nachmittags Obst-Milch-Brei und vor dem Schlafengehen Milchnahrung. Zwischendurch Obst, wenn sie noch Hunger haben sollte. Alle sagen, dass man ab dem 1. Geburtstag auf richtiges Essen umstellen kann. Auch kann man den Zwergen dann wohl Kuhmilch geben. Jetzt ist meine Frage, oder auch Fragen: - Stimmt das mit der Kuhmilch? Umstellung von jetzt auf gleich oder das Milchpulver mit Kuhmilch anrühren? Oder noch anders? - Welche Mahlzeiten kann ich durch was ersetzen? - Kann Jana schon unser Essen mitessen, auch mit den Gewürzen? Ich denke, dass waren erstmal meine Fragen. Danke für die Antworten und frohe Weihnachten. LG Tanja


Birgit Neumann

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Hallo Tanja mit 10 Lm bereits ändern sich häufig die liebgewonnenen Essegwohnheiten und die Babys essen plötzlich weniger oder wollen weniger Milch trinken. Manche sind überaus neugierig auf Speisen, die andere Personen essen. Ab dem 10. Lm ist die Familienkost, besonders wertvoll, weil das Baby noch neugierig ist. Diese Neugier weicht mit fortschreitendem Alter eher einer Skpesis. Deshalb ist es wichtig, dass die Kleinen jetzt schon viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen etc kennenzulernen. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern dies einfach als "Spielerei" annehmen und sich an den üblichen Breien satt essen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennen lernen. Dass es möglichst wenig gesalzen sein sollte, liegt daran, dass sich dein Baby sonst an den Geschmack gewöhnt und die Babybreie dann nicht mehr so gerne essen mag. Deswegen vor dem 10. Lm unbedingt mit ganz einfachen Dingen beginnen. Beim Kochen schon dran denken und etwas parat haben, wenn das Baby am Tisch sitzt und nach etwas verlangt. Wechsle von der Säuglingsmilch zu Kuhmilch. Davon kannst du deinem Kind täglich etwa 300ml einschliesslich Käse und Joghurt etc geben. Die Breie kannst du auch abschaffen. Biete vermehrt feste Kost, d.h. normale Familienkost an. In diesem Alter ist das besonders wichtig, weil die Kinder noch neugieriger sind und vieles kennenlernen sollten. Morgens kannst du Brot geben. Zunächst einmal solltest du dein Kind sonst ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten (nicht nur abends) gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam am Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern. Es müssen keine Riesenmengen gegessen werden. Aber das Kind soll lernen, dass bspw Nudeln, egal ob grosse Nudeln oder kleine Nudeln, dicke Nudeln oder Spaghetti, in ähnlicher Weise vertragen und verdaut werden (oder auch nicht) und dass es eben Nudeln sind und Essen insgesamt viele Variationsmöglichkeiten bietet. Statt ständig neuer Gerichte, kannst du besser die Breizutaten einzeln in breiähnlichen Varianten servieren. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Und neue Geschmackserlebnisse, spielerisch erlebt, sind in diesem Alter sehr wichtig für die spätere Akzeptanz von Essen. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind die Bereitschaft zeigt, überhaupt zu probieren. Auch wenn es nur bspw eine einzige Erbse wäre. Beim nächsten Mal wären es dann zwei und so weiter. Kinder müssen viele Dinge erst noch kennenlernen. Den Geschmack von Brot, die Konsistenz von Brot, verschiedene Brotsorten. Der Belag, die Nähstoffdichte der Speisen. Sie orientieren sich in Essensangelegenheiten besonders am Papa, was anhand einer Studie herausgefunden wurde. Kinder wollen ihr Essen gerne untersuchen. Auch wenn dein Kind das Brötchen zerlegt und vermatscht, leistest du einen wichtigen Beitrag, wenn du das nich verurteilst. Diese Phase geht vorbei. Das Essen mit den Fingern sollte erlaubt sein. Denn Kinder wollen ihr Essen auch BE-Greifen. Bringe deinem Kind zaghaft bei, wie sie mit Besteck essen kann. Am Anfang führst du ihre Hand noch mit. Auch das macht Spass. Du kannst Speisen anpassen, stückigere Kost anbieten, und das Spiel ins Essen integrieren. Das heisst, dass die Zutaten bspw als Bild auf den Teller gelegt werden. Dann können zuerst die Augen von einem "Gesicht" gepickt werden. Auch das Auge isst mit. Sind die Teller schön angerichtet, übersichtlich gehalten, mit kleinen Portionen, dann animiert das meistens eher zum Essen. Statt einem Berg grüner Erbsen lieber mal nur Erbsen als Deko auf den Teller tun. Wenn es dem Kind schmeckt, kann nachgelegt werden. Insgesamt könnt ihr die Breie durch normale Lebensmittel ersetzen. Mit 10Lm etwa ist die Zeit des schnellen Wachstum allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich auch in verringertem Appetit. Das merkst du bald auch an den Kleidergrößen. Die Größen passen jetzt jeweils über einen längeren Zeitraum. Hast du sicher schon bemerkt, oder? Und weil dein Kind jetzt nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit evtl vermindert und evtl Nahrungsdefizite machen sich nicht so schnell bemerkbar. Gib einfaches Mischbrot, ein Vollkornbrot aus feinvermahlenem Mehl, ein selbergebackenes Brot, ein Kartoffelbrot etcetc sind für den Anfang gut geeignet. Als Belag reicht vorerst Butter oder Margarine. Das Brot kannst du in mundgerechte Häppchen (vorerst noch Rinde wegschneiden) schneiden. Das erleichert das Essen und erfordert kaum Kauaufwand, der aber trotzdem erwünscht ist. Die Kaumuskeln sollten trainiert werden. Dazu gibt es Milch. Die Kleinen können das selber essen. Nudeln und Kartoffeln sind sehr unterschiedliche Sättigungsbeilagen. Kartoffeln haben eine geringere Nährstoffdichte als Nudeln. Das heisst, um davon satt zu werden, muss eine größere Menge davon gegessen werden. Grüsse B.Neumann und natürlich auch Frohe Weihnachten


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Guten Morgen! Jetzt sind doch noch ein paar Fragen aufgetaucht. Kann Jana wirklich alles essen? Im 1. LJ waren ja einige Dinge "verboten", wie z. B. Eier, Nüsse, Fisch. Welche Milch kann ich ihr denn anbieten, bzw. wieviel Prozent Fett sollte die haben? Es gibt ja 1,5% oder 3,5%. Es ist ja wahrscheinlich egal, ob ich Frischmilch nehme oder haltbare, oder? Wie sieht es mit Joghurt aus? Kann ich Jana denn schon normalen Joghurt geben, z. B. von Ehrmann? Auch hier die Frage wieviel Prozent Fett? Es gibt ja auch extra Produkte für Kinder, z. B. Jogolino. Sind die besser? Danke noch einmal. Gruß Tanja


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