Hallo,
meine Tochter ist fast 1 Jahr alt und isst Morgens und Abends schon mit uns mit. (Brot mit Butter oder Frischkäse, Gurke, Knäckebrot..)
Mittags bekommt sie noch selbstgekochten Brei und probiert auch hin und wieder etwas vom Tisch. (Kartoffeln, Nudeln) Gemüse mag sie jedoch nicht, nur püriert im Brei. Hoffe das ändert sich noch. :-)
Zum Schlafen wird sie zurzeit noch gestillt. (2-3x täglich, sowie Nachts).
Am Nachmittag hat sie bisher Hirsebrei mit Obstmuß oder Schmelzflocken mit Obstmuß gegessen. Das mag sie jedoch nicht mehr so gerne. Was kann ich ihr zum Nachmittag anbieten? Zwischendurch isst sie gerne ein paar Hirsekringel, Reiswaffeln und sie mag total gerne die Obst Quetschis zum trinken. Die haben wir aber nur für unterwegs mal, da sie praktisch sind.
Mit dem Obst ist es auch schwierig. Sie kaut ganz gerne auf Melone herum und isst Apfel/Bananenmuß. Aber nur, wenn dieser unter Getreidebrei gerührt ist. Pur nicht. Melone ist das einzige Obst, was sie bisher am Stück gegessen hat. Mache mir nun Gedanken, wie ich ihr Obst schmackhaft machen kann, ohne ihr jeden Tag die quetschis geben zu müssen. Diese sind eigentlich nur für unterwegs für den Notfall. Zuhause möchte ich ihr schon etwas anderes machen.
Vielen Dank schon mal für die Beantwortung meiner Fragen. :-)
LG
von
Mellorine
am 19.09.2017, 21:43
Antwort auf:
Nachmittagsbrei Ersatz
Hallo Mellorine
Hirsekringel und Co sind in Kombination mit etwas Obst, wie die bei euch bspw gut akzeptierte Melone, ein guter Nachmittagssnack.
Andere Ideen:
fein geriebener oder gekochter Apfel, Banane - auch zerdrückt - wunderbar geeignet. Birne, wenn weich ist ideales Fingerfood. Pfirsich und Nektarinen ohne Haut sind super geeignet
Melone ggf auch Papaya oder (Bio-)Mango, sowie zerdrückte Heidelbeeren, Avocado oder Kiwi ist möglich. Erdbeeren oder andere Beerenfrüchte...die Kernchen von Him- bzw Brombeeren vorher entfernen - einfach durch ein Sieb streichen.
Halbierte (oder noch kleiner geschnittene) kernlose Weintrauben.
In Anlehnung an die Quetschies, könntest du selbst Fruchtsmoothies zubereiten:
Püriere Obst und lass es deine Kleine trinken. Probiere es bspw aus einem kleinen Becher, einer kleinen Tasse oder mit Hilfe eines dicken Trinkhalm, ggf mit Hilfe eines Breisaugers via Fläschchen.
Erwünscht ist jetzt jedoch vielmehr, dass deine Tochter selbständig isst und Obst und Anderes in neuen Formen (nicht nur Brei) kennen lernen kann.
Der Vorteil der Smoothies ist, dass die Konsistenz immer die Gleiche ist. Der Geschmack ist häufig zweitrangig. Irritierend ist häufig eher ein neues Mundgefühl der deinem Kind bisher unbekannten Obstsorten. Fahre darum zweigleisig und biete zum Smoothie auch Obst, in kleiner Menge, in einer anderen Konsistenz.
Du kannst Obst fein reiben, als weiche Stückchen präsentieren, in Stückchen dünsten und als Fingerfood anbieten.
Andere Ideen:
Hafer-Bananen-Cookies:
1 große, reife, gelbe Banane (oder Apfelmus)
ca 100-120g feine Haferflocken
viel weniger als 1 Msp Bourbonvanille
zerkleiner die Haferflocken in einem Blitzhacker zu "Mehl". Zermuse oder püriere die Banane, vermische sie mit der Vanille.
Gib das Hafermehl dazu und bereite aus allen Zutaten einen Brei
Heize den Ofen auf 175° hoch und bereite ein Backblech mit Backpapier vor. Mit Hilfe von 2 TL und deinen Händen kannst du jetzt aus dem Teig kleine Kekse formen, etwas flach drücken und ca 10-12, ggf länger, im Ofen backen. Anschliessend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Diese Kekse sind bei vielen Müttern beliebt. Ggf musst du etwas experimentieren, bis du nach dem Backen die richtige Konsistenz erhältst.
"Rezept" für die Zubereitung von babygerechten Gemüsesticks:
Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze sehr weich.
Fertig ist das Fingerfood. Esst alle davon :)
Du kannst weiterhin nach Bedarf stillen und dein Baby mit neuen Essgenüssen vertraut machen - unabhängig von einer Mindestessmenge. Lass deine Tochter vielmehr das Essen mit allen Sinnen erfahren, lass sie Essen riechen, fühlen, schmecken.
Das angebotene Fingerfood sollte aus weich gedünsteten Obst/Kartoffel/Gemüsestücken bestehen. So kann dein Baby das Essen auf - wörtlich genommen - eigene Faust erkunden. Dünste oder dämpfe einfach das Gemüse, zu Sticks geschnitten, ohne weitere Zusätze, in wenig Wasser.
Als Stäbchen/Stick lässt sich das weiche Gemüse (Kartoffel oder Obst) gut mit der Faust umschliessen und festhalten. Die Kleinsten lutschen das Stückchen vorsichtig ab und erspüren und erschmecken das "Ding".
Für die Vollständigkeit:
!!!
Achtung: niemals(!!!) harten Lebensmittel wie rohe Apfel/Möhrenstücke, ungekochte Nudeln, Gummibärchen, Nüsse, Kerne, Saaten etc geben.
Smoothies kannst du mit dem Mixer (Mixstab) aus jedem Obst herstellen. Je nach dem kannst du etwas Obstsaft dazugeben, um ein besseres und flüssigeres Ergebnis zu erzielen, Befülle eine Tasse oder ein Glas: Verschliesse das Glas mit Klarsichtfolie und piekse ein Loch für einen Trinkhalm hinein - Trinken/essen mit Trinkhalm - fürs Trinkerlebnis - falls erforderlich.
Auch möglich sind evtl To Go Becher, um das Esserlebnis eines Quetschies in etwa nachzuahmen. Dafür muss das Obst natürlich ganz fein vermixt sein, damit es jeweils hindurchpasst.
Versuche aber weiterhin, zusammen mit deiner Tochter neue Obst-und Gemüsesorten zu entdecken. Es muss nicht immer über die Methode des Obsttellerchens funktionieren. Gehe unkonventionelle Wege, mit Spaß und ohne Erwartungshaltung. Iss selbst mit viel Genuss und inspiriere damit deine Tochter.
Und ganz wichtig: die Kontinuität. Je mehr dein Kind sieht, wie begeistert du so manches Obst isst, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie im richtigen Moment bei dir probiert, und wenn sie überzeugt ist, dann auch mehr davon fordert.
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 21.09.2017