Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter, gerade 2 geworden, verweigert standhaft festes Essen, ich bin mit meinem Latein am Ende ! Sie ißt nur Breie, die dann in allen möglichen Variationen, Griß, Haferflocken, Milchreis Breie mit pasiertem Obst usw. Mittagessen nur Glaskost ! Was anderes geht garnicht ! Habe schon versucht sie auszutrickesen und hab das Selbstgekochte in ein Glas getan und dann davon auf dem Teller getan, so, daß sie sehen konnte, daß es aus dem Glas kommt. Auch Fehlanzeige, nach einem Löffel kam alles wieder raus. Dabei war es im Prinzip nichts anderes als Kartoffeln mit Gemüse ohne Gewürze. Brot geht nur wenn man es klitzeklein schneidet und sie füttert, abbeißen mag sie auch nicht. Und das nur wenn sie lustig ist, vielleicht 1 x die Woche oder so. Irgendeine Kau oder Schluckstörung hat sie nicht denn Bratwurst kann sie allene essen,da beißt sie selbst ab und kaut !!! An mangelnem Vorbild kann es auch nicht liegen, sie ist immer dabei wenn wir essen und bekommt auch immer eigenen Teller, nur davon essen tut sie nie. Der Kinderarzt sagte wir sollen die Roßkur durchziehen, heißt, entweder sie ißt das was ich ihr gebe also Brot und selbstgekochtes oder sie muss hungern. Was mach ich denn richtig ? Haben Sie eine Idee wie ich von den verhassten Gläschen wegkomme ? Ich könnte mich ohrfeigen, daß ich überhaupt damit mal angefangen habe und nicht von der ersten Beikost selbst gekocht habe ! LG Anja
Hallo Anja könnte es sich um einen Machtkampf handeln? Trinkt dein Kind Milch? Isst sie Süßigkeiten? Ist sie zu faul zum Kauen? Oder liegt es am Geschmack? Was esst ihr denn so? Kinder sollten bis zu 10 mal etwas probiert haben, bevor sie es wirklich gut akzeptieren und sich an den Geschmack gewöhnt haben. Zum Probieren genügen oft schon mimimalste Mengen. Und ausspucken sollte erlaubt sein. Auch der Geruchssinn spielt eine große Rolle. Denn noch bis ins Erwachsenenalter (lebenslang) hinein sind solche Erinnerungen mittels Geruchssinn aktiv, und die Bereitschaft später im Erwachsenenalter eine Speise zu probieren, ist dadurch sehr gross. Somit nimmt die Geruchsprägung noch vor der Geschmacksprägung eine wesentliche Rolle ein. Die einmal erlernten Geschmacksmuster, in frühester Kindheit, werden treu bis ins Erwachsenenalter hinein beibehalten. Muttermilchersatzpulver bspw. enthält gewöhnlich den Aromastoff Vanillin. Das Münchner Sensorikunternehmen ASAP hat hierzu eine Versuch durchgeführt: 130 Jugendliche und Erwachsene erhielten zwei fast identische Proben Ketchup. Die Proben unterschieden sich in der Zugabe von Vanillin zu einer Ketchupflasche. Der vanillinhaltige Ketchup wurde von ehemaligen Flaschenkindern 4 mal so häufig bevorzugt, als von ehemals gestillten Personen. Eine neuere Studie ergab, dass Kinder, die häufig aromatisierte Fruchtjoghurts assen, sich so sehr an die Aromen gewöhnen, dass sie dann den im Testversuch selber angerührten Joghurt mit frischen Früchten, als Kunstprodukt zu identifizieren glaubten. Fazit: Das Aroma der echten Früchte war ihnen so fremd, dass sie die künstlichen, naturidentischen, natürlichen Aromen, jeweils als den Geschmack von "echtem Obst" abgespeichert hatten und künftig diesen "unechten" favorisieren. Wichtig zu wissen ist, dass bei der Appetitsteuerung viele Faktoren zusammenspielen. Eine ganz wichtige Rolle spielt auch die individuelle Verdauung der Speisen, die u.a. von der mikrobiologischen Darmbesiedelung abhängt. Hast du gestillt? Wie war das Essverhalten als Baby von dir oder deines Mannes? Auch bestimmte Krankheiten/Ereignisse (viel Trubel, Eintritt in den Kiga) können einen Einfluss auf den Appetit und die Speisenauswahl haben. Hat das Kind zum Beispiel etwas gegessen und bekommt bald darauf einen grippalen Infekt o.ä., gar den Magen-Darm-Trakt betreffend, dann wird diese Speise meistens danach gemieden. Jedes Kind hat seine Favoriten. Dieses Heruaszufinden, ist schon mal was wert Dazu ist es wichtig, dass ein Kind ein möglichst breitgefächertes Repertoire hat, aus dem schöpfen kann. Das bedeutet, dass möglichst viel probiert werden sollte. Manchmal ist so eine Situation nicht der Essenstisch, sondern vielleicht der Spielplatz, bei der Oma, im Urlaub, im Restaurant etc Die Verdauung ist individuell verschieden. Was dem einen gut bekommt, kann eim anderen zu Unwohlsein führen. Deswegen mögen viele Kinder Gemüse oft weniger gerne essen. Gemüse hat zwar Vitamine Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe aber bringt (im Vergleich zu Obst) keine Sättigung. Die enthaltenen ekundären Pflanzenstoffe sind manchmal schwerer verdaulich. Deshalb wird Gemüse oft akzeptiert, wenn es entsprechend zubereitet wurde, weil die Zubereitungsweise eine direkte Auswirkung auf die Verdauunng/Verdaulichkeit hat. Mit viel Fett (z.B.Rahmspinat) werden Ballaststoffe verträglicher. Ketchup bspw. hat einen hohen Zuckeranteil. Die Säure wird abgemildert und Kalorien kommen hinzu. Erbsen haben von Natur aus einen leicht süßlichen Geschmack. Pizza ist auch fettreicher wegen dem Käse und Öl. Deswegen akzeptieren Kinder oft mit Gemüse belegte Pizza. Auch Gemüsepuffer zählen hinzu Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben noch dazu eine sog. Neophobie. Eine Angst vor dem Neuen (essen). Auch hier wieder, evolutionsbiologisch betrachtet, eine gute Schutzfunktion. Gegessen wird nur das, was man kennt. Denn Unbekanntes könnte giftig sein. Besonders bittere Speisen sind oft giftig. Deswegen wird ein bitterer Geschmack von Kindern meistens abgelehnt. Grüne Paprika schmecken gekocht meist bitter. Aber auch alte Möhren können manchmal bitterer sein. Auch das Mundgefühl ist für Kinder wichtig. Sie mögen es lieber knackig. Dein Kind evtl lieber breiig. Bratwurst schmeckt intensiv würzig und ist fettig, d.h. sie nährt gut bei gleichzeitig minimalem Esswaufwand, lässt sich gut kauen und schlucken. Siehe auch mal hier: http://www.schrotundkorn.de/2007/200709w01.html Gruss Birgit
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