Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Familienkost

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Familienkost

Omasüßigkeitenliebe

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Hallo! Grundsätzlichbin ich der Meinung, mein Sohn (9 Monate, gut 10kg knapp 70 cm) trinkt zu viel Muttermilch. Ich würde deshalb gern langsam aber sicher mit der Familienkost beginnen und hiffe, dass er dadurch angeregt wird sich an uns ein Beispiel zu nehmen :) Darf ich ihm geben was es bei uns gibt? Ich bin, v. a. wegen der Beikost, am rätseln ob wir uns wirklich gesund ernähren... das Verhältnis von Gemüse zu Kartoffeln sozusagen entspricht gabz und gar nicht den Vorgaben für die Beikost... Manchmal gibt es Kartoffeln mit Butter. Manchmal gibts auch Pfannkuchen mit Marmelade oder in Suppe geschnitten. Oder Kartoffelknödel mit Fleisch gefüllt und dazu Salat. oder Schnitzel paniert mit Kartoffeln und Karotten dazu. Ist das alles okay? Auch wenn dann im Verhältnis fast nur Getreide auf dem Menü steht? Ich kenn kaum Gerichte, bei denen wir hauptsächlich Gemüse essen. Vielleicht Blumenkohl mit Brösel. Danke! Liebe Grüße


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Omasüßigkeitenliebe keine Sorge, Gemüse ist eine Bereicherung und bringt Geschmack und Abwechslung. Gemüse liefert Mikronährstoffe und mehr. Gemüse gehört zu einer ausgewogenen Ernährung dazu. Aber Gemüse (pur) macht nicht unbedingt satt, weshalb viele Kinder Gemüse nicht gerne pur essen. Du brauchst eure Alltagskost drum nun nicht grundsätzlich anzuzweifeln, kannst das vielmehr natürlich und eher zum Anlass nehmen, um langfristig vielleicht etwas in eurer Ernährung zu verändern. Falls du möchtest. Die Beschreibungen bezüglich eurer alltäglichen Mittagsmahlzeiten, in deinem Text oben, lesen sich völlig normal und sind normal und gewöhnlich. Und ganz egal was ihr esst - euer Kind kann und sollte jetzt auf jeden Fall eure (geeignete) Familienkost mit essen dürfen. Der Gewöhnungsprozess, die Anpassung geschieht in einer längeren Zeitphase, so dass du immer wieder die Möglichkeit haben wirst, euren Speiseplan und die Mittagsgerichte neu zu überdenken und kannst sie ggf ergänzen. Jeden Tag aufs Neue kannst du euren Speiseplan nach deinem Empfinden optimieren. Wichtig wäre jetzt einfach nur, dass euer Kind mit essen und alle geeigneten Speisen vom Familientisch probieren kann. Ich gebe dir noch einmal ganz allgemeine Tipps dazu - zum Übergang von Milch und Breikost zum Familientisch: Lass deinen Sohn jetzt, so oft wie möglich, auch selbständig essen und nimm dabei in Kauf, dass er dabei manche Speise zerpflücken und runterwerfen wird. Und dass er manche Speise in den Mund nimmt und vielleicht wieder auszuspuckt. Das sind vollkommen normale Entwciklungsprozesse. Denn Kinder lernen ganzheitlich und mit allen Sinnen. Dein Kind muss sich miit der stückigen Kost erst an ein neues Mundgefühl gewöhnen. Das braucht manchmal etwas Zeit. Während Babys beim Breiessen eher passiv essen, d.h. das im Mund platzierte Essen einfach nur schlucken müssen, erfordert das selbständige Essen viel mehr Erfahrung. Gib deinem Kind darum jetzt genügend Gelegenheiten, damit er viele Erfahrungen mit Essen mit verschiedenen Konsistenzen machen kann. Essen lernen erfordert viel Einfühlungsvermögen seitens euch Eltern. Vom Kind wiederum wird "Anpassung" verlangt. Und das klappt nonverbal besonders gut. Dein Kind muss sehen, wie andere Personen ringsum essen, damit er imitieren und ebenso beherzt zugreifen kann. Er lernt auf diese spielerische Art neue Konsistenzen kennen - und wird sie langfristig akzeptieren lernen. Zunächst sollten die Hände das Lebensmittel spüren dürfen - bspw wie ist die Temperatur, ist es hart oder weich, ist es fettig, glitschig oder hart und trocken ? Was sich in den Händen gut anfühlt, das hat gute Chancen um zum Mund befördert zu werden. Anschließend erfolgt diese Prüfung nochmals mit den Lippen und der Zunge. Dann erst wandert es in den Mund. Wenn diese Prüfwerkzeuge wegfallen, weil man den Kindern etwas in den Mund legt, ist die Wahrscheinlichkeit des Ausspucken sehr viel höher. Eine langsame Gewöhnung an das Neue klappt meist viel besser. Wiederhole das Speisenangebot und die Essmengen werden sich bei Gefallen stetig steigern. In einer netten Atmosphäre probieren Kinder neue Speisen besonders gerne. Bringe Neues in kleinen Mengen, zum selbständigen Essen auf den Tisch und wiederhole das Angebot häufiger. Hast du noch konkretere Fragen dazu? Dein Kind darf jetzt einfach alle geeigneten Speisen mitessen und erhält ergänzend noch Muttermilch nach Bedarf. Ziel wäre jetzt zunächst, dass dein Sohn jeden Tag Gelegenheiten erhält, um sich langfristig an neue Lebensmittel und Speisen zu gewöhnen. Er wird diese kennen-und lieben lernen. Und je mehr Freude er damit erleben wird, desto besser. Begleite deinen Sohn in diesem, seinem ureigenen Entwicklungsprozess die Welt zu entdecken. Grüße Birgit Neumann P.S. hier sind noch ein paar Anregungen: sättigend, unsüße Waffeln mit Cashewmus 50 ml Öl 125 g Mehl (Dinkelmehl 1050) 10g Zucker Preise Vanillezucker 1 Prise Salz 2 Eier 125 ml Milch 1 gehäufter EL Cashewmus Eier schaumig rühren, Zucker zugeben, Öl dazu. Milch dazu, restliche Zutaten und zum Schluss das Mehl darunterrühen. Teig quellen lassen und waffeln backen. Die Waffeln haben eine sehr gute Konsistenz und machen satt. Herzoginkartoffeln 750g geschälte Kartoffeln in Salzwasser kochen. Wasser abschütten, Kartoffeln stampfen, zu Kartoffelbrei. Etwas auskühlen lassen. mit 1 Ei, 1 Eigelb, Salz, 1 EL Butter vermengen, Hauch Muskat nach Belieben. Alles gut vermischen und mit dem Spritzbeutel Rosetten auf eine Backblech spritzen. Wenn das zu mühselig ist, also für die Alltagsküche, kann man den Teig auch mit Hilfe von zwei TL als Nocken auf ein Backblech setzen. Die Dinger werden noch mit einer Eigelb/Milch-Mischung bepinselt und ca 15 min im Ofen bei 190° gebacken. Auch Sahne reicht zum Bepinseln aus. Sie werden dann nur nicht so schön leuchtend gelb. und schau auch mal hier rein: https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Beikost-Fruestueck-Uebergang-Familienkost_50050.htm


Omasüßigkeitenliebe

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Vielen Dank. Mein Sohn hat noch keine Zähne, deswegen werd ich manches schon ein bisschen aufvereiten müssen, aber dann mach ich mir da jetzt keine Sorgen sondern wir essen einfach weiterhin Gemüse eher als Zuspeise :) Liebe Grüße


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