Mitglied inaktiv
Hallo Birgit, ich habe am Sonntag für unsere zweite Tochter (5 Monate) Apfelmus eingekocht. Das Rezept lautete 600 gr Äpfel, 200 ml Karottensaft und ein wenig Zimt. Wie lange ist so ein Apfelmuss haltbar? Bei anderen Rezepten verwendet man Gelierzucker o.ä. weegen der Haltbarkeit. Hast Du ein anderes Rezept zum Einkochen, welches den Mus haltbar macht? Vielen Dank. Viele Grüße Sarah
Hallo Sarah ich würde dir raten, das Mus selber zu essen. Nicht zuletzt auch wegen der Zimtzugabe. Das ist für ein so kleines Baby weniger (eher sogar nicht) geeignet. Das Apfelmus wäre im Kühlschrank fürs Baby etwa drei Tage haltbar. Selberkochen und Gläschen: beides hat Vor-und Nachteile. Mit dem Selberkoche jedoch besser erst nach dem 6. Monat beginnen. Da sind die Babies nicht mehr gar so empfindlich. obwohl das Selberkochen geschmacklich die Gläschenkost deutlich überragt, sollte dem Selberkochen nicht kategorisch der Vorzug gegeben werden. Selberkochen kann auch bedeuten, die gesamte Beikost nicht nur aus Packung oder Gläschen zu füttern, sondern die Breie mit frischen Zutaten zuzubereiten. Besonders der Nachmittagsbrei eignet sich hierfür. Hier kann z.B. frisch geriebener Apfel zum Einsatz kommen. Er ist die Alternative zum Instantbrei. Ich rate dir für den Anfang zum klassischen Frühkarottenbrei. Am besten beginnst du mit einem Gläschen und wenn alles gut klappt, dann kannst du mit dem Selberkochen beginnen. Entweder du mischst Gläschenmöhren mit selbstgekochtem Möhrenbrei oder du mischst Kartoffel unter. Oder wahlweise eine weitere Gemüsesorte wie Zucchini. Selberkochen ist gut, aber nicht unbedingt das Beste in den ersten Lebensmonaten. Es gibt tatsächlich keine hundertprozentigen Gründe, die für Selberkochen sprechen. Es gibt Für und Wider. Geschmacklich überwiegt das Selbstgekochte allemal! Und hieran soll das Baby langfristig gewöhnt werden. Ich persönlich finde deshalb eine Mischform ganz passabel. Gläschen und Selbergekochtes. Die Schadstoffkontrolle ist bei den Gläschen einfach besser. Auch beim Biogemüse hast du keine Analysenwerte. Und dass es unbedingt Bioprodukte sein müssen- das ist klar. Mischform bedeutet auch, dass du ruhig mit der klassischen Frühkarotte aus dem Gläschen beginnen kannst. Da der Frühkarottenbrei aus dem Gläschen in der Regel den Babies schmeckt, weisst du auch dass das Ablehnen der Beikost nicht unbedingt mit deinen Kochkünsten zusammnhängt. Babies haben sehr sensible Geschmacksnerven und schmecken Nuancen die Erwachsene oft gar nicht mehr wahrnehmen. Besonders "bitter" kann beim Möhrenrei zur Ablehnung des Selbstgekochten führen. Viele Mamas beklagen dass ihre Babies das Selbergekochte nicht essen mögen. Gründe können sein: Unsicherheit der Mutter Konsistenz (nicht fein genug?) Geschmack (Babies schmecken sehr intensiv). Geschmackliche Abweichung in den Sinneseindruck "bitter" können dazu führen, dass das Essen abgelehnt wird. Andere Darbietung der Kost (Teller statt Gläschen?) Schadstoffbelastung Gläschen und Selbergekochtes ist eine gute Kombination: Der erste Brei kann deshalb getrost aus dem Gläschen serviert werden. Du nimmst einen Gemüsebrei (Möhre oder Pastinake) aus dem Gläschen, daran gewönnst du dein Kind. Dann kannst du im Weiteren Zucchinibrei selbst zubereiten und untermischen. Dann kommt Kartoffel (Gläschen?) dazu. Kartoffel sollte am besten immer frisch zum Brei zugegeben werden. Hierbei besteht die Krux, dass man sie selten so fein hinbekommt. Ab dem 8. bzw 9. Monat ist das fürs Baby dann aber meistens kein Problem mehr. Auch Fleisch kannst du selbst zubereiten und untermischen. Wenn du stillst, kannst du auch noch eine Weile auf Fleisch verzichten. Den Abendbrei kannst du selbst zubereiten und ebenso unbedingt den Nachmittagsbrei. Gemüse und Kartoffeln, sowie Fleisch kleinschneiden, in wenig Wasser dünsten, pürieren. Für den Fleischbrei nimmt man (mageres) Muskelfleisch, ein Rindersteak bspw. Ob du den Brei gut hinbekommst, hängt von deinen Gerätschaften ab. Ein Mixer wäre sehr hilfreich. Einfachster Fleischbrei: Qualitativ hochwertiges Fleisch in Wasser garen. Dann in einem guten Püriergerät (Blitzhacker etc) zermusen. Verwende mageres Muskelfleisch wie etwa Rindersteak. Oder das Steak bereits beim Metzger durch den Fleischwolf drehen lassen. Dann garen. Das erleichtert das Pürieren. Püriertes Fleisch am besten in Eiswürfelbehälter füllen, zusätzlich in einem Gefrierbeutel oder einer Gefrierdose verpacken und schockgefrieren. Anschliessend umfüllen. Bei Bedarf ein bis zwei Würfelchen entnehmen, kurz antauen lassen und unter das restliche Essen mischen. Haltbarkeit bei -18°C ca 2 Monate. 20-30g Fleisch kommen in eine Gemüsebreiportion von 190g für ein Baby bis zum 7. M. Danach werden gar 30g empfohlen. Grundrezept für den Mittagsbrei: 90g Gemüse 40g Kartoffeln 20-30g Fleisch 8g Öl Gruss Birgit Willst du für dein Baby selbst kochen, musst du 100% überzeugt sein, von deinem Vorhaben. Ich beschreibe dir hier ganz allgemein die wichtigsten Vorraussetzungen, die dich nicht abschrecken sollen. Wer für ein Baby selber kochen möchte, muss gewisse Regeln einhalten. Das Essen muss schadstoffarm sein, wenigst Nitrat enthalten, hygienisch einwandfrei sein und es muss schonend zubereitet werden, um die Vitamine zu erhalten. Auch die Konsistenz muss relativ flüssig sein. Ab dem 8. Monat ist das nicht mehr gar so wichtig. Gut einfrieren läss sich der Brei in gut gereinigten Babygläschen. Behältnis heiss auspülen und den Brei heiss hineinfüllen, schnell abkühlen, verpacken und ab in den Tiefkühler. Auch (frische) Tiefkühlbeutel sind geeignet. Beim Kochen und Tiefgefrieren von größeren Mengen ist das Verschliessen mit einer Vakkumpumpe sehr hilfreich. Vielleicht kannst du das von jemandem leihen. Trotz aller negativer Aspekte, finde ich, dass Selbstgekochtes fürs Baby einen wichtigen Stellenwert in der Kostpalette einnehmen sollte. Wenn du alle Punkte einhalten kannst, dann kannst du selber kochen. Schonend kochen, kannst du auch im Dampfdrucktopf. Hier noch mal die wichtigsten Regeln zum Selberkochen 1.Die Gerätschaften müssen peinlichst sauber sein. Alles vorher auskochen, damit keine Keime ins Essen gelangen. Ab dem 10. Lm etwa kann das gelockert werden. 2.Die Zutaten müssen einwandfrei sein. Möglichst sehr frisch am Markt (und natürlich beste Qualität (kbA)) kaufen. Ware sofort und schonend verarbeiten, d.h. garen und pürieren. Sofort hygienisch rein verpacken und schnellstmöglich lichtgeschützt abkühlen und dann tiefgefrieren. Auch das Wasser muss zur Bereitung von Säuglingsnahrung geeignet sein. Entweder Leitungswasser oder extra Wasser kaufen, das zur Bereitung für Säuglingsnahrung geeignet ist. Das steht so auf der Flasche. Wasser immer abkochen -auch das Flaschenwasser. 3.Die Konsistenz der Nahrung ist für dein Kind auch sehr wichtig, damit es die erste Breikost akzeptiert. Der Brei muss fein genug sein. Das ist der schwierigste Part beim Selberkochen der ersten Beikost. Evtl den Brei noch durch ein Passiersieb streichen. Das bedeutet jedoch möglicherweise Nährstoffverluste. Ausserdem musst du evtl Wasser zugeben, damit der Brei flüssig wird, was wiederum zu Lasten des Geschmacks gehen kann. Zu Anfang benötigst du schlicht Gemüse wie Möhren, Pastinaken, Zucchini oder Brokkoliröschen, das du wäscht, gegebenenfalls schälst. Zubereiten (dünsten oder dämpfen) mit wenig Wasser. Pürieren. Notfalls noch abgekochtes säuglingsgeeignetes Wasser zum Pürieren extra beimischen. Wichtig ist, dass du den Brei sehr sehr fein pürierst. Am besten kaufst du ein Gläschen Möhrenbrei und testest es hinsichtlich Geschmack und vor allen Dingen auf Beschaffenheit (Konsistenz) des Breies. Ins aufgetaute Essen gibst du vor dem Servieren jedesmal ca 1 EL Öl hinzu. Ich empfehle dir auch den Kauf des Buches "Kochen für Babys" von Dagmar von Cramm aus dem GU-Verlag. Beachte vor allen Dingen das Kapitel "Risiken". Es ist leider erst im hinteren Teil des Buches. Sehr schön und mit Grundrezepten ausgestatt ist die Broschüre des FKE in Dortmund. Sie ist sehr kostengünstig und du kannst sie direkt dort bestellen. Die Adresse findest du unter: www.fke-do.de Am besten testest du einzelne Breirezepte aus. Es werden unterschiedliche Ergebnisse erzielt, durch den Gebrauch verschiedener Gerätschaften. Das Öl kommt, wie bei den Gläschen, erst vor dem Verzehr hinzu. I.d.R. ein EL pro Portion on 190g. Im Kühlschrank hält sich der Brei trotzdem nur 1 Tag. Es besteht sonst ein zu hoher Nährstoffverlust. Und niemals angebrochene (also bereits angegessene) Breireste wieder verwenden. Reste für den Rest der Familie verarbeiten. Auftauen: Portion (Gläschen) direkt aus dem Tiefkühler ins Wasserbad geben. Lies auch mal im Forum quer, da findest du weitere hilfreiche Tipps. Also dann viel Spass Gruss Birgit
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für die Antwort. Wir werden den Mus dann selber essen. Mein Mann wird sich darüber freuen, ihn hat er sehr gut geschmeckt. Sarah
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