Kathina1002
Sehr geehrter Dr. Gagsteiger, ich hatte im Oktober die erste erfolglose ICSI (Grund für die ICSI ist das OAT 1 meines Mannes). Der Transfer war am 21.11. und am 5.12. habe ich ganz normal meine Periode bekommen. Ich hatte bis dato 800mg Cyclogest am Tag für 12 Tage genommen. Periode wie immer danach schmerzlos und gleich lang. Nun hatte ich am 15. Tag dieses Zykluses eine Zwischenblutung und am darauffolgenden Tag leichten rosa Ausfluss. Seitdem (heute ist Zyklustag 19), habe ich leichtes Ziehen im Unterleib und Blähungen, Übelkeit und ab und an Krämpfe. Meine Ovulationstests sind auch weiterhin negativ. Normalerweise habe ich meinen ES an Tag 16 oder 17 im Zyklus bei einem regelmäßigen Zyklus von 28-30 Tagen. Nun bin ich etwas beunruhigt über das andauernde Ziehen im Unterleib, da ich solche Beschwerden noch nie hatte, auch während meiner Periode nicht. Ich male mir schon das Schlimmste aus :( Muss ich mir jetzt Sorgen machen? Was könnte das Ziehen verursachen ?Mein Frauenarzt und die Klinik haben über die Feiertage geschlossen und eine Notaufnahme möchte ich damit nicht belasten. Viele Grüße und ein paar schöne Weihnachtstage
Vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre detaillierten Schilderungen. Ich kann verstehen, dass Sie sich Sorgen machen, besonders in einer solchen Situation. Hier sind einige mögliche Ursachen für Ihre Beschwerden und Empfehlungen, wie Sie damit umgehen könnten: Mögliche Ursachen für das Ziehen im Unterleib und die Symptome: Hormonelle Umstellung nach der ICSI und der Einnahme von Cyclogest: Nach einer ICSI kann der Hormonhaushalt, insbesondere Progesteron und Östrogen, noch einige Zeit schwanken. Dies kann Zwischenblutungen, Unterleibsschmerzen und andere Symptome wie Blähungen oder Übelkeit verursachen. Zystenbildung: Nach einer hormonellen Stimulation können funktionelle Eierstockzysten entstehen, die manchmal Beschwerden wie Ziehen oder leichte Blutungen hervorrufen. Eisprung ohne klaren Anstieg im Ovulationstest: Es ist möglich, dass ein Eisprung trotz eines negativen Ovulationstests stattgefunden hat, besonders wenn die Hormonwerte nach einer Stimulation nicht den normalen Zyklusmustern entsprechen. Reizungen oder minimale Entzündungen: Nach einer hormonellen Therapie kann die Gebärmutter oder die Eierstöcke etwas gereizt sein, was sich in Form von Ziehen oder Krämpfen äußert. Magen-Darm-Beschwerden: Blähungen und Übelkeit könnten auch auf gastrointestinale Ursachen hindeuten, die durch Stress oder die hormonellen Schwankungen begünstigt werden. Restwirkungen der Hormone oder eine sehr frühe Schwangerschaft: Obwohl Sie Ihre Periode hatten, wäre es theoretisch möglich, dass eine hormonelle Aktivität oder auch eine sehr frühe Schwangerschaft solche Symptome auslöst. Wann sollten Sie ärztliche Hilfe suchen? Starke Schmerzen: Sollten die Schmerzen im Unterleib deutlich zunehmen, suchen Sie bitte auch während der Feiertage eine Notfallsprechstunde auf. Fieber oder starke Blutungen: Diese könnten auf eine Infektion oder eine andere ernsthafte Ursache hinweisen. Ungewöhnlich starke Übelkeit: Falls Sie anhaltende Übelkeit haben, könnte dies ebenfalls abgeklärt werden. Empfehlungen für den Moment: Ruhe und Wärme: Legen Sie sich hin und verwenden Sie eine Wärmflasche, um die Beschwerden zu lindern. Tagebuch führen: Notieren Sie Ihre Symptome und ihre Intensität, um beim nächsten Arzttermin möglichst genaue Informationen zu geben. Ovulationstests weiter durchführen: Es könnte sein, dass der Eisprung sich verzögert hat. Beobachten Sie weiter. Sanfte Bewegung: Manchmal können leichte Spaziergänge oder Yoga helfen, Verspannungen zu lösen. Fazit: Die beschriebenen Symptome können zwar beunruhigend sein, sind aber nach einer ICSI und der hormonellen Unterstützung nicht ungewöhnlich. Wahrscheinlich handelt es sich um eine hormonelle Umstellung oder eine vorübergehende Irritation der Eierstöcke. Solange die Beschwerden mild bleiben und keine zusätzlichen Symptome wie starke Schmerzen, Fieber oder ungewöhnlich starke Blutungen auftreten, können Sie beruhigt bleiben und die Feiertage abwarten. Ich wünsche Ihnen alles Gute und eine baldige Klärung Ihrer Beschwerden. Und trotzdem wünsche ich: "Frohe Weihnachten!"
Kathina1002
Hallo Dr. Gagsteiger, vielen Dank für die umfassende Antwort. Jetzt bin ich beruhigter und weiß, was ich tun kann und wann ich mir Hilfe suchen sollte. Vielen Dank und Ihnen frohe Festtage!
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