Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Friedrich Gagsteiger:

Iui oder Icsi

Dr. med. Friedrich Gagsteiger

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Frage: Iui oder Icsi

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Guten Tag. Mein Mann (35) und ich versuchen seit 1 Jahr auf natürlichem Weg schwanger zu werden. Mein Mann hat 2 SGs, das letzte ist vom März 25 und hat folgende Parameter: Volumen: 2,4 ml pH: 7,4 Viskosität: normal Verflüssigung: vollständig Mikroskopische Beurteilung: Spermatozoen-Konzentration: 16,6 Mio./ml Gesamt-Spermatozoenanzahl: 39,8 Mio./Ejakulat MW schnell progressiv beweglich PR(a): 2 % MW langsam progressiv beweglich PR(b): 20 % MW nicht progressiv beweglich NR(c): 10 % MW Gesamtmotilität PR+NR (a.b.c): 33,0 % MW Immobile (d): 67 % MW normale Morphologie: 3 % MW amorphe Formen: 83 % MW sonstige Kopfveränderungen: 13 % MW Mittelstückveränderungen: 31% MW Schwanzveränderungen: 7 % Runde Zellen im Ejakulat: 14,0 Leukozyten (WBC) - Nachweis mittels Peroxidase-Färbung: negativ Zink (Fruchtzucker-Glukosidase): 7,8 µmol/Ejakulat Er nimmt tamoxifen und fertilovit m plus ein seit Anfang April.  Wir wissen schon wo die Einschränkungen beim SG liegen.  Ich 33, pcos mit regelmäßigen Eisprung und regelmäßigen Zyklen, Folsäure + myo inositol+ metformin Einnahme wodurch. Mein Zuckerwert auch gut im Griff ist , Eileiter durchgängig, hsk und lsk unauffällig keine Zysten und Endometriose etc. gute ovarialresevve (amh wert liegt bei 6), gute aufgebaute GM schleimhaut lt. Ultraschall. Aktuell leichte stimulation mit letrozol 2,5mg. Ist eine iui wirklich sinnvoll? Wieviele machen Sinn und wie sieht die Erfolgsrate aus? Sollen wir direkt auf icsi umsteigen? Können Sie aus Erfahrungen was berichten?


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Guten Tag Gerne berate ich Sie:                                    1. Situation Ihres Mannes   Die Samenqualität ist eingeschränkt. Vor allem die Beweglichkeit der Spermien ist etwas schwächer. Er nimmt bereits Tamoxifen und Fertilovit M plus – das kann erst nach 3–6 Monaten Wirkung zeigen, also bitte noch etwas Geduld. 2. Ihre Situation Obwohl Sie PCOS haben, haben Sie regelmäßige Eisprünge. Ihre Hormontherapie (Metformin, Myo-Inositol, Letrozol) läuft gut. Gebärmutter, Eileiter und Eierstock-Reserve sehen sehr gut aus. 3. IUI (Insemination) Die Insemination ist eine sinnvolle „Zwischenstufe“: Die aufbereiteten, besten Spermien werden direkt in die Gebärmutter gegeben. Erfolgschancen: etwa 8–12 % pro Versuch. Wie oft probieren? 3 Zyklen sind vernünftig. Wenn es dann nicht klappt, bringt ein weiterer Versuch meist nicht mehr viel.   4. ICSI (direkte Befruchtung im Labor) Sollte nach 3  IUIs keine Schwangerschaft eintreten, lohnt es sich, auf ICSI umzusteigen. Bei der ICSI wird ein einzelnes Spermium direkt in die Eizelle injiziert – die eingeschränkte Beweglichkeit ist dann weniger problematisch. Da Ihre Eierstöcke gut reagieren, haben Sie für eine ICSI sehr gute Voraussetzungen. 5. Praktisches Vorgehen Noch 3 IUIs mit Letrozol-Stimulation durchführen. Parallel: Bei jeder Insemination das Spermiogramm kontrollieren. Vielleicht ist es schon besser geworden. Keine Schwangerschaft? → Besprechen Sie frühzeitig den Wechsel zur ICSI, um keine Zeit zu verlieren. Kurzfassung: IUI jetzt: ja, zunächst 3 Versuche. Wenn es damit nicht klappt, zügig auf ICSI umsteigen. Bei jeder Insemination die Samenqualität noch einmal prüfen. Ich drücke Ihnen die Daumen! Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger    


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