Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Friedrich Gagsteiger:

Langes Protokoll Icsi

Dr. med. Friedrich Gagsteiger

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Frage: Langes Protokoll Icsi

Lucilu91

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Hallo Herr Dr. Gagsteiger,  wir sind kurz vor unserer ersten ICSI.  Laut unserer Kiwu Ärztin bin ich aufgrund meiner Adenomyose und Endometriose (saniert im Februar 2025) eine Kandidatin für das lange Protokoll also mit Downregulierung ab dem 18.ZT. Wie sind ihrer Erfahrungen mit Adenomyose und langes Protokoll? Ich habe immer regelmäßige Eisprünge.  Das lange Protokoll startet ja im Vorzyklus darf man diesen also den Vorzyklus noch nutzen oder muss verhütet werden?   Lieben Dank


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Guten Abend, vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre vorausschauenden Fragen – gerade bei Endometriose und Adenomyose ist eine sorgfältige Planung besonders wichtig. Langes Protokoll bei Adenomyose / Endometriose – meine Erfahrung: Bei ausgeprägter Adenomyose oder Endometriose, insbesondere nach einer operativen Sanierung wie bei Ihnen, wird in vielen Fällen das sogenannte lange Protokoll mit Downregulation gewählt – also der Start mit einem GnRH-Analogon (z. B. Decapeptyl) ab dem 18.–21. Zyklustag im Vorzyklus. Dieses Vorgehen hat sich aus meiner Sicht in folgenden Punkten bewährt: Es ermöglicht eine bessere Kontrolle über die Eierstockaktivität und kann die Gebärmutter bei Adenomyose „beruhigen“. Es kann die Entzündungsaktivität der Endometrioseherde senken. Es begünstigt oft eine gleichmäßigere Eizellreifung im Vergleich zu anderen Protokollen. Natürlich ist die Entscheidung für ein bestimmtes Stimulationsprotokoll immer individuell – und deshalb ist es wichtig, dass Sie die Empfehlung Ihrer behandelnden Ärztin befolgen, die Ihre Vorgeschichte, Ihr OP-Ergebnis und die Ultraschallbefunde genau kennt. Ich kann hier nur virtuell und allgemein beraten, Ihre Ärztin wird das passende Protokoll auf Sie abgestimmt haben.   Darf man den Vorzyklus noch für einen Schwangerschaftsversuch nutzen? Nein – bitte nicht. Sobald mit der Downregulation ab dem 18. Zyklustag begonnen wird, sollte im gesamten Vorzyklus sicher verhütet werden. Der Grund: Die GnRH-Analoga können den Hormonhaushalt tiefgreifend beeinflussen. Eine sehr frühe, unerkannte Schwangerschaft könnte gestört werden. Ein spontaner Versuch würde außerdem die Protokollplanung durcheinanderbringen.   Bitte verwenden Sie daher in diesem Zyklus nicht-hormonelle Verhütung wie z. B. Kondome – Ihre Kinderwunschklinik wird Sie auch hierzu sicher beraten. Ich wünsche Ihnen für die anstehende Behandlung alles Gute – und wenn Sie mögen, begleite ich Sie gerne mit weiteren Informationen durch den Prozess. Herzliche Grüße Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger


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