Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Friedrich Gagsteiger:

2. ICSI

Dr. med. Friedrich Gagsteiger

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Frage: 2. ICSI

JulWie

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Hallo Hr. Dr. Gagsteiger,   wir befinden uns aktuell mitten in unserer 2. ICSI, am Montag war Punktion und am Freitag ist der Transfer geplant nach 4 Tagen Kultur.   Es gibt ein paar Dinge, die mich sehr beschäftigen und ich bin gespannt auf Ihre Sichtweise.   Während der gesamten Stimulationsphase (1. ICSI mit Gonal F, 2. ICSI mit Menogon), fand keine Blutkontrolle der Hormonwerte statt. Ich hatte mich mehrmals danach erkundigt, es hieß immer der Ultraschall wäre aussagekräftig genug. Ich lese jedoch dass es doch ziemlich wichtig ist, zum einen ist am Östrogenwert erkennbar, wie reif die Eizellen wirklich sind, die Größe ist ja bei jedem anders und der jeweilige Reifegrad? Und was mich auch sehr beunruhigt ist, dass der Progesteronwert, trotz Nachfrage, nicht abgenommen wurde. Denn es gibt ja Studien, dass wenn dieser vorzeitig zu hoch ist, man keinen Frischtransfer machen sollte weil die Einnistungschancen dann sehr schlecht seien? Das macht mir große Sorge, weil das bei mir nie passiert ist und ich wirklich Angst habe.    Im Ultraschall wurden auf jeder Seite ca. 5-6 Follikel gesehen, punktiert wurden am Ende nur 7, wie kann so etwas sein?   Was denken Sie über das Nahrungsergänzungsmittel NAC? Kann ich es einnehmen um das Risiko einer Fehlgeburt zu verringern? Ich habe einige Studien dazu gefunden.   Bei der 1. ICSI haben es nur 4 Eizellen in die verlängerte Kultur geschafft, und bei der 2. ICSI jetzt auch wieder, wir haben leider nichts auf Eis. Die erste endete leider in einer biochemischen Schwangerschaft. Ich komme mit meiner 2. Zyklushälfte leider nie über 10-11 Tage, egal was ich bisher gemacht/ genommen habe und es kann mir auch keiner sagen woran es liegt. Ich habe Sorge, dass dies nicht ausreichend ist und dieses mal spritze ich mir das erste mal Prolutex 25g jeweils morgens und abends. Ist das eine gute Basis oder ist das zu wenig? Oder sollte ich zusätzlich nach Transfer auch noch Cyclogest einführen und einen Bluttest machen ob das Progesteron im Blut schon ausreichend ist?   Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Mühe!


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Guten Tag, ich verstehe, dass Ihre derzeitige Behandlung viele Fragen offenlässt und Unsicherheit erzeugt.  Stimulations­kontrollen Während der Stimulation genügt in den meisten Zentren tatsächlich der Ultraschall. Mehrere Leitlinien-Updates zeigen, dass zusätzliche Östradiol-Messungen snicht immer einen medizinischen Vorteil bringen, solange die Follikelgrößen klar beurteilbar sind. Progesteron ist allerdings ein Sonderfall: Ein vorzeitiger Anstieg von Progesteron vor der Auslösespritze kann die Einnistung bei Frischtransfers verschlechtern. Viele Kliniken bestimmen deshalb den Wert routinemäßig – Ihre hätte das zumindest auf Ihre Nachfrage hin tun sollen. Eine Differenz zwischen gesehenen Follikeln und gewonnenen Eizellen Dass man weniger Eizellen punktiert als Follikel gesehen wurden, ist leider nicht ungewöhnlich. Manche Follikel enthalten gar keine oder unreife Oozyten, andere kollabieren beim Absaugen. Ein solches „Verlust-Phänomen“ ist nur begrenzt beeinflussbar. N-Acetylcystein (NAC) NAC wirkt antioxidativ; kleine Studien deuten bei PCOS und wiederholten Fehlgeburten auf einen möglichen Nutzen hin, doch die Daten sind insgesamt noch dünn. Eine Einnahme von 600 – 1 200 mg täglich gilt als sicher, doch einen eindeutigen Vorteil kann man derzeit nicht versprechen. Ihre kurze Lutealphase und die Progesteron­gabe In Spontanzyklen kann eine Lutealphase unter zehn Tagen die Chance auf eine Empfängnis mindern; im ART-Kontext wird das durch eine ausreichende Progesteron­substitution aufgefangen. Mit Prolutex 25 mg morgens und abends liegen Sie bereits über der Standarddosis von 25 mg einmal täglich. Ein zusätzlicher Vaginal-Progesteron-Zäpfchen (Cyclogest) kann sinnvoll sein, wenn ein Bluttest am Tag des Embryotransfers weniger als 10–12 ng/ml zeigt. Lassen Sie sich diesen Wert aktiv bestätigen. Konkretes Vorgehen, falls Sie im aktuellen Zentrum bleiben Bitten Sie um eine nachträgliche Progesteron­bestimmung aus eingefrorenem Serum (falls vorhanden) oder um einen festen Progesteron-Kontrolltermin in der Lutealphase. Verlangen Sie Einsicht in die Laborprotokolle – Anzahl, Reifestatus und Qualität der gewonnenen Eizellen, Befruchtungsrate und Embryo-Grading. Transparenz ist Ihr gutes Recht. Warum ein Klinikwechsel sinnvoll sein kann Mehrere Ihrer berechtigten Fragen wurden abgewiegelt. Ein Zentrum, das Laborwerte erst nach mehrmaligem Drängen erhebt oder wichtige Blutuntersuchungen ganz auslässt, passt vielleicht nicht zu Ihrer Erwartung an Sorgfalt und Kommunikation. Ein Wechsel öffnet Ihnen den Weg zu klareren Abläufen, sorgfältigerer Aufklärung und – nicht zu unterschätzen – frischer Motivation. Warum ist der Transfer schon für Freitag (Tag 4) angesetzt, obwohl die Punktion erst am Montag war? Eine verlängerte Kultur bis Tag 5 – also bis zum voll entwickelten Blastozyst-Stadium – gilt inzwischen als Standard. Die aktuelle ESHRE-Leitlinie zur Embryo­übertragung empfiehlt ausdrücklich, die Kultur bis Tag 5 oder 6 fortzusetzen, weil sich dann die beste Blastozyste identifizierbar und das Risiko von Mehrlings­schwangerschaften senken lässt. ESHRE Mehrere Vergleichs­studien zeigen zudem höhere Implantations-, Schwangerschafts- und Lebens­geburten­raten für Tag-5-Transfers gegenüber Tag-4-Transfers. In einer großen US-Kohorte lag die Chance auf eine intakte Schwangerschaft bei Tag 5 um den Faktor 2 höher als bei Tag 4 (OR ≈ 2,0; 72 % vs. 46 %). Fertstert Wird also am Freitag (Tag 4) transferiert, verzichten Sie auf einige Vorteile. Häufig steckt dahinter kein medizinisches Argument, sondern schlichte Logistik: Ein Tag-5-Blastozyst-Transfer fiele in Ihrem Zyklus auf den Samstag – und manche Labors oder OP-Teams sind am Wochenende nur eingeschränkt besetzt. Genau das sollten Sie Ihrem Zentrum klar und direkt fragen: “Gibt es einen medizinischen Grund, weshalb Sie auf Tag 4 statt Tag 5 übertragen?” “Würde ein Wochenend­transfer Ihre organisatorischen Abläufe stören?” Wenn Ihnen die Antworten ausweichend oder unplausibel erscheinen, bestärkt das den Verdacht, dass hier die Evidenz hinterfragt werden sollte. In einem transparent geführten Zentrum sollte ein Tag-5-Transfer auch am Samstag organisatorisch lösbar sein – oder man erklärt Ihnen nachvollziehbar, warum in Ihrem individuellen Fall doch Tag 4 vorteilhafter sein soll. Kurzum: Bitten Sie um eine schlüssige Begründung auf alle Ihre Fragen. Bleibt sie aus, ist ein Klinikwechsel – wie bereits empfohlen – noch dringlicher.


JulWie

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Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.   Ich hatte wirklich explizit 2 Tage vor Punktion nach Bestimmung des Progsteronwertes gefragt, weil mir eine Bekannte erzählt hatte, dass deswegen bei ihr kein Frischtransfer stattfinden kann. Die Ärztin sagte mir, dass das nicht gemacht wird, weil es keine wirklichen Studien dazu gäbe und man auch nicht festmachen kann, ab wann der Wert denn zu hoch wäre. Das hatte mich,wie schon geschrieben, sehr verunsichert, auch weil ich dann dazu Studien gefunden hatte.      Ich hatte bisher schon Cyclogest und Duphaston hochdosiert, beides konnte meine Lutealphase leider nicht verlängern und eine Schmierblutung setzt 11 Tage nach Eisprung ein, ich hoffe sehr dass diesmal die Spritzen eine Verbesserung bringen. Ich werde auf jeden Fall am Transfertag eine Bestimmung des Progesteronwerts vornehmen lassen, auch wenn ich es selbst zahlen muss.  Man erreicht aber grundsätzlich mit den Spritzen den besten Erfolg wenn es darum geht im Vergleich zu Kapseln oder Duphaston? 2x täglich ist auch nicht überdosiert?   Wir haben leider kein eingefrorenes Serum, immer wenn es mal im Spontanzyklus in der Lutealphase abgenommen wurde war der Wert jedoch sehr gut, auch ohne Medis.     Der Transfer ist für Freitag geplant, weil die Klinik am Samstag und Sonntag komplett geschlossen hat. Beim ersten Transfer war es auch schon so, dass Montag Punktion war und Freitag Transfer, und ich mir große Sorgen gemacht hatte dass es keine 5 Tage sind. Die Ärztin meinte darauf hin zu mir, dass es auch schon an Tag 4 eine frühe Blastozyste sein kann und man im Labor auch dann schon sehen kann, welche die beste Qualität hat, die Schleimhaut wäre auch wichtiger, dass diese passt. Mir blieb nichts anderes übrig als darauf zu vertrauen, im Endeffekt war an Tag 4 dann auch nur noch eine einzige Morula übrig geblieben und ich wurde damit schwanger, auch wenn es dann eine biochemische Schwangerschaft war, aber trotzdem sind das alles Punkte, die mich verunsichern und mir Angst machen.    Ist die Schwangerschaftsrate an Tag 5 höher, weil man dann genau weiß welche Blasto die beste Qualität hat? Oder gibt es noch andere Punkte?   Vielen lieben Dank!


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Viele Paare möchten den Progesteron-Spiegel schon vor der Punktion kontrollieren, um ein mögliches „Zu-viel“ rechtzeitig zu erkennen. Wirklich gut untersucht ist aber nur der Wert am Tag des hCG-Triggers (≈ 36 h vor Punktion). Eine systematische Übersichtsarbeit von Ende 2024 kommt zum wiederholten Ergebnis: Steigt der Spiegel über etwa 1,0 – 1,5 ng/ml, sinkt vor allem bei Tag-3-Transfers die Lebendgeburtenrate; für Blastozysten (Tag 5) ist der Effekt schwächer und in vielen Studien gar nicht zu sehen. PMCFrontiers Weil für „zwei Tage vor Punktion“ kein valider Schwellenwert existiert, verzichten etliche Kliniken auf diese frühe Messung. Wer trotzdem auf Nummer sicher gehen will, lässt den Wert am Trigger-Tag bestimmen und erwägt ab ≥ 1,5 ng/ml ein freeze-all-Vorgehen. Am Transfertag selbst kann eine Zusatzmessung helfen, wenn Sie – wie bei Ihnen mit Schmierblutungen – die Lutealphase engmaschig beobachten möchten. Subkutanes Progesteron – was sagt die Evidenz? Randomisierte Drei-Arm-Studie 2024: Bei 25 mg subkutan täglich lag die klinische Schwangerschaftsrate (≈ 22 %) gleichauf mit vaginalen Kapseln und nur numerisch unter intramuskulären 50 mg; die Patientinnen bewerteten Schmerz und Komfort aber deutlich besser als i.m.­-Injektionen. BioMed Central Prolutex- versus Crinone-Studie (Taiwan, 2022): 25 mg s.c. einmal täglich war der 2 × 90 mg vag. Therapie nicht unterlegen; Nebenwirkungen waren geringer. PubMed Netzwerk-Metaanalyse 2024: Die höchste Live-birth-Wahrscheinlichkeit ergab sich für vaginales Progesteron plus einmaligen s.c. GnRH-Bolus; reine s.c.-Monotherapie schnitt solide ab und lag vor oralen Regimen, wenn auch knapp hinter i.m. + vaginal. Nature Damit ist Ihr Schema – zum Beispiel 25 mg s.c. zweimal täglich (gesamt 50 mg) – keineswegs überdosiert, sondern bewegt sich exakt im internationalen Standard. Dosen bis 100 mg/Tag wurden in Studien ohne Sicherheitsprobleme eingesetzt; entscheidend ist die gleichmäßige Verteilung über 24 h, um nächtliche Abfälle zu vermeiden. Warum kommt es trotzdem zu Schmierblutungen? Vaginale und orale Präparate erzeugen hohe Uterus-Gewebespiegel, aber die Serumspiegel fallen oft in den frühen Morgenstunden ab. Subkutane Injektionen führen zu stabileren Systemkonzentrationen und können genau diesen Schwachpunkt ausgleichen – darum ist Ihre aktuelle Umstellung logisch und vielversprechend. Tag-4-Transfer versus Tag-5-Blastozyste Eine große retrospektive Kohorte (≈ 2000 frische Zyklen) zeigte 2024 keinen Unterschied in der Lebendgeburtenrate zwischen Morula-Transfer an Tag 4 und Blastozystentransfer an Tag 5; Unterschiede betrafen vor allem das Geburtsgewicht bei Doppeltransfers. BioMed Central Ein multizentrischer randomisierter BMJ-Trial mit guter-Prognose-Patientinnen ergab ebenfalls: Die kumulativeLebendgeburtenrate war gleich, auch wenn Tag 5 pro frischem Transfer etwas besser abschnitt. BMJ Heißt praktisch: Wenn die Klinik am Wochenende schließt, ist ein Tag-4-Transfer akzeptabel – vorausgesetzt, mindestens ein vitales Morula-Embryo liegt vor und die Schleimhaut ist synchron (≥ 7 mm, trilaminar).  Kurz zusammengefasst Progesteron messen: Am hCG-Tag ist der einzige klar definierte Cut-off (≈ 1,5 ng/ml). Eine Zusatzmessung am Transfertag ist sinnvoll, wenn Sie sich dadurch sicherer fühlen. Subkutanes Progesteron: 2 × 25 mg/Tag liegt im Studienstandard und ist nicht zu hoch. Die Wirksamkeit ist vergleichbar mit anderen Wegen, die Verträglichkeit meist besser als bei i.m. Tag-4-Transfer: Liefert in neueren Daten ähnliche Lebendgeburtenraten zu Tag 5. Wichtig sind Embryo-Vitalität und Schleimhaut, nicht der Kalendertag. Damit haben Sie alles Wichtige abgedeckt, um den anstehenden Zyklus gut vorbereitet anzugehen. Ich drücke weiterhin fest die Daumen – melden Sie sich gern, wenn Fragen offen bleiben!


JulWie

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Vielen Dank für Ihre Antwort. Ich hatte seit am Montag die Punktion war immer noch Schmerzen im Unterleib und einen leicht braunen Ausfluss, ist das normal? Kann ich ab Transfer zusätzlich abends noch eine Cyclogest 400 vaginal nehmen, um auch lokal etwas positives zu bewirken ohne es dass es überdosiert wird? Oder was denken Sie über das pflanzliche Mittel Bryphillium? Der Transfer heute findet mit leerer Blase statt und nur mit vaginalem Ultraschall, kein zusätzlicher Ultraschall durch die Bauchdecke. Ich habe viel gelesen, dass man eigentlich eine volle Blase haben soll und dies sich auswirken kann und man mit dem Ultraschall von außen auch besser in die Gebärmutter sehen kann. Wie ist Ihre Meinung dazu?   Vielen lieben Dank 


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Guten Tag, ich kann gut nachvollziehen, dass man kurz vor dem Transfer noch einmal alles ganz genau wissen möchte. Hier die wichtigsten Punkte zu Ihren Fragen – bitte sehen Sie meine Hinweise als allgemeine Information, nicht als persönlichen ärztlichen Rat. Bei Unsicherheit immer Ihre behandelnde Praxis kontaktieren. 1. Unterbauchschmerzen und bräunlicher Ausfluss nach der Punktion Warum das meistens normal ist Bei der Follikelpunktion wird eine Nadel mehrfach durch die Scheidenwand und den Eierstock geführt. Kleine Hämatome oder Nachblutungen sind daher häufig; altes Blut erscheint 2‑6 Tage später als bräunlicher Ausfluss. Leichte krampfartige Schmerzen und ein „Wundgefühl“ können ebenfalls bis zu einer Woche anhalten. InVia Fertility Wann Sie die Klinik informieren sollten • hell‑rotes, frisches Blut, das weiterläuft • Schmerzen, die trotz Schmerzmittel stärker werden • Fieber ≥ 38 °C, Kreislaufbeschwerden oder starke Bauch­aufblähung (Verdacht auf Überstimulationssyndrom) 2. Zusätzliche Cyclogest® 400 mg vaginal ‑ ja oder nein? Übliche Dosierungen Viele Zentren verabreichen 400 mg × 2 täglich (insgesamt 800 mg) oder 200 mg × 3 bis 4 täglich. Eine randomisierte Studie fand keinen Vorteil, wenn man über 2 × 400 mg hinausgeht – die Serum‑Spiegel waren bereits damit ausreichend hoch. PMC Sicherheit Progesteron hat eine breite therapeutische Breite; eine „Überdosierung“ in dem Sinn ist selten problematisch. Höhere Mengen können aber mehr Blähungen, Brustspannen oder Schwindel verursachen. Konkrete Empfehlung Bevor Sie eigenmächtig 400 mg zusätzlich nehmen, klären Sie kurz telefonisch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, welche Gesamtdosis (und welche Applikationswege: vaginal / oral / intramuskulär) Ihre Klinik anpeilt. So bleibt Ihr Protokoll konsistent. 3. Bryophyllum (häufig als „Bryophyllum 5 %“‑Pulver oder Globuli) Wofür es eingesetzt wird In der Anthroposophischen Medizin wird Bryophyllum pinnatum traditionell zur Beruhigung der Gebärmutter (bei vorzeitigen Wehen, Unruhe, Schlafproblemen) genutzt. PubMedScienceDirect Evidenzlage bei IVF/Implantation Kontrollierte Studien zur Verbesserung der Schwangerschafts‑ oder Implantationsrate gibt es bislang nicht. Auch Wechselwirkungen mit Progesteron sind nicht untersucht. Mein Eindruck Schaden ist bei üblicher Dosierung unwahrscheinlich, Nutzen aber wissenschaftlich nicht belegt. Wenn Sie es nutzen möchten, informieren Sie die Praxis, damit alles im Behandlungsplan dokumentiert ist. 4. Transfer mit leerer Blase & rein vaginalem Ultraschall Warum viele Quellen „volle Blase“ erwähnen Das bezieht sich auf transabdominal Ultraschall-geführte Transfers – die volle Blase drückt die Gebärmutter gerade nach unten und begünstigt die Sicht mit dem US-Gerät Vorteile des transvaginalen Ultraschalls – Besser auflösende Bilder in der Nähe zum Uterus – Keine Blasenfüllung nötig → mehr Komfort – Mehrere Studien zeigen gleiche oder sogar höhere Schwangerschaftsraten im Vergleich zur transabdominalen Technik. ScienceDirectPubMedPMC Fazit Wenn Ihre Klinik routinemäßig den Katheter unter transvaginaler Sicht einführt, ist eine leere Blase sogar erwünscht, weil sie die Prozedur erleichtert. Das Vorgehen ist also absolut üblich und evidenzbasiert. 5. Praktische Tipps für den Transfertag Blase nur leicht entleeren: Folgen Sie der Anweisung Ihrer Praxis; meistens genügt „normal aufs WC gehen“ kurz vor dem Aufruf. Lockere Kleidung & warme Socken – kleine Studien deuten an, dass Wärmegefühl Stress senkt. Danach moderates Aktivitätsniveau: Spaziergang ja, Leistungssport nein. Kurz zusammengefasst Leichte Schmerzen und brauner Ausfluss bis eine Woche nach Punktion sind meist harmlos. Zusätzliche Cyclogest® nur nach Rücksprache, weil 2 × 400 mg i.d.R. ausreicht. Bryophyllum ist vermutlich sicher, aber nicht nachweislich wirksam für die Implantation. Leere Blase + vaginaler US sind ein etabliertes, patientenfreundliches Transfer‑Setting. Ich wünsche Ihnen für den Transfer alles Gute und drücke die Daumen!


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