Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Zufüttern schon mit 13 Wochen???

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Zufüttern schon mit 13 Wochen???

Mitglied inaktiv

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Eine gute Bekannte meinte, ich könnte ruhig jetzt schon anfangen meinem Kind (13 W.) abends ein paar Löffel Babybrei im Glas zu geben, das für nach dem 4. Monat! Aber es steht doch bestimmt nicht umsonst drauf: NACH dem 4. Monat??? Meine kleine ist ja nun auch noch keine 4 Monate, sondern erst 3 Monate! Ich stille übrigens voll und gebe auch keinen Tee zwischendurch und frage mich auch, ob sich das auch auf das Stillen negativ auswirken könnte? Meine Bekannte hatte das bei ihrem Kind so gemacht, also ab 3 Monate zugefüttert am Abend, ein halbes Gläschen zum Stillen dazu, um das Durchschlafen zu förden...Was sagen sie dazu? LG Elisa


Martina Höfel

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Liebe Elisa, bestellen Sie Ihrer Freundin einen schönen Gruß von mir und richten Sie Ihr aus, Sie möge Ihnen doch bitte einmal erklären, warum Sie eine perfekt funktionierende Stillbeziehung verändern sollten. Nur, weil Sie es getan hat? Lassen Sie sich nicht verunsichern, Ihr KInd ist definitiv noch viel zu jung für Beikost! Sein Verdauungssystem ist dafür schlicht und ergreifend noch nicht ausgelegt! Hier die Beikostzeichen: "Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung in die Finger nehmen und in den Mund stecken, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger. Muttermilch/Pre-Nahrung reicht in fast allen Fällen als alleinige Nahrung für das gesamte erste halbe Jahr (und auch noch darüber hinaus). Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile. Die zu frühe Einführung der Beikost belastet das Verdauungssystem und die Nieren des Babys und fördert das Allergierisiko. Deshalb sollten die oben genannten Punkte wirklich erfüllt sein, ehe mit Beikost begonnen wird. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Milchnahrung betrachten. Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Milchnahrung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Milch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr, insbesondere, wenn das Kind allergiegefährdet ist." Bis zum Alter von sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei Milchmahlzeiten. Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Ich bin nicht Frau Höfel, aber ICH würde das nicht tun!!! So ein sch... Wie du selber sagst: nach dem 4. MOnat!! FRÜHSTENS!!! Stille weiter, solange es geht!!! Liebe Grüße


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Das Durchschlafn hat nichts mit dem Essen zu tun,das kannst Du Deiner Freundin auch mal ausrichten. Ein Kind schläft mit 6 Wochen durch, das andere mit 3 Jahren noch nicht zuverlässig, das hat mit der Mahlzeit am Tage gar nichts zu tun. Bleib Deinem Bauchgefühl treu, lass es bleiben, Deine Maus ist noch viel zu klein und wenn das Stillen bei Euch prima funktioniert, dann belass es dabei! :-)) LG Nadine


Mitglied inaktiv

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Da kann ich mich nur anschließen! Durchschlafen hat nichts mit satt zu tun! Und noch was zu der Aufschrift "nach dem 4. Mionat" auf den Gläschen: es stellt sich auch noch die Frage: wer profitiert von dieser Angabe?! Vor allem, wenn man weiß, dass wie schon Fr. Höfel schrieb, der kindl. Darm zu diesem Zeitpunkt noch auf keinen Fall reif ist! Der einzige, dem diese "hilfreiche" Gläschenaufschrift nutzt ist der Hersteller!!! Außerdem ist selbstgekochte Nahrung auch nicht schlechter (ich koch im Schnellkochtopf - dauert nur ein paar Minuten, die Sachen sind wirklich weich, Verflüssigen kann man sie mit dem Kochwasser und einem Zauberstab;Und auf Dauer schont es auch noch den Geldbeutel!!!) Und gesundes, möglichst biologisch erzeugtes Gemüse bekommt man auch beim Gärtner seines Vertrauens! Halte durch, und lass dir von den vielen "gut gemeinten", aber wahrscheinlich ungebeten erteilten Ratschlägen dein Bauchgefühl nicht ausreden! Hier noch ein Zitat von meiner früheren Hebamme: Ratschläge sind auch Schläge! Alles Gute! Julia


Mitglied inaktiv

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Das habe ich mir schon gedacht und ich lasse mich davon nicht beeinflussen. Das Stillen klappt bei uns super und das will ich mir auch nicht versauen! :-) Ich hoffe auch, dass ich es schaffe, die ersten 6 Monate ausschließlich zu stillen und dann kann ich ja langsam damit anfangen und zudem spare ich mir auch das Geld für die Beikost vorerst...LG Elisa Danke für die auführlichen Infos!!! Hat mir sehr geholfen!


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