Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Vertrauen zu Hebamme

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Vertrauen zu Hebamme

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Höfel! Ich muss doch auf diesem Wege mal etwas loswerden, das mich beschäftigt, seitdem ich weiß, dass ich wieder schwanger bin (mit dem 3. Kind,12.SSW). Obwohl die Geburt ja noch lange hin ist, denke ich doch täglich daran, wies wohl diesmal werden wird. Beim 1. Kind hatten mein Mann und ich und die Hebamme eine Hausgeburt geplant, die endete dann nach 24h Wehen und einem "medizinisch nicht erklärbaren" Geburtsstillstand in der Austreibungsphase mit einem KS. Obwohl es mir und dem Kind danach wirklich gut ging und wir nichts entbehren mussten, habe ich danach 6 Mon. lang jeden Abend im Bett darüber geweint, dass meine Tochter auf einem kalten OP-Tisch geboren ist, ohne mich. Eigentlich hat sich das Gefühl der Trauer und des Versagens erst gelegt, als ich 2 Jahre später meine 2. Tochter "spontan" entbunden habe. Aber auch da war nichts (bis auf die Tatsache, dass es diesmal kein KS war) so, wie ich es mir vorher vorgestellt hatte und auch mit meiner Beleghebamme mehrere Male besprochen hatte. Ich wollte bes. Unterstützung und Bestätigung in der letzten Phase der Geburt, dass diesmal alles normal läuft (es lief ja scheinbar normal, aber von der Hebamme kam nichts); ich wollte auf gar keinen Fall in diesem furchtbaren Kreißbett wie ein Käfer auf dem Rücken liegen, aber natürlich landete ich genau da; ein Arzt, der das Kind durch Druck aud den Bauch aus mir heraus zu quetschen suchte, es rutschte aber nach jeder (!) Wehe wieder zurück, was Höllenschmerzen verursachte. Das ganze dauerte 2h, dann der "unvermeidliche" Dammschnitt, der hinterher schlecht verheilte und mir weitere 4 Wochen Schmerzen bescherte. Ganz abgesehen von der seelischen Wunde. Ist denn das alles nötig? Kann es keine ganz natürliche Geburt geben, wo man den Körper in Ruhe läßt, die Frau in Ruhe läßt. Warum sagen einem Hebammen vor der Geburt, die Frau bestimme, wie sie entbinden will und am Schluss ziehen sie doch ihr Schema F durch und alle geäußerten Wünsche sind völlig irrelevant. Sich durchsetzten kann man halt unter der Geburt nicht mehr, da ist frau allem hilflos ausgeliefert - so empfinde ichs jedenfalls. Wollten wir nicht unbedingt noch ein Kind, hätte ich mich auch nie im Leben nochmal auf sowas eingelassen. Aber jetzt stehe ich wieder da und denke über Geburt: nur Sterben ist schöner! Ich weiß nicht, ob ich einer Hebamme nochmal soviel Vertrauen entgegen bringen kann. Ich bin sehr traurig über all diese Erlebnisse und bin aber manchmal ganz resigniert: geh ins erstbeste Krankenhaus, irgendwer wird schon Dienst haben und das wars! Tief in meinem Innern will ich das aber so auch nicht. Was kann ich denn tun, damit diese Geburt wenigstens mal selbstbestimmter und schöner für mich wird??? Vielen Dank fürs "Zuhören" und mit Grüßen


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Dani, es ist schwierig aus der Ferne zwei Geburten zu beurteilen, die ich nicht gesehen habe. Ich kann einfach nicht beurteilen, ob das alles sein mußte! Ich kann von hier einfach nicht beurteilen, ob die Geburt gestoppt hat, weil Ihr Körper übermüdet war, Ihnen im Kreislauf der Oxytocinausschüttung ein Kick fehlte oder ob Sie einfach nicht bereit waren für eine Hausgeburt! Allein der ständige Gedanke an ein "aber ich will/wollte es doch anders" kann alles ins Stocken bringen! Haben Sie nach der 2. Geburt noch einmal mit der Hebamme gesprochen? Wenn nicht, dann sollten Sie das noch einmal tun! Es mag Gründe gegeben haben, warum Sie auf dem Bett gelegen haben: schlechte Herztöne? Nicht gesagt: ich möchte aber.......? Lagerung, damit das Kind besser rutscht? Das können Sie nur mit der Hebamme klären! Was haben Sie von Ihr erwartet? Deckten sich Ihre Erwartungen? Doch, es gibt sie, die selbstbestimmte Geburt. Sie hat allerdings ein paar Voraussetzungen. 1. Die Frau muss bereit dazu sein. Das heißt, sie muss einen Weg finden, mit den Wehen umzugehen, sich auf den Schmerz einlassen und Ihren Körper machen zu lassen! 2. Die Umstände müssen es hergeben, dass es so laufen kann! Schlechte Herztöne z.B. oder große Schmerzen erfordern andere Maßnahmen. 3. Eine Hebamme agiert nach Ihren Befunden UND den Äußerungen und Wünschen der Frau. Dazu bedarf es einer guten Kommunikation. Vielleicht ist es eine gute Idee, das nächstbeste Krankenhaus mit der nächstbesten Hebamme zu nehmen. Dort gehen Sie ohne jede Erwartung hin - dann kann es ja nur gut werden. Wenn Ihr nächstes KInd geboren ist, wäre vielleicht eine Gesprächstherapie hilfreich, um all die nicht erfüllten Erwartungen einmal abzuarbeiten. Liebe GRüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich bin zwar nicht Frau Höfel, aber ich will Dir trotzdem schnell antworten. Ich glaube, dass Du umbedingt erstmal Unterstützung brauchst Deine Geburten aufzuarbeiten, denn so wie es klingt schleppst Du ( verständlicherweise ) ganz schwere Altlasten mit Dir herum und das blockiert Dich sicher für die nächste Geburt. Ich muss sagen, dass ich mit meinen Geburten immer sehr viel Glück hatte, nur eine lief nicht so wie ich es erträumt hatte, aber trotzdem sehr problemlos. Vielleicht findest Du in der Umgebung Frauen die Dir eine wirklich gute Hebamme empfehlen können, denn ich kann Dir versichern, es gibt diese Hebammen mit denen man zusammen eine tolle Geburt erleben kann. Ich habe meine beiden jüngsten Töchter ( wir sind umgezogen, daher Hebammenwechsel ) mit ZN sogar nach meinen Hebammen benannt. Jetzt bin ich wieder schwanger und lasse alle Vorsorgen nur bei der Hebamme machen, da ich ihr wirklich sehr vertraue. Ich hatte 4 Hausgeburten und eine im KH ( da war ich im Ausland und kurzfirstig war niemand mehr für die Hausgeburt verfügbar ). Vielleicht kann Dir eine Kombination aus einer Verarbeitung Deiner Geburten und das Gespräch mit Frauen die gute Erfahrungen gemacht haben helfen jetzt eine schöne undbeschwerte Geburt zu erleben. Vielleicht willst Du ja nochmal eine Hausgeburt oder eine Geburt im Geburtshaus probieren ? Ich wünsche Dir auf jeden Fall sehr, dass Du jetzt eine ganz tolle Geburt erleben darfst und dass Du hoffentlich noch gute Tips hier bekommst. LG


Mitglied inaktiv

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Hallo Lafayette! Danke für deine warmherzige Antwort! Du hast mit Mut gemacht. Nur weiß ich nicht, mit wem ich die Altlasten aufarbeiten könnte.... meine Fä hat gesagt, es muss nicht wieder so sein, auch sie war bemüht, mir Mut zu machen. Ich hoffe, ich finde eine gute Hebamme. Das finde ich das schwierigste. LG Dani


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